© DHBW/ Mit elektrischen Radtouren wie in diesem Jahr von Friedrichshafen nach Brüssel will das Team e2rad der Dualen Hochschule Ravensburg die Popularität des Elektroradelns steigern.
© DHBW/ Mit elektrischen Radtouren wie in diesem Jahr von Friedrichshafen nach Brüssel will das Team e2rad der Dualen Hochschule Ravensburg die Popularität des Elektroradelns steigern.

Hochschule elektrisch

Mit elektrischen Radtouren wie in diesem Jahr von Friedrichshafen nach Brüssel will das Team e2rad der Dualen Hochschule Ravensburg die Popularität des Elektroradelns steigern.

Die Elektromobilität hat am Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Ravensburg viele Facetten. Allen voran sind es die Studenten, die mit ihren Projekten Akzente in Richtung zukunftsträchtiger Entwicklungen setzen wollen.

EMIL – Elektroauto

Seit vier Jahren bauen Studenten der Dualen Hochschule an einem Elektroauto, das irgendwann einmal rund um den Bodensee seine Runden drehen soll. Maschinenbauer und Elektrotechniker arbeiten Hand in Hand. Ein ehrgeiziges Unterfangen, müssen sie es doch von Null auf Auto schaffen. Wo anfangen? Ein Team hat inzwischen eine Batterie zusammen gebaut, ein anderes hat Schaltpläne und Ansteuerungskonzepte für Antriebsmotoren und die Systemelektronik erdacht und wieder ein anderes sich mit den Anbauten, also Radaufhängung, Lenkung sowie Bremsen beschäftigt. Das Elektroauto der Marke DHBW soll einmal mit bis zu 100 km/h und mit einer Reichweite von 70 Kilometern unterwegs sein. Basierend auf den Erfahrungen der Vorgänger wird noch in diesem Jahr eine weitere Studentengeneration ein ganz neues E-Auto bauen – mit dem Ziel, ein TÜV-reifes Fahrzeug dastehen zu haben. Das übrigens aus der Kraft der Sonne betankt werden soll – und zwar an der Solartankstelle im Fallenbrunnen.

Solartankstelle

Die Solartankstelle versorgt die elektrischen Gefährte am DHBW-Campus eben nicht einfach mit irgendwelchem Strom aus der Steckdose. Studenten haben diese umweltfreundliche Ladestation ausgetüftelt. Und das funktioniert so: Ein Solartracker auf dem Campus in Friedrichshafen, der sich automatisch nach der Sonne dreht, speist eine Batterie. ‘Dieses Projekt ist ein Schritt in Richtung der Entwicklung und Erforschung von Solar-Technologien an der Dualen Hochschule’, sagt Professor Vaclav Pohl, der das Projekt leitet. ‘Die Entwicklung praxistauglicher Lösungen unter Einbeziehung neuer Technologien ist die Zukunft der DH.’ Geplant ist auch die Installation eines Solarforschungsdachs.

E2rad

Und noch ein elektrisch-studentisches Projekt: Für Furore hat des e2rad-Team in den vergangenen Jahren mit seinen Pedelec-Touren gesorgt. Alles begann mit Flensburg-Friedrichshafen, weiter ging es quer über die Alpen und dieses Jahr durch sechs Länder nach Brüssel inklusive Treffen mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Ziel des Studenten ist es, das Elektroradeln populär zu machen und dazu zu animieren, das Auto auch mal stehen zu lassen. Etwa im Urlaub. Bei den Touren waren jeweils Studenten gemeinsam mit Interessierten fast jeden Altes unterwegs. Die Studenten untersuchten dabei Batterieleistungen, Reichweite, Infrastruktur an Ladegeräten. E2rad ist aber noch einiges mehr: Eine weitere Gruppe Studenten hat eine Akzeptanz-Analyse für den Biketower Meckenbeuren verfasst, andere wiederum haben untersucht, wie fahrradfreundlich das Verkehrsunternehmen Bodo ist und wie das Angebot sinnvoll erweitert werden kann.

Pedelec-Prüfstand

Motor und Getriebe von Autos kommen ganz selbstverständlich auf den Prüfstand. Elektrofahrräder sind zwar ganz groß im Kommen, ein Check auf Herz und Nieren auf einem Prüfstand ist allerdings noch nicht ersonnen. Zumindest hat Prof. Herbert Dreher davon noch nichts gehört. Gemeinsam mit Studenten vom Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Ravensburg konfiguriert er daher gerade einen Pedelec-Prüfstand, auf dass dieser einmal sinnvolle Daten liefert. ‘Der wissenschaftliche Anspruch ist es, die Regelungstechnik so zu gestalten, dass nachvollziehbare, vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse heraus kommen’, erklärt Prof. Dreher, Laboringenieur Roland Rasch betreut den Prüfstand mit.

E-Rikscha

Und damit ist der elektrische Fuhrpark der Dualen Hochschule immer noch nicht komplett. Wirtschaftsingenieur-Studenten der Dualen Hochschule Ravensburg haben eine Elektro-Rikscha samt Solarpanel ins Laufen gebracht. Solch ein Gefährt gibt es nicht in Serie, und so haben die DHBW-Studenten einfach eines nach ihren Vorstellungen konstruiert und montiert. Die Grundkonstruktion ist ein Tandem-Liegefahrrad, dem die Studenten vorne die typische Rikscha-Fahrgastgondel verpasst haben. Dieses bekam nun nicht nur einen Elektromotor samt Akku, sondern zusätzlich noch ein Dach aus Solar-Modulen.

E-Rennwagen

Mit einem Elektrorennwagen startet das Global Formula Racing-Team der Dualen Hochschule auch in diesem Jahr wieder in der weltweiten Rennserie der Formula Student. Gemeinsam mit der Oregon State University werden eigentlich zwei Autos gebaut – ein Verbrenner und ein E-Rennwagen. Letzterer entsteht am Bodensee. In der dritten Saison optimieren die Studenten nun das Batteriekonzept und sorgen dafür, dass eine noch leichtere Bauweise in Hockenheim oder Spielberg die entscheidenden Sekunden bringt. Man darf gespannt sein auf die Saison 2013 – das GFR-Team zumindest hat sich Großes, also Podestplätze, vorgenommen.

BodenseEmobil

Wissenschaftlich ist die Duale Hochschule Ravensburg eingebunden in ein regional-elektrisches Projekt – BodenseEmobil. Ziel ist die Verbesserung im ÖPNV durch Elektroautos. Während der 30-monatigen Projektlaufzeit soll die Akzeptanz von Elektroautos im ländlichen Raum untersucht und für die Bewohner des Landkreises und der Stadt Friedrichshafen entwickelt werden. Die DHBW wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. Projektpartner Deutsche Bahn stellt 30 Elektroautos zur Verfügung, außerdem werden im Bodenseekreis 40 Ladesäulen aufgebaut


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /