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Ozeane und Meere Europas: Kein guter Zustand

Ein vor kurzem veröffentlichter Bericht zeichnet ein besorgniserregendes Bild der europäischen Meere.

Aus der Analyse der EU-Kommission, die anlässlich der Konferenz ‘Gesunde Meere – produktive Ökosysteme’ (HOPE: Healthy Oceans – Productive Ecosystems) in Brüssel am 3./4. März vorgestellt werden soll, ergibt sich, dass dringend weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, wenn bis 2020 ein guter Zustand der Meeresumwelt erreicht werden soll.

Umweltkommissar Potočnik erklärte dazu: ‘Die Botschaft ist klar: Die Ozeane und Meere Europas befinden sich in keinem guten Zustand. Wir sind aber auf diese Meere angewiesen und müssen daher ein Gleichgewicht erreichen, d. h. wir müssen Wege finden, das wirtschaftliche Potenzial der Meere zu nutzen, ohne eine schon jetzt fragile Umwelt noch mehr zu belasten; so können wir Wachstum und Arbeitsplätze schaffen, die langfristig sicher sind.’

Zusammen mit den ebenfalls neu veröffentlichten ‘Marine messages’ (‘Meeresnachrichten’) der Europäischen Umweltagentur bietet der Bericht zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über den Zustand der Meeresgewässer in der EU. Die Mitgliedstaaten haben Berichte übermittelt, in denen sie den Zustand ihrer Meere bewerten, definieren, was sie als ‘guten Umweltzustand’ ansehen, und angeben, welche Ziele sie sich gesetzt haben, um diesen guten Zustand zu erreichen. Den Schlussfolgerungen des Berichts sind Empfehlungen für die vier Meeresregionen und für einzelne Mitgliedstaaten beigefügt.


Aus dem Bericht geht Folgendes hervor:

Dank der umfassenden Berichte der Mitgliedstaaten wissen wir jetzt wesentlich mehr über unsere Meere und Ozeane; wir wissen welche Probleme es gibt und was wir tun können, um die Situation zu verbessern.

Die meisten Indikatoren sind im roten Bereich: so sind z. B. 88 % der Fischbestände im Mittelmeer und im Schwarzen Meer bedroht. Doch die Nachhaltigkeit der Fangmengen nimmt zu, wenn auch nur langsam.

Weitere Anstrengungen sind erforderlich, wenn die EU ihr Ziel für 2020 – intakte und fruchtbare Meere und Ozeane – erreichen will.

Maßnahmen zur Verbesserung der Situation werden durch einen Mangel an Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten beeinträchtigt. Ein guter Zustand der Meere könnte leichter und kostengünstiger erreicht werden, wenn die Mitgliedstaaten stärker zusammenarbeiten würden.

Nächste Schritte

Diese Ergebnisse und das weitere Vorgehen sollen anlässlich der HOPE-Konferenz (‘Healthy Oceans – Productive Ecosytems’) am 3. und 4. März in Brüssel erörtert werden, auf der Behörden, NRO, Hochschulen und sonstige Interessenträger zusammenkommen werden, die für die Meeresumwelt in Europa bzw. in damit zusammenhängenden Bereichen tätig sind. Die Konferenz wird per Livestream zu verfolgen sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /