© Greenpeace- Protest in Berlin
© Greenpeace- Protest in Berlin

Greenpeace-Protest vor Gazprom Neft Trading GmbH in Wien

Weltweite Protestaktionen gegen Ölbohrungen in der Arktis gehen weiter

Während 30 Greenpeace-AktivistInnen nach einer friedlichen Protestaktion gegen Ölförderungen in der Arktis in russischer Untersuchungshaft sitzen, gehen die weltweiten Aktionen für den Schutz der Arktis weiter. So auch in Wien, wo heute rund 30 österreichische Greenpeace-AktivistInnen vor der Gazprom Neft Trading GmbH gegen die riskanten Ölbohrungen im sensiblen Ökosystem rund um den Nordpol protestierten. "Gazprom, kein Öl aus der Arktis!" steht auf dem Transparent zu lesen, das die Greenpeace-AktivistInnen gegenüber des Gazprom Neft Trading-Büros gut sichtbar für die MitarbeiterInnen entrollten.

"Unsere Aufmerksamkeit ist weiterhin auf Ölkonzerne, wie Gazprom, gerichtet" erklärt Greenpeace-Sprecher Lukas Meus, "Gleichzeitig gilt unsere volle Solidarität dem unerschütterlichen Mut der AkivistInnen in Russland, auf deren friedlichen Protest mit unfassbarer Härte reagiert wurde. Wir setzen uns trotz allem weiterhin weltweit für ihre Freilassung und den Schutz der Arktis ein." Am 18. September führte das Greenpeace Schiff "Arctic Sunrise" eine friedliche Protestaktion bei der Gazprom Bohrinsel "Prirazlomnaya" durch, um die erstmalige Erdölproduktion in arktischen Gewässern zu stoppen. Die russische Küstenwache reagierte scharf: nach dem Abfeuern von Warnschüssen und der Festnahme zweier Aktivisten durch bewaffnete Beamte, beschlagnahmten sie das Schiff und schleppten es in Richtung Murmansk, wo die AktivistInnen derzeit in Untersuchungshaft sitzen. Tausende Menschen zeigen weltweit Solidarität mit den festgenommenen AktivistInnen und verschickten bereits über 500.000 Briefe an russische Botschaften (http://www.greenpeace.org/austria/protest-russland/). Auch internationale Organisationen wie der WWF, Global 2000/Friends of the Earth und Amnesty International fordern die Freilassung der Arktis Schützer.

Gazprom bereitet unterdessen weiterhin Ölförderungen vor. "Die Gazprom-Plattform ist untauglich für die Arktis", so Meus. Die Plattform besteht aus ausrangierten Teilen und lag jahrelang rostend in einer Werft in Murmansk. Der Beginn der Ölproduktion wurde bereits mehrfach hinausgeschoben. Einzelne Teile der "Prirazlomnaya"-Plattform sind bereits 1984 gebaut und in den späten 90er Jahren gegen Eisgang verstärkt worden. Hinzu kommt, dass Gazprom keine ausreichenden Notfallpläne für einen eventuellen Ölunfall hat. Die großen Entfernungen und die extremen Wetterbedingungen können jederzeit zur Umweltkatastrophe führen. "Ein Ölunfall wäre für das sensible Ökosystem der Arktis ein Desaster. Auf und unter dem Eis kann das Öl nicht entfernt werden. Bei derart tiefen Temperaturen dauert der Zersetzungsprozess des Öls Jahrzehnte", so Meus.

Wien ist ein wichtiger Angelpunkt der Gazprom-Aktivitäten in Westeuropa. Bereits vergangene Woche ist ein Brief an die Gazprom Neft Trading GmbH ergangen, in dem Greenpeace erneut auf die Gefahr durch Ölbohrungen in der Arktis hinweist und die Tochterfirma in Wien auffordert, sich für ein Ende der riskanten Ölbohrpläne einzusetzen.

Über 4 Millionen Menschen weltweit haben bereits die Greenpeace-Petition zum Schutz der Arktis (www.schuetztdiearktis.at) unterschrieben. Gemeinsam fordern Sie ein Schutzgebiet, in dem Ölbohrungen und industrielle Fischerei verboten sind.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /