© UWD/ Gerhard Heilingbrunner und der Umweltdachverband werden mit der Klage in ihrer Existenz bedroht
© UWD/ Gerhard Heilingbrunner und der Umweltdachverband werden mit der Klage in ihrer Existenz bedroht

Umweltdachverband begrüßt Runden Tisch zur Schlackenfrage

Fachdialog muss Fragen zu Chrom, Vanadium, Molybdän und Selen klären - Vorsorge- und Verursacherprinzip müssen gewürdigt werden - Aufforderung an voestalpine: 5 Millionen-Euro-Klage zurückziehen!

Wien- Morgen findet auf Einladung des Umweltbundesamtes der seitens der Umweltorganisationen geforderte Runde Tisch zur Frage der Verwendung von LD-Schlacke im Straßenbau statt. "Der Umweltdachverband begrüßt diese Initiative ausdrücklich. Wir erwarten uns, dass damit endlich Licht ins Dunkel kommt. Für uns ist zentral, dass alle Fragen, die seitens der teilnehmenden ExpertInnen identifiziert werden, im weiteren Verlauf der Diskussion behandelt und geklärt werden, um Umweltschäden und Gesundheitsrisiken zu verhindern", so Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes. Wie auch in den bisherigen Bescheiden des Lebensministeriums festgestellt, sind alle möglichen und relevanten Emissionspfade zu berücksichtigen, um eine umfassende Aussage über die Bioverfügbarkeit der Schadstoffe treffen zu können. Um eine umweltverträgliche
Verwertung von Schlacke zu erreichen, muss eine Gefährdung von Wasser und Boden nicht nur im Fall der "Schüttung", sondern auch im Fall ihrer Einbringung in eine Deckschicht mit daraus resultierender Entstehung schwermetallhaltigen Abriebs oder im Fall der Asphalt-Verarbeitung (z. B. Brechen) ausgeschlossen werden können.

"Gerade in Sachen Abfallregime ist Österreich nach wie vor Umweltmusterland, zumindest was die rechtlichen Rahmenbedingungen betrifft. Mit diesem Anspruch müssen auch die Diskussionen rund um die Stahlwerksschlacke geführt werden. Höchste diesbezügliche Standards aus anderen europäischen Mitgliedstaaten sollten dabei selbstverständlich sein, auch im Sinne des umweltpolitischen Vorsorgeprinzips", erklärt Heilingbrunner.

Klage macht öffentliche Diskussion unmöglich

Ungeachtet dieser Diskussion hängt immer noch das Damoklesschwert der 5 Millionen-Euro-Klage der voestalpine über dem Umweltdachverband. "Der Umweltdachverband stellt sich allen Diskussionen - gerne auch öffentlich. Wir möchten diese auf Augenhöhe führen. Durch die vorliegende Klage ist das aber unmöglich. Ich appelliere daher
nochmals an die Verantwortlichen in der voestalpine, diese Klage - im Sinne eines Unternehmens mit Verantwortung - zurückzuziehen. Der aus dieser Vorgehensweise entstehende Schaden könnte eine ungeheure Tragweite für die gesamte Umweltbewegung haben", so Heilingbrunner abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /