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Energiesparen bleibt für Haushalte eine hohe Priorität

Mit der Novelle zur EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden ist erneut deutlich geworden, dass die EU ambitionierte Pläne zur Energieeinsparung verfolgt.

Wie auch schon zuvor, fordert die EU eine weitere Erhöhung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden von den Mitgliedsstaaten. Sie gibt hierfür Mindestanforderungen in der Richtlinien-Novelle vor, die von den Mitgliedsstaaten aber auch höher angesetzt werden können. Die Bundesregierung in Deutschland hat bereits auf die Novelle reagiert: Seit dem 1. Mai 2014 ist die überarbeitete EnEV (Energieeinsparverordnung) in Kraft getreten. Auch für Österreich ist eine entsprechende Überarbeitung, welche die nationalen Bedürfnisse berücksichtigt, in Planung. Für die Verbraucher heißt das, dass Energiesparen weiterhin eine sehr hohe Priorität in ihrem Alltag besitzt, insbesondere bei den beiden größten Energieschleudern im privaten Haushalt: Beim Heizen und beim Strom.

Die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden richtet sich vor allem auf die Einsparung des Energieverbrauchs beim Heizen und damit verbunden die Investition in modernere und alternative Heiztechniken. Denn das Heizen macht fast die Hälfte des Energieverbrauchs eines privaten Haushaltes aus. Da der Stromverbrauch – summiert aus Haushalts- und Unterhaltungselektronik sowie Beleuchtung – ebenfalls in der Energiebilanz deutlich zu Buche schlägt, ist dies ein weiterer wichtiger Punkt der EU-Richtlinie. Bis zum 31.12.2020 müssen alle Neubauten Niedrigstenergiegebäude sein, bestehende Gebäude müssen entsprechend renoviert werden, damit sie die Mindestanforderungen des jeweiligen Mitgliedstaates erfüllen.

Strom lässt sich einfach und günstig mit Energiesparlampen sparen

Mit dem Verbot der Glühbirne hat die EU einen Schritt zur Stromeinsparung im Beleuchtungsbereich gemacht. Indem die Glühbirne durch Energiesparende Lampen ersetzt wird, soll es möglich sein, den Stromverbrauch durch in Gebäuden eingebaute Beleuchtung langfristig um mehr als ein Drittel zu senken. Doch das Glühbirnenverbot wurde von den EU-Bürgern längst nicht nur mit Freude begrüßt. Im Gegenteil: Das Verbot bekam sehr viel Gegenwind. Vorbehalte gegen LEDs und Halogenlampen waren vor allem die Gefährdung der Gesundheit und der sehr hohe Anschaffungspreis. Auch die Verschlechterung der Lichtqualität war ein häufiges Argument der Verbotsgegner. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt. Denn es hat sich gezeigt, dass der Austausch der Leuchtmittel Früchte trägt. Inzwischen ist die Auswahl an Energiesparlampen, Halogen- und LED-Lichtern deutlich größer und die Preise sind gesunken. Besonders günstige Energiesparleuchten bekommt man häufig auch im Internet. Dort sind die Leuchtmittel durch den direkten Abverkauf manchmal bis zu 60 Prozent günstiger.

Noch stärker als die eingebaute Beleuchtung schlagen Elektrogeräte in der Energiebilanz zu Buche. Bei der Anschaffung neuer Geräte sollten Verbraucher daher unbedingt auf die Energieeffizienzklassen achten: Am besten sind Geräte mit A+++. Geräte mit der Energieeffizienzklasse unter A sind nur noch bedingt zu empfehlen. Elektro-Geräte wie Fernseher, Stereoanlagen und PCs, die nicht immer benötigt werden, sollte man mit Steckdosenleisten und Zeitschaltuhren versehen, da diese auch im Standby noch Strom verbrauchen.

Heizkosten effizient senken

Da das Heizen der größte Energiefresser ist, sollten sich die Energiesparmaßnahmen auf diesen Bereich noch stärker als auf das Stromsparen konzentrieren. Die Renovierung von veralteten Heizungsanlagen und die Investition in moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen, Erdwärme oder Holzpelletheizung ist aber ein großer und kostenintensiver Schritt. Allerdings können Verbraucher auch dieses Jahr wieder beim Bund eine Förderung der thermischen Sanierung beantragen. Darüber hinaus lässt sich auch in einem kleineren Rahmen bereits an Heizkosten sparen. Elektronische Heizkörperthermostate können die Heizung effizienter regeln. Neben den üblichen Modellen, welche die Aufwärmphase der Heizung individuell regeln, gibt es inzwischen programmierbare Thermostate, die noch mehr leisten. Sie lassen sich so einstellen, dass sie zu Zeiten, in denen weniger Heizwärme gebraucht wird, zum Beispiel tagsüber, die Temperatur automatisch herunter drehen. Für die Senkung des Energieverbrauchs beim Heizen ist außerdem die Isolierung von Fenstern und Türen essentiell. So lässt sich durch den Austausch alter Fenster gegen moderne 3-fach-Isolierglasfenster der Energieverbrauch deutlich senken. Aber auch das Nachrüsten von Tür- und Fensterdichtungen bringt schon nennenswerte Erfolge.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /