© sxc.hu
© sxc.hu

Umweltberichterstattung Schwerpunkt des 1. Chinesischen-Österreichischen Journalistencollege in Peking

Mehr als 200 chinesische Journalisten nahmen am dreitägigen Seminar teil

Ein großer Erfolg war das 1. Chinesische-Österreichische Journalistencollege, das vom 17. bis 19. März 2014 in der chinesischen Hauptstadt stattfand. Eröffnet wurde die Veranstaltung in Vertretung der österreichischen Botschafterin von Regina Figl, Minister an der Österreichischen Botschaft in Peking, von Prof. Dr. Steven Dong von der Communications University of China (CUC) und dem Chef der Beijing Environment Exchange, Shaozhong Du.


Die Vortragenden aus Österreich waren die beiden Wiener Universitätsprofessoren Dr. Friedrich Hausjell (Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien) und Dr. Richard Trappl (Sinologe und Leiter des Konfuzius-Institutes an der Universität Wien), sowie ÖJC-Präsident Fred Turnheim als Initiator und journalistischer Praktiker.


Dieses Seminar fand nach fünf Jahren Vorbereitung, statt. Der erste Tag beschäftigte sich mit den chinesische-österreichischen Beziehungen im Bereich der Kommunikation. Dabei wurden in der China Public Relation Association die Fragen der Medienorganisation und Mediengesetze in Österreich besprochen.


Besonders interessiert an den Arbeitsmöglichkeiten der österreichischen Journalisten zeigten sich deutschsprechende Studenten der CUC bei einem Abendseminar im German Department der School of Foreign Languages.


Der 2. Tag des Seminars war - auf Wunsch der chinesischen Partner - ausschließlich der Probleme der Umweltberichterstattung gewidmet. Im Kampf gegen die massive Umweltverschmutzung will China die Gesetze verschärfen. Künftig sollen Umweltverschmutzer für den von ihnen verursachten Schaden zur Rechenschaft gezogen werden und finanziell dafür aufkommen, wie es im Papier des einflussreichen Politbüros der KP hieß. Bereits zuvor hat der chinesische Regierungschef der Umweltverschmutzung im Land den Kampf angesagt. Mit einem "Krieg gegen Verschmutzung" will Li Keqiang Probleme wie die gesundheitsgefährdende Luftverschmutzung oder die Verunreinigungen von Lebensmitteln lösen. Die Natur sende angesichts von Ineffizienz und "blinder Entwicklung" Alarmsignale. China werde künftig mit derselben Entschlossenheit gegen Umweltverschmutzung vorgehen wie gegen die Armut im Land.

Daher interessierten sich die chinesischen Journalisten besonders über die Möglichkeiten ihrer österreichischen Kollegen. ÖJC-Präsident Fred Turnheim wies in seinem Referat darauf hin, dass Umweltberichterstattung sehr viel mit investigativen Journalismus zu tun hat und, dass dieser durch Maßnahmen des Staates geschützt werden muss.

Aber auch in China gibt es bereits erste Fernsehsendungen, die Umweltskandale aufdecken. So wurde eine Sendung bei dem Seminar gezeigt, in der das staatliche CCTV über einen verschmutzen Fluss berichtet, an dessen Ufern viele Menschen an Krebs sterben.

Der 3. Tag fand bei Radio China International (CRI) statt. Dabei ging es um Fragen der Pressefreiheit, der schwierigen wirtschaftlichen Situation der österreichischen Medien, der Medienstrukturen in Österreich und um den besonderen Schutz von Journalisten in Kriegs und Krisengebieten.

Zum Abschluss des College lud die Chefin der Kulturabteilung der Österreichischen Botschaft in Peking, Gudrun Hardiman-Pollross, zu einem österreichischen Buffet. Hervorragend organisiert wurde des Seminar in Peking von Chen Yan (CRI) und Terry Qian, CUC.

Der zweite Teil des Seminars wird vom 22. bis 24. September 2014 in Wien stattfinden.

GastautorIn: öJC für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /