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Die wahren Kosten von Weihnachten

Unternehmen beginnen damit ihre Umweltkosten darzulegen. Wie sie dies tun, ist Thema der Veranstaltung „How Business Values Nature“ in Bonn

Bonn - Auch dieses Jahr wird für Weihnachten freudig eingekauft und verschenkt. Oben auf der Wunschliste stehen Smartphones und IPads, die unter zweifelhaften Bedingungen in China produziert und für deren metallische Innereien ganze Regionen umgegraben werden. Daneben wünscht sich der Konsument von heute ein neues T-Shirt oder ein paar Schuhe, für dessen Produktion Regenwälder abgeholzt und knappe Wasserreserven aufgebraucht werden. Was Produktion und Konsum tatsächlich kosten, wird das Thema der Veranstaltung ‘How Business Values Nature’ am 21. Januar 2014 in Bonn sein.

Viele der sozialen und ökologischen Kosten sind in den Sonderangeboten nicht enthalten. Während z.B. der Absatz von Tablets sich seit 2010 verzehnfacht hat, ist die Energieproduktion in Ostasien, wo die Tablets größtenteils hergestellt werden, der größte Umweltverschmutzer weltweit, mit geschätzten externen Umweltkosten von 361 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Auch der allgegenwärtige Kaffee nach dem feierlichen Weihnachtsmahl ist mit hohen ökologischen und sozialen Kosten von durchschnittlich 0,07€ pro Tasse insbesondere aufgrund der Anbaumethoden und dem Flächenverbrauch verbunden.

‘Viele Unternehmen und Initiativen haben in den letzten Jahren damit begonnen, diese externen Kosten zu berechnen und offenzulegen’, sagt Tobias Hartmann, Projektmanager der Umweltstiftung Global Nature Fund. ‘hierdurch wird die Transparenz über die wahren Kosten des Konsums erhöht und der Verbraucher kann sich zukünftig einfacher für die nachhaltigsten Produkte entscheiden.’

Der bekannteste Fall ist die ökologische Gewinn- und Verlustrechnung von PUMA, aus der das Unternehmen auch die Umweltkosten von Schuhen berechnet hat: Eigentlich müssten auf den Preis eines konventionellen Paares 4,29€ aufgeschlagen werden, um die tatsächlichen Kosten, die durch Ressourcenverbrauch und Emissionen in der Produktion entstehen, zu reflektieren. Doch nicht nur PUMA wird aktiv, auch die Otto Group hat ihren ökologischen Fußabdruck errechnet und herausgefunden, dass vor allem die Textilproduktion hohe Belastungen mit sich bringt und der Konzern externe Kosten von mehr als 10% des Umsatzes verursacht.

Noch gibt es keine einheitliche Methode zur Berechnung der externen Kosten und auch keine gesetzliche Vorgaben, die Unternehmen verpflichten, über diese Bericht zu erstatten. Insbesondere auf EU-Ebene gibt es allerdings Bestrebungen, dies anzugehen und Unternehmen sind gut beraten, sich mit der Thematik zu beschäftigen und Transparenz über negative Effekte entlang ihrer Wertschöpfungskette zu erreichen. Die Frage, welche Nutzen Unternehmen aus der Bilanzierung von Umweltauswirkungen ziehen können und wie sie ein solches Unterfangen angehen können, soll im Rahmen der Veranstaltung ‘How Business Values Nature’, am 21. Januar 2014 beantwortet werden, die die Umweltstiftung Global Nature Fund in Bonn organisiert.

Dort werden Vertreter von Unternehmen wie der Otto Group ihre Arbeit und Beweggründe präsentieren, während Experten von internationalen Initiativen wie der TEEB for Business Coalition über den Fortschritt bei der Beantwortung methodischer Fragen berichten. Zudem stellt der Global Nature Fund seine neue Studie zur Bewertung von Umweltkosten durch Unternehmen vor.

Das Programm der Veranstaltung und Hinweise zur Anmeldung finden Sie auf www.naturkapitalbilanzierung.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /