© Umweltinstitut München
© Umweltinstitut München

Umweltinstitut München und Rettet den Regenwald für Verbot von Glyphosat

Onlinepetition wurde vor den Feiertagen gestartet

In Deutschland sind 75 glyphosathaltige Mittel zugelassen, beispielsweise im Acker-, Obst-, und Weinbau, 44 davon auch für den Haus- und Kleingarten. EU-weit besteht eine aktuelle Zulassung seit 2002. Diese wurde am 10. November 2010 zunächst bis 31. Dezember 2015 verlängert. Federführend zuständig für die EU-weite Zulassung ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Deutschland.

Seit 1996 wird glyphosatresistente Gensoja in großen Mengen (26 Millionen Tonnen) in Europa als Futtermittel eingesetzt. Die Gensoja-Pflanzen wurden von den Chemiekonzernen resistent gegen Glyphosat gemacht, so dass sie die tödlichen Chemieduschen überstehen. Auch Wildpflanzen werden gegen Glyphosat unempfindlich; immer mehr ‘Super-Unkräuter" entstehen, die mit immer giftigeren Chemiecocktails in Schach gehalten werden. Die Folge: Noch mehr Pflanzengifte.


Die Gifte reichern sich nicht nur immer mehr in Böden und Gewässern an, sie sind auch im Soja enthalten. Über Eier, Milch und Fleisch gelangt Glyphosat auf unsere Teller, ebenso wie der in Glyphosat-Mischungen enthaltene Zusatzstoff POEA (Polyethoxylated tallow amine = Tallowamine) sowie das Abbauprodukt AMPA. Letztere sind wesentlich giftiger als Glyphosat selbst. Zahlreiche Untersuchungen belegen die Toxizität für Menschen und Umwelt – schon in geringsten Dosierungen.

Lautlos wird der Globus mit dem Pflanzen-Totalvernichter Glyphosat kontaminiert. In Brot und Brötchen, im Urin von Kühen und Menschen, aber auch in unseren Gewässern findet sich das gefährliche Gift. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die gefährlichen Auswirkungen des Wirkstoffes und seiner Rückstände auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. Und je mehr die Belastung in Lebensmitteln und Umwelt steigt, desto höher werden die Grenzwerte festgesetzt, die man uns zumutet. Die zulässige tägliche Dosis des Gifts ist in den USA sechsmal höher als in Europa.

Statt die Bevölkerung zu schützen, werden die Grenzwerte an die landwirtschaftliche Realität angepasst. Nicht die Lebensmittel, die am seltensten gegessen werden, sondern diejenigen, die am intensivsten gespritzt werden, haben hierzulande die höchsten zugelassenen Grenzwerte. Manche Länder machen vor, dass es auch anders geht: In El Salvador wurde Glyphosat jüngst komplett verboten, in Österreich zumindest die gefährliche Vorerntespritzung, bei der Pflanzen noch kurz vor der Ernte ‘tot’gespritzt werden.

Das Umweltinstitut München und Rettet den Regenwald e.V. fordern ein Verbot für Glyphosat und damit behandelte Futtermittel.

Falls auch Sie dieses Verbot unterstützen wollen:

www.regenwald.org/aktion/934/gift-verbieten

Gefordert wird:
* ein generelles Verbot glyphosathaltiger Pflanzengifte

* einen Importstopp für genmanipulierte Lebens- und Futtermittel, die routinemäßig mit hohen Mengen an glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln behandelt werden

* als Sofortmaßnahme einen Verkaufsstopp an Privatpersonen sowie ein Verbot der Vorerntespritzung (Sikkation)

* eine lückenlose, staatliche Überwachung unserer Lebens- und Futtermittel



Denn wir brauchen gesunde Lebensmittel für alle Menschen und Tiere!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /