© Christoph Chorherr / Bild 1
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VCÖ: Weitere Ökologisierung bei Verkehrssteuern nötig - Steuerbegünstigung bei Firmenwagen verringern

Änderungen bei NoVA und motorbezogener Versicherungssteuer Schritt in die richtige Richtung

Wien - "Die Berechnung der Normverbrauchsabgabe nach den CO2-Emissionen ist ein Anreiz zum Kauf von spritsparenden Neuwagen. Das ist gut für die Umwelt und die Geldbörse der Autofahrer. Zudem wird damit auch die Erdölabhängigkeit des Verkehrs etwas verringert", begrüßt VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer die Umstellung bei der NoVA. In Zukunft werden Neuwagen, die weniger als 90 Gramm CO2 pro Kilometer verursachen, keine NoVA zahlen. Der darüber hinaus gehende Wert wird durch fünf dividiert und ergibt den NoVA Steuersatz. Bei 120 Gramm CO2 beträgt der Steuersatz sechs Prozent (120 minus 90 ist 30 durch 5 ergibt 6 Prozent). Damit ist das Berechnungsmodell deutlich einfacher als bisher, so der VCÖ.

Da bereits ab dem Jahr 2021 der Durchschnittswert aller Pkw-Neuzulassungen laut EU-Vorgabe bei maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer liegen soll, schlägt der VCÖ vor, die NoVA-Freigrenze bis zum Jahr 2021 jährlich um vier Gramm zu verringern. Von niedrigeren CO2-Grenzwerten profitiert auch Österreichs Autozulieferindustrie, da zur Erreichung dieser CO2-Grenzwerte entsprechende Technologien benötigt werden. Europäische Studien zeigen, dass die Verringerung des Spritverbrauchs zusätzliche Arbeitsplätze schafft - auch indirekt, weil statt Sprit andere Produkte gekauft werden, was den Inlandskonsum ankurbelt.

Der VCÖ weist darauf hin, dass die im Jahr 2012 in Österreich neuzugelassenen Pkw (in Summe 336.010) laut Herstellerangaben 136 Gramm CO2 pro Kilometer verursacht haben. Rund vier Prozent dieser Neuwagen emittieren laut Herstellerangaben weniger als 100 Gramm CO2 pro Kilometer, fast jeder dritte Neuwagen weist einen Wert von weniger als 120 Gramm CO2 pro Kilometer auf, zwei Drittel liegen unter 140 Gramm und nur 12 Prozent haben einen Wert von über 160 Gramm CO2. Im Jahr 2013 ging der durchschnittliche CO2-Ausstoß nach vorläufigen Daten auf 132 Gramm pro Kilometer zurück.

"Zum Leidwesen der Umwelt und der Autofahrer sind der reale Spritverbrauch und die tatsächlichen CO2-Emissionen höher. Studien zeigen, dass die Differenz zwischen Normverbrauch und realem Verbrauch immer größer wird", drängt VCÖ-Experte Gansterer auf eine rasche Reform des Fahrtestzyklus.

Auch die Änderungen bei der Motorbezogenen Versicherungssteuer sind zu begrüßen. Der VCÖ fordert weitere Schritte zur Ökologisierung des Steuersystems. So soll die Steuerbegünstigung für die private Nutzung von Firmenwagen gestrichen werden. "Derzeit ist es steuerschonender statt einer Gehaltserhöhung einen Dienstwagen für die private Nutzung zu bekommen. Diese Steuerbegünstigung ist nicht mehr zeitgemäß und aus ökologischer Sicht kontraproduktiv. Zudem kommt diese Steuerbegünstigung in erster Linie Besserverdiener zugute", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Auch die Steuerbegünstigung für Dieseltreibstoff ist rasch abzuschaffen. Dieselabgase enthalten deutlich mehr gesundheitsschädliche Stickoxide. Zudem entsteht bei der Verbrennung von einem Liter Diesel mehr des klimaschädlichen CO2 als bei der Verbrennung von einem Liter Benzin.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /