© Michael Sigmund
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Grüne Wien präsentieren City-Maut-Modell für Wien

Vassilakou: "City-Maut vereint Klimaschutz und soziale Verantwortung"

Die Grünen Wien haben gestern ein City-Maut-Modell für Wien präsentiert. "Klimaschutz fällt nicht vom Himmel, sondern erfordert von der Politik mutige und nachhaltige Schritte. Das Grüne Modell zur City-Maut vereint Klimaschutz mit sozialer Verantwortung und bietet für Wien große Zukunftsperspektiven", betont die Klubobfrau der Grünen Wien, Maria Vassilakou. In Großstädten wie Stockholm oder London ist die City-Maut bereits erfolgreich eingeführt worden. Budapest oder Kopenhagen planen die Einführung.

Ziel der Wiener City-Maut ist eine nachhaltige Verkehrsreduktion bis zu 20 Prozent und damit bessere Luft, weniger Lärm und mehr Lebensqualität für die Wiener Bevölkerung. Zwar geht der Autoverkehr in den Innenstadtbezirken leicht zurück, doch insgesamt steigt in Wien der Autoverkehr unvermindert an. Ursache dafür sind vor allem die schlechten Öffi-Verbindungen für ArbeitspendlerInnen aus dem Wiener Umland. Von den rund 260.000 ArbeitspendlerInnen, die täglich nach Wien einpendeln, kommen rund 200.000 mit dem Pkw.

Für dieses Hauptproblem der Wiener Verkehrspolitik bietet das Grüne Modell für die City-Maut eine Lösung. Das Modell fußt auf zwei Säulen: Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und zweckgebundene Gebühren. Die City-Maut an der Wiener Stadtgrenze soll die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz mit den "Öffis" attraktiver machen. Gleichzeitig müssen die Öffentlichen Verkehrsmittel als attraktive Alternative für die PendlerInnen - sowohl aus NÖ als auch aus der Wiener Peripherie - ausgebaut werden.

Die Eckpunkte des Modells:

Die Mautpflicht entsteht an der Stadtgrenze, in beide Richtungen von 5-20 Uhr (nur werktags, Sonn- und Feiertage sind mautfrei). Sie wird entweder elektronisch mit einer On-Board-Unit ("Maut-Box") abgebucht oder im Nachhinein eingezahlt. Es gibt keine Mautbalken, kein Auto muss dafür stoppen. Die City-Maut gilt für alle in- und ausländische PKWs und LKWs, ausgenommen Taxis, Busse, Zweiräder, Behindertenfahrzeuge und Einsatzfahrzeuge. Eine soziale und ökologische Staffelung ist vorgesehen. Die Einnahmen sind zweckgewidmet für die Attraktivierung des Öffentliche Verkehrs in Wien und nach Wien.

Rüdiger Maresch, Umweltsprecher der Grünen Wien: "Wien droht buchstäblich im Verkehr zu ersticken. Nicht nur Luftverschmutzung und Lärm verursachen Stress und Krankheiten, auch dauernde Staus und die leidige Parkplatzsuche kosten enorm viel Zeit und Geld. Deshalb braucht Wien Alternativen zur gängigen Verkehrspolitik, um Lebensqualität zu steigern und das Verkehrsaufkommen zu senken."

Die Einnahmen aus der City-Maut sollen für die Verbesserung desÖffentlichen Verkehrs zwischen Wien und seinem Umland als Alternative für ArbeitspendlerInnen zweckgewidmet werden: Einrichtung von Schnellbussen und neuen Schnellbahnlinien (auf bestehenden Gleisanlagen) , Intervallverkürzungen und Verlängerung der Betriebszeiten. Außerdem soll es keine Tariferhöhung für die nächsten fünf Jahre geben und eine Ausweitung der VOR-Kernzone 100 auf die 1. Außenzone.

Bleibt abzuwarten, was die anderen Fraktionen in Wien dazu meinen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /