© Josef_Limberger / Grosser Brachvogel
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Erfolgsbilanz 11th Austrian BirdRace: 222 Vogelarten von 67 Teams erspäht

Burgenland sichert sich den Bundesländersieg mit Gewinnerteam

Wien/Österreich 67 ehrgeizige Vogelkundler-Teams zählten vor kurzem österreichweit 222 Arten. Das Siegerteam aus dem Burgenland hat den Rekord beim sportlichen Vogelbeobachtungs-Event gebrochen: noch nie hat ein einziges Team hier 151 Arten gesichtet. Die Beobachtung des vermutlich letzten Halsbandschnäpper-Brutpaares im Hanság ist nur eine der Sensationen, die die Herzen dieser geübten Birdwatcher höher schlagen ließ. Für diese Jahreszeit seltene Durchzügler wie Bienenfresser, ein Nachtreiher und Schwarzhalstaucher begeisterte das Vorjahresgewinnerteam aus Salzburg, das heuer den zweiten Platz im Teambewerb belegt. Platz drei geht ebenfalls an ein burgenländisches Team. Auch bei der Bundesländergesamtwertung gewinnt das Burgenland und sichert sich somit die Sponsorengelder, die zum Schutz der Zwergohreule verwendet werden sollen.

‘Mit insgesamt 170 gesichteten Vogelarten haben die sieben angetretenen Burgenland-Teams 110 Prozent der in den letzten drei Jahren im Burgenland beim BirdRace belegten Vogelarten beobachten können’, erklärt der Ornithologe Christoph Roland und BirdRace-Organisator den Sieg des Burgenlandes. Nicht jedes Bundesland hat aufgrund seiner Natur- und Lebensräume gleich viele Vogelarten. Um die Chancengleichheit der Bundesländer zu wahren, wird nicht die Absolutzahl gewertet, sondern der so errechnete Prozentwert.

Unter den geübten Vogelbeobachtern überwiegen bei diesem Wettbewerb die Freude und der sportlicher Ehrgeiz. Dennoch werden die gemeldeten Arten bei der Auswertung streng kontrolliert. Christoph Roland: ‘Die Kontrolle der Ergebnisse nehmen wir sehr genau und überprüfen, ob die registrierte Vogelart bezogen auf das Bundesland auch realistisch ist.’

Heimvorteil für Gewinnerteam ‘Kampfläufer powered by St. Martins’
Das burgenländische Gewinnerteam ‘Kampfläufer powered by St. Martins’ hatte jedenfalls mit der Bestimmung des in Österreich ausgestorbenen Fischadlers im Seewinkel oder des Halsbandschnäppers und einer Sumpfohreule im Hanság keinerlei Probleme. Alle vier erfahrenen Ornithologen sind auch beruflich für die Natur im Einsatz, inklusive Heimvorteil von Teammitglied Leander Khil, Ranger der Therme St. Martin.

Schlechtwetter ließ Durchzügler rasten

‘Überraschend und selten für Salzburg war die Sichtung von einem Bienenfresser, Nachtreiher und Schwarzhalstaucher’, berichtet der Ornithologe und routinierte Vogelbeobachter Tobias Schernhammer. Das zweitplatzierte Team ‘AvilanTTis’ entschied sich aufgrund der Wetterlage mit 30 cm Schnee in den Bergen für eine 107km Radtour entlang von Wallersee, Obertrumersee, Mattsee, Grabensee bis zum Leopoldskroner Weiher in Salzburg Stadt und wurde mit 104 registrierten Vogelarten belohnt.

Angewandter Vogelschutz

Neben der Freude am Vogelschauen und –zählen wird mit dem BirdRace auch der Vogelschutzgedanke transportiert. Im Sieger-Bundesland, aus dem das Siegerteam kommt, wird ein Vogelschutzprojekt umgesetzt. Die Zwergohreule zählt zu den seltensten Brutvögeln Österreichs. Sie nistet in alten Obstbäumen, die ihr mehr und mehr abhanden kommen. Die Anbringung von Nistkästen ist daher eine der Maßnahmen, die mit dem Erlös des BirdRace verwirklicht werden soll. Sponsoren wie die Maturaschule Dr. Roland, Alschinger Optik, Swarovski Optik, Tiergarten Schönbrunn, der Nationalpark Donau-Auen und zahlreiche regionale Teamsponsoren leisten so einen wichtigen Beitrag für den direkten Vogel- und Naturschutz.

Alle Informationen zum Austrian BirdRace: www.birdrace.at

GastautorIn: Mag. Bettina Klöpzig, für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /