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Bereits 150.000 Elektro-Fahrräder in Österreich

Mit Energie von 3 Liter Benzin mehr als 2.000 Kilometer fahren - VCÖ fordert Radwege entlang von Freilandstraßen

Wien - Elektro-Fahrräder sind das beliebteste Elektro-Fahrzeug. Während im Vorjahr 654 E-Autos und 439 E-Mopeds neu zugelassen wurden, wurden rund 43.000 neue E-Fahrräder in Österreich verkauft.

Im Vorjahr war bereits jedes neunte verkaufte Fahrrad in Österreich ein E-Fahrrad. "Während Elektro-Fahrräder auf einen Marktanteil von elf Prozent kommen, krebsen E-Autos bei 0,2 Prozent Marktanteil herum. Nicht nur in Österreich, sondern auch EU-weit sind Elektro-Fahrräder die mit Abstand beliebteste E-Fahrzeuge", stellt VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer fest. In der EU wurden im Vorjahr rund 1,2 Millionen E-Fahrräder verkauft, aber nur 24.000 E-Autos. Ähnlich das Verhältnis in Österreich: 654 verkauften E-Autos stehen 43.000 verkaufte E-Fahrräder gegenüber. In Summe gibt es in Österreich bereits rund 150.000 Elektro-Fahrräder. Die so genannten "Pedelecs" haben als Unterstützung einen E-Motor, der beim Treten als Unterstützung dazu geschaltet werden kann. Der E-Motor ist auf maximal 25 km/h beschränkt.

Elektro-Fahrräder haben ein sehr großes Potenzial, die Zahl von kürzeren Autofahrten zu verringern. Das Vorarlberger Projekt Landrad mit rund 500 Testpersonen hat gezeigt, dass 35 Prozent der mit dem E-Fahrrad zurückgelegten Strecken vorher mit dem Auto gefahren wurden. Rund 60 Prozent der Autofahrten sind kürzer als zehn Kilometer, eine Distanz, die mit einem E-Fahrrad gut und ohne Schweißperlen zu bewältigen ist, betont der VCÖ.

Ein E-Fahrrad verbraucht im Schnitt rund 1kWh pro 100 Kilometer. "Mit der Energiemenge von drei Liter Benzin kann man mit dem E-Fahrrad mehr als 2.000 Kilometer weit fahren", verdeutlicht VCÖ-Experte Gansterer. Gerade für die ländlichen Regionen mit ihrer hügeligen Topographie und der im Vergleich zu Städten längeren Distanzen sind für Elektro-Fahrräder sehr gut geeignet. "Leider fehlen aber oft die infrastrukturellen Voraussetzungen. Wenn die einzige Verbindung zwischen einer Siedlung und dem nächsten Ort eine Freilandstraße ist, dann lädt das nicht zum Radfahren ein. Gerade für eine leistbare Mobilität in den Regionen ist eine gute Radfahrinfrastruktur wichtig", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Der VCÖ fordert vor allem dort, wo es Siedlungen gibt, sichere Radverbindungen entlang von Freilandstraßen. Für Pendler ist zudem wichtig, dass Bahnhöfe und Haltestellen gut mit dem Fahrrad erreichbar sind und es für E-Fahrräder sichere Abstellanlagen gibt. "Die Verkehrsunternehmen sind gefordert, sich stärker als bisher dafür einzusetzen, dass ihre Fahrgäste den Bahnhof oder die Haltestelle auch gut und sicher mit dem Fahrrad erreichen können", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Der VCÖ empfiehlt, Elektro-Fahrräder im Fahrradfachhandel zu kaufen und sich dort umfassend zu informieren. Vor den Kauf genau überlegen, für welche Zwecke das Fahrrad benötigt wird, wie lange die Distanzen sind, die man in der Regel fährt und ob es viele oder wenige Steigungen gibt. Und: Vor dem Kauf unbedingt eine Probefahrt machen.


VCÖ: Bereits mehr als 150.000 E-Fahrräder in Österreich
(Anzahl verkaufte Elektro-Fahrräder in Österreich)

Jahr 2013: 43.000 E-Fahrräder

Jahr 2012: 41.000 E-Fahrräder

Jahr 2011: 35.000 E-Fahrräder

Jahr 2010: 20.000 E-Fahrräder

Jahr 2009: 12.000 E-Fahrräder

Jahr 2008: 8.000 E-Fahrräder
Quelle: WKÖ, VCÖ 2014


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /