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Einmaliges Forschungsprojekt zur unterirdischen Speicherung von Wind- und Sonnenenergie

Österreichisches Konsortium unter der Führung der RAG erforscht Untertage-Speicherlösung für erneuerbare Energie

Der zunehmende Ausbau der erneuerbaren Energiegewinnung aus Sonne und Wind erfordert zukunftsweisende saisonale Speicherlösungen - Untertage Gasspeicher sind bereits heute sichere und verlässliche großvolumige Energiespeicher - Die Power-to-Gas-Technologie macht die Umwandlung überschüssiger elektrischer Energie in Wasserstoff bzw. synthetisches Methan möglich - im Forschungsprojekt "Underground Sun Storage" wird die Speicherfähigkeit von Wasserstoff als Beimengung zu Erdgas/synthetischem Methan in Porenlagerstätten erforscht



Erstmals wird in Österreich die Speicherung von Wind- und Sonnenenergie in einer ehemaligen natürlichen Erdgaslagerstätte erforscht. Basis dafür ist die "Power-to- Gas" Technologie, bei welcher der aus Wind- und Sonnenenergie gewonnene Strom in ein speichbares Methan-Wasserstoffgemisch umgewandelt wird. Der große Vorteil: Gas lässt sich in großen Mengen sicher und unsichtbar in bereits vorhandener unterirdischer Infrastruktur transportieren und in ebenso vorhandenen natürlichen Gaslagerstätten umweltfreundlich speichern.

Stromgewinnung aus Sonnenenergie und Wind unterliegt starken wetterbedingten Schwankungen. Eine nachfrageorientierte Produktion, wie das bei konventionellen Kraftwerken üblich, ist nicht möglich. Bereits heute gibt es in Europa Gebiete - z.B. das nördliche Burgenland -, wo an windreichen Tagen die Stromproduktion aus Windkraft die Nachfrage deutlich übersteigt. Bei zunehmendem Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Sonne gewinnt die Frage der Energiespeicherung massiv an Bedeutung. Selbst in Österreich werden Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen diese Funktion alleine nicht erfüllen können.

Ein bereits vielfach diskutierter Lösungsansatz für das Speicherproblem ist die "Power-to- Gas" Technologie. Mithilfe der überschüssigen Elektrizität aus Sonnen- und Windenergie wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten. Wasserstoff wird entweder direkt in die Erdgasinfrastruktur eingeleitet oder wird in einer sogenannten Methanisierung mit Kohlendioxid zu Methan umgewandelt, dem Hauptbestandteil von Erdgas. Dabei ist aus heutiger Sicht die direkte Wasserstoffbeimengung auf Grund des höheren Wirkungsgrades und auf Grund der schlechten Verfügbarkeit von geeigneten Kohlendioxidquellen der wirtschaftlich einfachere Weg. Allerdings sind die Auswirkungen von Wasserstoff auf die eigentlichen Speicher in der Erdgasinfrastruktur - die Untertage-Gasspeicher - noch nicht erforscht.

Ein österreichisches Konsortium unter der Führung der RAG hat dieses Thema aufgegriffen und wird eine Untertage Speicherlösung auf Basis einer Beimengung von Wasserstoff / synthetischem Methan erforschen. Dazu wurde ein Projekt ausgearbeitet und im Rahmen der "e!Mission 2012 1. Ausschreibung" des österreichischen Klima- und Energiefonds als Leitprojekt eingereicht. Eine Förderzusage liegt vor. Die konkrete Umsetzung erfolgt vorbehaltlich des positiven Abschlusses der dafür notwendigen Genehmigungsverfahren. Nach entsprechenden Voruntersuchungen ist die Durchführung eines Speicherversuchs an einer natürlichen Lagerstätte ("in-situ") geplant.

Das Forschungsprojekt soll bis 2016 abgeschlossen werden.

Weitere Partner in diesem Konsortium sind die Montanuniversität Leoben, die Universität für Bodenkultur Wien - Department IFA Tulln, das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz, VERBUND und die Axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.underground-sun-storage.at.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /