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"Urananreicherung beenden statt verkaufen"

Atomkraftgegner und Verbände schreiben deutscher Bundesregierung: "Urananreicherung beenden statt verkaufen"

In einem Brief an die Bundesregierung bekräftigen die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland, die Umweltverbände BUND und BBU sowie die Ärztevereinigung IPPNW die Forderung nach einer sofortigen Beendigung der Urananreicherung in Deutschland. Im Mittelpunkt des Schreibens steht ein ausführlicher Fragenkatalog zum geplanten Verkauf des
Gronauer Urananreicherers Urenco, zur Zentrifugenforschung und -herstellung in Jülich und Gronau sowie zur Neubewertung des abgereicherten Urans in Gronau als Atommüll.

Wörtlich heißt es in dem Brief: "Wir sind der festen Überzeugung, dass die Urananreicherung in Deutschland keine Zukunft haben darf, dass eine Weiterverbreitung der Atomwaffentechnologie unbedingt verhindert werden muss, und dass der Atommüllberg in Gronau nicht noch weiter wachsen darf. Dies kann aus unserer Sicht nur bedeuten, die Urananreicherung in Gronau umgehend zu beenden und die Verkaufspläne zu stoppen."


Die Europa-Vorsitzende der Friedensnobelpreisträgerin IPPNW, Dr. med. Angelika Claußen, warnt eindringlich vor dem Verkauf von Urenco: "Ausgerechnet bei Urenco ist trotz der militärischen Brisanz sogar ein Börsengang im Gespräch. Damit wird das Kontrollregime durch die Internationale Atomenergiebehörde massiv untergraben. Einer Weiterverbreitung der Atomwaffentechnologie z. B. an Staaten im Pulverfass des Nahen und Mittleren Ostens wird wissentlich Vorschub geleistet. Aus friedenspolitischer Sicht ist das unverantwortlich."


Große Sorgen bereitet auch die für 2015 geplante Inbetriebnahme einer riesigen Atommüll-Lagerhalle für 60 000 Tonnen abgereichertes Uran auf dem Gelände der UAA Gronau: "Die Lagergenehmigung soll zeitlich unbefristet sein, sodass angesichts einer fehlenden Entsorgungsmöglichkeit de facto ein oberirdisches Endlager entstehen kann. Deshalb muss die Atommüllproduktion in Gronau umgehend beendet werden," so Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

"Es war ein großer Fehler der Bundesregierung, die Urananreicherung vom Atomausstieg abzukoppeln. Wer den Atomausstieg will, darf bei der Urananreicherung nicht wegschauen. Deshalb wird es gegen den unbegrenzten Weiterbetrieb der UAA Gronau und die hochgefährlichen Verkaufspläne für Urenco weitere Proteste geben," so Kerstin Ciesla, die stellvertretende Landesvorsitzende des BUND NRW.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /