© FNR/W. Schmidt, KWS/ Energiemais in Mischkultur mit Stangenbohnen
© FNR/W. Schmidt, KWS/ Energiemais in Mischkultur mit Stangenbohnen

Energiemais in Mischkultur mit Stangenbohnen

Verbundvorhaben zur Entwicklung und Optimierung des Anbausystems gestartet

In einem kürzlich gestarteten Verbundprojekt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und der Universität Kassel zum Mischfruchtanbau von Energiemais und Stangenbohnen werden in den nächsten drei Jahren Untersuchungen zum Aussaatzeitpunkt der Stangenbohne, den Saatmengen der beiden Mischungspartner und der Form der Unkrautbekämpfung durchgeführt, um dieses Anbausystem weiter zu optimieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), mit 265.000 € gefördert.

Mais ist aufgrund seiner herausragenden Flächeneffizienz und Wirtschaftlichkeit die am häufigsten angebaute Energiepflanze zur Biogasgewinnung. Wegen der potenziell ungünstigen Wirkung auf Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität gerät er jedoch zunehmend in Kritik. Durch den Mischanbau von Mais mit anderen Arten könnte der Maisanbau nachhaltiger gestaltet werden. Mit einem erfolgreichen Gemengeanbau ließen sich Fruchtfolgen auflockern, Selbstregulationsmechanismen vermehrt nutzen, die Biodiversität fördern und die Erosionsgefahr durch eine bessere Bodenbedeckung verringern.

Gemenge aus Mais und Bohnen sind in den Tropen weit verbreitet, hatten früher in der Schweiz eine Bedeutung und werden heute in Österreich auf etwa 600 Hektar zur Produktion der ‘Käferbohne’ (Phaseolus coccineus) angebaut. Der Gedanke liegt nahe, die Gemenge auch als mögliche Substratquelle für Biogasanlagen zu prüfen.

In den Versuchen des Projektes werden nun neben der reinen Ertragsleistung auch die Stickstofffixierung durch die Leguminose erfasst und die Methanausbeute des Gemenges abgeschätzt. Damit ist ein Vergleich mit dem Reinanbau von Mais möglich. Die Kombination von konventionell und ökologisch bewirtschafteten Standorten für die Feldversuche wird zudem die Bereitstellung der Projektergebnisse für Praxisbetriebe beider Bewirtschaftungsrichtungen ermöglichen.

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Verbundvorhaben ‘Entwicklung von Energiemaissorten für den Mischanbau mit Stangenbohnen – Optimierung der Züchtungsstrategien’ (Förderkennzeichen 22003412 und 22003512) durchgeführt, in dem an der Entwicklung für den Mischanbau geeigneter Energiemaissorten gearbeitet wird.

GastautorIn: Nicole Paul für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /