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Mega-Skandal Atomsubvention: Mehr Förderung für Todesenergie als für Zukunftstechnologie Sonnenenergie geplant

Weit über 20.000 UnterstützerInnen für Petition gegen Atomsubvention nach nur elf Tagen

"Ein demokratischer Aufstand der BürgerInnen - das muss die Antwort auf die Überlegungen der EU-Kommission sein, die bisher verbotene, von manchen Mitgliedstaaten angestrebte nationale Subvention der Atomenergie Anfang 2014 zu legalisieren. In etlichen Teilen Europas formiert sich bereits der Widerstand - und die Plattform dafür ist die von mir mitinitiierte Petition, die bereits von weit über 20.000 Menschen unterstützt wird. Und das ist erst der Beginn", freut sich Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober, "täglich wächst der Widerstand, beginnen sich neue Initiativen, Gemeinden, Regionen zu engagieren." Hintergrund der Versuche der Atomlobby, eine Subvention durchzusetzen, ist die fehlende Wirtschaftlichkeit neuer Atomkraftwerke: Während der Preis an den Strombörsen bei 38 Euro/MWh liegt, werden die Produktionskosten neuer AKW derzeit auf 70 bis über 100 Euro geschätzt. Alleine die Blöcke 3 und 4 von Temelin hätten damit einen jährlichen Zuschussbedarf von über 700 Millionen Euro. In Tschechien mehren sich daher die KritikerInnen aus verschiedensten Lagern - am wahrscheinlichsten ist daher derzeit ein jahrelanges Verschieben des Projektes. Darauf deuten auch die gestrigen Aussagen des früheren Premiers Mirek Topolanek hin, der nun einen Bedarf für Temelin 3 und 4 erst 2035 sieht, obwohl seine Regierung 2008 den Bauplan gestartet hatte. FinanzexpertInnen haben mittlerweile am Beispiel des nächsten geplanten AKW, Hinkley Point in Großbritannien, nachgerechnet, wie hoch der Zuschussbedarf je Kilowattstunde bei diesem Projekt ist. Ergebnis: 11 Cent/KWh auf 35 Jahre. Das ist auf den Förderzeitraum gerechnet deutlich mehr, als in Deutschland oder Österreich oder sonstwo in Europa an Förderung für die saubere Zukunftstechnologie Sonnenstrom bezahlt wird. Anschober: "Es wäre ein Megaskandal, wenn diese Pläne von der EU-Kommission ermöglicht werden würden. Sie würden das Risiko in Europa weiter erhöhen, würden zwei Jahre nach dem GAU von Fukushima die Tore weit öffnen für eine Renaissance der Atomenergie in Europa und wären das KO für die Energiewende, weil so die Budgets gebunden wären und zentrale, langsame, unflexible AKW nicht zu Wind- und Sonneenergie passen, die mobile, schnelle Ausgleichskraftwerke braucht (wie zum Beispiel Pumpspeicher). Die BürgerInnen werden aktiv, ich erwarte mir von der Bundesregierung in dieser historischen Entscheidungsphase endlich auch mehr als Rhetorik, sondern konkrete Taten. Wo bleibt die Allianz der atomkritischen Mitgliedstaaten, die von Österreich vorangetrieben wird? Wo bleibt das starke Gegengewicht zur Allianz der Pro-Atom-Staaten in der EU? Im Frühling 2014 wäre es zu spät dafür!"

Unterschriften auf Myvoice.eu

QUelle: Büro LR Anschober



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GastautorIn: Mag. Tina Schmoranz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /