Offizielles Aus für Tauerngasleitung

3.4.2014 Grüne: Bundesregierung soll auf Energiewende statt auf Industrieprojekte setzen

Nun gibt es das offizielle Aus für die Tauerngasleitung - der Bau der
geplanten Tauerngasleitung (TGL) wird nicht weiter vorangetrieben. Das Projekt, das mit 1,4 Milliarden Euro budgetiert war, hätte über Oberösterreich, Salzburg und Kärnten eine weitere Verbindung zwischen dem deutschen und dem italienischen Leitungsnetz herstellen sollen. Sie ist nicht mehr wirtschaftlich.

Die im Jahr 2011 von TGL durchgeführte Marktbefragung hat ein überschaubares Interesse der Marktteilnehmer an den zusätzlichen Transportkapazitäten gezeigt, dies wäre aber eine Voraussetzung, um die Wirtschaftlichkeit eines solchen Investments zu gewährleisten und um das Investitionsrisiko nicht auf die bestehenden Kunden zu überwälzen. "Offensichtlich ist der Markt nicht davon überzeugt, dass es in Zukunft einen Bedarf an zusätzlichen Gastransporten zwischen Deutschland und Italien geben wird. Der Gasverbrauch ist in den letzten Jahren europaweit rückläufig, Erdgashändler sind daher derzeit nicht bereit, langfristige Verpflichtungen einzugehen", erläutert Walter Boltz, Geschäftsführer der eControl.

"Viele engagierte BürgerInnen haben sich gegen den Bau der Tauerngasleitung eingesetzt, wir Grüne haben über unseren Bürgerinitiativenverein und auch politisch unterstützt. Heute gratulieren wir zum Erfolg und freuen uns selbst über das Ende der Gastransitleitung", sagt Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen.

"Die Tauerngasleitung hätte die Gasabhängigkeit Österreichs weiter erhöht, tatsächlich muss es Maßnahmen zur Reduktion dieser Abhängigkeit geben. Anlässlich des Endes dieses Projekts fordere ich die Bundesregierung auf, endlich gezielt und transparent daran zu arbeiten, die Energiewende voran zu bringen und welche Infrastruktur dafür tatsächlich notwendig ist anstatt auf Zuruf Industrie-Projekte zu unterstützen, die dem öffentlichen Interesse widersprechen", schließt Brunner.