© Global 2000-"Verbund raus aus Kohle!" so die Botschaft
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Spektakuläre GLOBAL 2000-Aktion: Verbund, raus aus Kohle!

AktivistInnen klettern auf Kohle-Kraftwerk in Mellach (Steiermark) und entrollen ein 100 m2 großes Banner.

In einer spektakulären Nacht&Nebel-Aktion haben heute AktivistInnen der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 darauf aufmerksam gemacht, dass der Verbund zwar mit 100 Prozent Wasserkraft wirbt, aber nach wie vor der größte österreichische Kohle-Strom-Produzent ist. Die AktivistInnen kletterten auf das Kohle-Kraftwerk und entrollten direkt am Kraftwerksgebäude ein 100 m2 großes Banner mit der Aufschrift "Verbund: Raus aus Kohle!" Sie verleihen damit der Forderung Nachdruck, dass der Verbund einen verbindlichen und koordinierten Ausstiegsplan aus der Nutzung von Kohle erstellen soll. Dazu Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000: "Der Verbund positioniert sich in Österreich und Europa als Grünstromanbieter, wenn er weiter ohne Ausstiegsplan an der Kohle festhält, ist das unglaubwürdig." Jährlich werden in den Kraftwerken Dürnrohr (zur Hälfte EVN) und Mellach etwa 1,3 Mio. Tonnen Steinkohle verbrannt, dabei entstehen etwa 3,6 Mio. Tonnen CO2 (Datenstand 2012).

Erst vergangene Woche hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit HEAL (Health and Environment Alliance) und den "ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt" darauf aufmerksam gemacht, dass durch die Verbrennung von Kohle auch spürbare gesundheitliche Folgen entstehen: In einer Studie, die die Auswirkungen der Emissionen durch die Verbrennung von Kohle in Österreich modellierte, wurde berechnet, dass etwa 3.900 verlorene Lebensjahre, 120 vorzeitige Todesfälle und mehr als 21.000 zusätzliche Asthmaanfälle als Folge der Verbrennung von Kohle entstehen. Kohle wird in Österreich vorwiegend zur Stahl- und in der Elektrizitätserzeugung eingesetzt. Johannes Wahlmüller: "Ein Ausstieg aus der Kohleverstromung ist ein nächster und machbarer Schritt, um einerseits die Klimabilanz zu verbessern, aber auch um gesundheitsschädliche Emissionen zu verringern." Negativ auf die Gesundheit wirken sich auch schädliche Quecksilber-Emissionen aus. Quecksilber, das von der EU-Kommission als gefährlicher Schadstoff prioritär hervorgehoben wird, entsteht europaweit hauptsächlich durch die Verbrennung von Kohle.

GLOBAL 2000 fordert deshalb einen verbindlichen und koordinierten Ausstieg aus der Kohleverstromung: "Mit dem Ausbau von Ökostrom, der thermischen Sanierung von Gebäuden und der Steigerung der Energieeffizienz kann der Ausstieg bereits kurz- bis mittelfristig gelingen. Österreich kann so zum Vorreiter in Europa werden."



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /