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Pressemitteilung

EEG-Novelle: DBFZ warnt vor komplettem Ausbau- und Entwicklungsstopp für Bioenergie

EUWID Neue Energien 14/2014

EUWID Neue Energien 14/2014

Der gestrige Gipfel im Kanzleramt hat offenbar eine Annäherung zwischen Bund und Ländern in Sachen EEG-Novelle gebracht. Viele Sorgen gerade im Bereich der Bioenergiebranche bleiben aber bestehen. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hat analysiert, wie sich die im Referentenentwurf von Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) enthaltenen geplanten Regelungen zur Förderung von Bioenergie auf die weitere Marktentwicklung auswirken würden. Die Forscher lassen dabei kein gutes Haar an den Vorschlägen aus dem Ministerium. Es drohe ein ein kompletter Ausbau- und damit auch Entwicklungsstopp in einem Segment, das in den vergangenen Jahren etablierte Technologielinien hervorgebracht hat.


EUWID Neue Energien zeichnet die Kritik des DBFZ im Titelbericht der Ausgabe 14/2014 detailliert nach. Die Publikation ist am 2. April 2014 erschienen und informiert mit 58 Analysen, Berichten und kompakten Meldungen sowie vielen Graphiken und Tabellen über die wichtigsten Entwicklungen rund um die Energiewende. Es folgt eine Kurzcharakteristik der Ausgabe (zur kompakten Übersicht gelangen Sie hier: http://www.euwid-energie.de/printausgabe/aktuelle-ausgabe.html):

Übergreifende Themen

Eine Studie des VDI zu Akzeptanzproblemen hält es für ein „weit verbreitetes Missverständnis“ in der Forschung und in der öffentlichen Auseinandersetzung, dass Akzeptanzprobleme vornehmlich in der Bevölkerung zu suchen seien. Gerade die Energiewende mache deutlich, dass sich Akzeptanzprobleme auch bei Akteuren in Wirtschaft und Politik finden, heißt es in der Studie „Energiewende – Wie lassen sich Akzeptanzprobleme vermeiden?“. Dies hätten etwa Kontroversen um die Förderung bestimmter erneuerbarer Energien gezeigt.
Die Analyse zeigt auch auf, dass Akzeptanzprobleme meistens nicht auf fehlender Information oder mangelndem Fachwissen basieren. „Deshalb sind Bemühungen, Akzeptanzprobleme durch die Bereitstellung von mehr – und ansprechend aufbereiteten – Informationen zu überwinden, üblicherweise erfolglos“, heißt es in der VDI-Studie.

Die Autoren empfehlen, in der Debatte auf polarisierende Argumente wie „Nimby“ (Not in my backyard) zu verzichten, da sie einem besseren Verständnis der Hintergründe von Akzeptanzproblemen im Weg stünden. „Sie reduzieren komplexe Sachverhalte auf unzulässige Weise, zudem werden einseitige Schuldzuweisungen ausgesprochen.“ Dies erhöhe das Eskalationspotenzial und erschwere die Kompromissfindung.

Die übergreifende Berichterstattung in EUWID Neue Energien informiert auch über die Debatten auf der „Energy Storage“ vergangene Woche in Düsseldorf, über Piloterfahrungen zu Smart Grids auf der Grundlage von Schwarmstrommodellen und über die Geschäftsentwicklung der BayWa-Gruppe im Bereich der erneuerbaren Energien. Daten zur Direktvermarktung, Rohstoff- und Heizölnotierungen und der Renixx World zählen ebenfalls zum Themenspektrum.

Bioenergie

Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Rahmenbedingungen passen immer mehr Unternehmen der Bioenergiebranche ihr Geschäftsmodell an. Ein Beispiel dafür ist die agri.capital, die sich in AC Biogas umbenannt hat und sich mit einem neuen Konzept den neuen Herausforderungen der Biogasbranche, „auch bedingt durch die Novellierung des EEG“, stellen will. Der wachsenden Kritik an der Biogasproduktion aus nachwachsenden Rohstoffen will AC Biogas mit einem nachhaltigen Rohstoffmanagement begegnen. Dieses beinhalte einen „intelligenten Einsatz von Biomasse zur Reduzierung des Carbon Footprint“ und den parallelen Anbau von Getreiden wie Weizen, Raps oder Hafer als Beitrag zur Nahrungsmittelversorgung.

Auch der Biogasanlagenbauer agriKomp, der aufgrund der derzeit schwierigen Bedingungen 45 Stellen abbauen muss, plant Anpassungen. Eigenen Angaben zufolge will sich das Unternehmen verstärkt auf das Service- und Erweiterungsgeschäft fokussieren, um rückläufige Umsätze aus dem Neuanlagengeschäft zu kompensieren.

Auch der österreichische Bioenergieanlagenbauer BDI BioEnergy International will seine Unternehmensstrategie anpassen. Geplant sei eine Entwicklung weg vom Spezialanlagenbauer für die Biodiesel- und Biogasbranche hin zum Komplettanbieter von industriellen Green-Tech-Lösungen. Zudem setzt BDI auf Innovationen aus der eigenen Forschung und Entwicklung sowie Akquisitionen. Auch von einer zunehmenden Internationalisierung verspricht sich BDI Erfolg. Im Geschäftsjahr 2013 profitierte das Unternehmen bereits von Aufträgen aus Südosteuropa, Weißrussland, Portugal und Frankreich und schaffte so den Turnaround.

Berichte zu KTG Energie, Münsterland Energy, Enel Green Power, Seci Energia erweitern die Bioenergieberichterstattung in Ausgabe 14 von EUWID Neue Energien ebenso wie Berichte aus Forschung & Praxis. Im Marktbereich stehen zudem Markt- und Preisinformationen für Biodiesel, Methanol sowie Getreide und Ölsaaten zur Verfügung.

Solarenergie

Die Investitionen in Produktionsanlagen zur Herstellung von Photovoltaikzellen und -modulen ziehen im laufenden Jahr wieder kräftig an und werden weltweit ein Niveau von 3,8 Mrd. US-Dollar nach 2,7 Mrd. USD im vergangenen Jahr erreichen. Diese Prognose wagen die Marktforscher von IHS aus dem kalifornischen El Segundo. Das Jahr 2014 läute eine neue Runde von Kapazitätsinvestitionen ein. Bereits in den beiden vergangenen Quartalen sei eine spürbare Aufwärtsentwicklung zu beobachten gewesen.

Den Aufwärtstrend spüren PV-Zulieferer wie das Blaubeurer Unternehmen centrotherm. Zwar hat sich 2013 als weiteres schwieriges Jahr für die Branche mit schwachen Zahlen in den Büchern verewigt, mehr als die Hälfte des Auftragseingang im Zeitraum Juni bis Dezember entfiel aber auf den letzten Monat des vergangenen Jahres, wie centrotherm jetzt bekannt gab. Im Jahr 2014 sei nach den Verlusten der vergangenen Jahre ein „ungefähr ausgeglichenes Ergebnis möglich“, wenn es gut läuft.

Die Solarberichterstattung befasst sich in EUWID Neue Energien 14/2014 auch mit der Geschäftsentwicklung bei den Branchengrößen SMA Solar und Solarworld. Einspeisedaten und weitere Firmenmeldungen ergänzen die kompakte Aufbereitung der jüngsten Entwicklungen.

Windenergie

Die Vergütung für Windenergie kann um 10 bis 20 Prozent sinken, ohne dadurch den weiteren Ausbau zu gefährden. Zu diesem Schluss kommt die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende in einer aktuellen Studie. Darin heißt es, die Vergütung für Windkraftanlagen solle ab 2015 zwischen 8,9 Cent pro kWh an Standorten mit 80 Prozent Referenzertrag und 5,2 Cent pro kWh an Standorten mit 150 Prozent Referenzertrag festgelegt werden. Zwischen den beiden Standorttypen solle die Vergütung linear verlaufen, fordern die Autoren. Die Erkenntnisse des Think Tanks werden in EUWID Neue Energien 14/2014 vorgestellt.

Derweil hat der Technologiekonzern Siemens die Investitionsentscheidung für eine Offshore-Windkraftfabrik in England bekannt gegeben. Geplant ist eine Fertigung von Rotorblättern für Offshore-Windturbinen der Sechs-Megawatt-Klasse sowie ein neues Logistik- und Service-Zentrum in Hull. Siemens-Energy-Chef Michael Süß lobte die britische Regierung für die „klaren Rahmenbedingungen zum Ausbau der Offshore-Windenergie“, was von vielen Kommentatoren als Spitze in Richtung der deutschen Bundesregierung gewertet wurde.

Diese Interpretation nahm auch der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, Ronny Meyer, auf. Er bezeichnete die Entscheidung von Siemens, die Investition für das Offshore-Werk in Großbritannien zu tätigen als „direkte und spürbare Folge einer kurzatmigen Energiepolitik der Bundesregierung“. Investoren müssten sich auf gemachte Zusagen der Politik verlassen können, andernfalls seien sie verunsichert und wendeten sich anderen Märkten zu.

Einiges los war in der vergangenen Woche auch beim BWE sowie bei den Unternehmen Vestas und Prokon. EUWID Neue Energien 14/2014 zeichnet die wichtigsten Geschehnisse nach. Ebenfalls im aktuellen Heft finden sich Daten zur Vermarktung und Einspeisung von Windstrom sowie eine Reihe weiterer Unternehmens- und Projektmeldungen.
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