© Marianne Mathis
© Marianne Mathis

Marianne Mathis ist von uns gegangen

Am 28. April 2015 ist die Vorarlberger Journalistin Marianne Mathis im Alter von 59 Jahren vollkommen unerwartet verstorben.

Es ist lange her, dass wir Marianne Mathis kennen lernten. Eine Journalistin mit Herz und Verstand, der Umweltthemen ein immenses Anliegen waren. Nicht zufällig hatte sie Biologie studiert.

Sie sagte offen ihre Meinung, ging klar ihre Wege. Lange Jahre war sie in der Redaktion der Vorarlberger Nachrichten tätig, 2003 bis 2007 als stellvertretende Chefredakteurin der Vorarlberger Nachrichten. Umweltthemen, der Kampf gegen Atomkraft und für erneuerbare Energien waren ihr ein persönliches Anliegen, das weit über das Schreiben von Artikeln zu diesen Themen hinausging. Artikel und Komentare, die zu einem Umdenken aufriefen, die anhand von Beispielen zeigten, was machbar ist. Sie brachte die Probleme von Atomkraft wie wenige andere auf die Tagesordnung, mit Artikeln, die so bewegten, dass man einfach darüber sprach. Nicht zufällig wurde sie mehrfachst mit diversen Journalistenpreisen ausgezeichnet!

Aber das war nicht alles. Sie sorgte für konkrete Aktionen und Umsetzung. Seit 1990 war sie für die Aktion "Vorarlberg hilft Strahlenopfern" verantwortlich und bemühte sich als Koordinatorin von österreichisch-weißrussischen Projekten zur Nutzung eigener erneuerbarer Energiequellen, darunter Solar- und Windenergie, Heizen mit Holz und "Einführung der Produktion und Verwertung von Biogas in der Landwirtschaft". Sie sprach russisch und war deswegen in Weissrussland persönlich unterwegs um die Menschen von der Kraft erneuerbarer Energien zu überzeugen. Sie war Protagonistin für den Bau der ersten Demonstrationsanlage für Biogasnutzung in der Geflügelfarm Tereschkowtischi bei Gomel.

"Es reicht nicht nur zu wissen, dass Atomkraft schlecht ist und dagegen zu sein, wir müssen gleich konkrete Alternativen anbieten," so Marianne. Einige Zeit, als Facebook noch nicht so en Vogue war, unterstützte sie unser Oekonews-Team ehrenamtlich als Tutor zur Kontrolle der Kommentare, die man damals als Leser schreiben konnte. Sie war dabei eine Bereicherung, weil sie selbst auch kommentierte, wenn eine Meinung von Lesern vollkommen aus der Luft gegriffen war. Messerscharf brachte sie Themen auf den Punkt.

Als wir dann unser Kommentar-Tool umstellten, war sie auch bei den Kommentaren via Facebook immer wieder eine Beobachterin und Mitleserin der Leserkommentare für uns. Wenn etwas nicht ok kommentiert wurde, kam eine Rückmeldung, damit wir rasch Bescheid wussten. Einfach so.

Liebe Marianne, wir danken dir für dein persönliches Engagement für Umweltthemen, für erneuerbare Energie, für die Nutzung der Kraft der Sonne, des Windes und der Biomasse, für die Inputs zu nachhaltigen Mobilitätsthemen, für deinen großen Einsatz gegen Atomkraft. Wir hoffen, dass wir ein wenig davon auch in unserer Redaktion weitertragen können. Du wirst uns fehlen.

Ruhe in Frieden. DANKE für deinen Einsatz auf der Erde!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /