© Climate Action Network / CAN . Fossil of the DAY
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"Fossil des Tages" geht an Österreich

Peinlich: Österreich wurde am ersten Tag der Klimakonferenz mit dem Negativpreis "Fossil des Tages" ausgezeichnet- Österreich ist eine von wenigen Industrienationen, die noch keine konkrete Zusage für den "Green Climate Fund" gemacht haben- MIT VIDEO!

Ein fossiles Österreich? Wohl kaum. Aber es ist wirklich peinlich, wenn gerade der "Umweltvorreiter" Österreich am ersten Tag der UN-Weltklimakonferenz in Lima in Peru von Umweltschutzgruppen mit dem Negativpreis "Fossil des Tages" ausgezeichnet wird. Der "Fossil-of-the-Day"-Preis wird vom Climate Action Network (CAN) vergeben, in dem 900 Umweltorganisationen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten.

Ein großes "BOO!" gab es im Rahmen der Verleihung in Lima für jene wenigen Industrieländer, die noch keine fixen Zusagen an den "Green Climate Fund" gemacht haben.


Bereits im Vorfeld hat es dazu Gespräche gegeben-aber einfach keine konkrete Zusage für den "Green Climate Fund" von Österreichs Regierung, obwohl Österreich eines der reichsten Länder der Welt ist, will es die armen Länder bisher nicht im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen- im Unterschied von z.B. den USA, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und vielen anderen. Nicht nur die Grüne-Umweltsprecherin Christiane Brunner findet dies "peinlich und beschämend".

Insgesamt wurde bereits Geld in Höhe von fast zehn Milliarden Dollar für den Fonds zugesichert, damit sollen klimarelevante Projekte in Entwicklungsländern umgesetzt werden können. Bereits in Kopenhagen, im Jahr 2009, hat Österreich versprochen, einen Beitrag dazu zu leisten. Aber immer noch gibt es keine fixe Zusage!

Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig kommentierte dazu bereits im November: "Die Zusagen von Ländern wie Deutschland, Schweden oder den USA sind ein wichtiger erster Schritt. Es ist allerdings enttäuschend, dass die wichtige Zielmarke von 10 Milliarden US-Dollar nicht erreicht wurde, unter anderem weil Länder wie beispielsweise Österreich nichts zugesagt haben. Sie müssen nun dringend nachliefern. Eine ausreichende Erstausstattung des GCF gilt als wesentlicher Baustein für den Erfolg der laufenden Verhandlungen um ein neues internationales Klimaschutzabkommen und ist der Lackmustest dafür, ob die Industrieländer es ernst meinen, ihren Ankündigungen Taten folgen zu lassen."

Die VertreterInnen der Allianz für Klimagerechtigkeit, zu der ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen - wie Care, Klimabündnis, die Koordinierungsstelle derÖsterreichische Bischofskonferenz, GLOBAL 2000 oder das Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung - erklärten vor kurzem: "Wir dürfen nicht daneben stehen und zusehen, wenn Menschen in Entwicklungsländern unsere Hilfe benötigen. Noch dazu wenn diese Menschen durch die Klimaschäden in Folge unserer Emissionen betroffen sind und sie selbst fast nichts zum Problem beigetragen haben. Die Industrienationen haben deshalb Unterstützung in Höhe von 100 Mrd. US-$ bis 2020 zugesagt. Dieses Versprechen muss auch die österreichische Regierung ernst nehmen und einen fairen Beitrag zum Green Climate Fund beisteuern."


"Wenn Österreich schon kein Vorreiter ist, dann muss es wenigstens Anreiz für die Regierung sein, wenigstens den Zieleinlauf aktiv mitzugestalten", sagt Christiane Brunner, die Umweltsprecherin der Grünen.

Da kann man nur an Umweltminister Andrä Rupprechter und Finanzminister Hans Jörg Schelling appelieren, rasch zu handeln und der Welt zu zeigen, dass man sich auf Österreich verlassen kann!

Hintergrund:

Der Green Climate Fund soll Entwicklungsländer beim Kampf gegen den Klimawandel unterstützen. Die Klimafinanzierung ist ein wichtiger Baustein für das Zustandekommen eines Weltklimavertrags. Bei der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 haben die Industrienationen den Entwicklungsländern 100 Milliarden Dollar ab 2020 versprochen. Für Österreich hat Bundeskanzler Faymann dieses Versprechen abgegeben.

VIDEO: Fossil of the day Verleihung am ersten Tag in Lima:



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /