© pixabay. Openclips
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Ökostrom: Wer A sagt muss auch Ö sagen

Billige Atomstromimporte aufgrund von Atomsubventionen

Der Verein Kleinwasserkraft Österreich sieht die Klage der Republik Österreich gegen die Milliardensubventionen beim AKW Hinkley Point C als ersten Schritt in die richtige Richtung. "Wer A zu einer konsequenten Anti-Atompolitik in Europa sagt muss auch Ö zu mehr österreichischem Ökostrom sagen", fordert Erwin Mayer, stv. GF von Kleinwasserkraft Österreich. Die Bundesregierung bekämpft zwar die Milliardensubventionen und ungerechtfertigten Einspeisetarife von 12 Cent/kWh beim EuGH, gefährdet aber gleichzeitig durch säumige Ökostromreformen den Ausbau und Erhalt von Ökostromanlagen in Österreich. "Mehrere hundert Betreiber von Kleinwasserkraftanlagen in Österreich könnten gezwungen sein ihre Ökostromproduktion zu stoppen", befürchtet Kleinwasserkraft Präsident Christoph Wagner.

Es gibt in Europa einen massiven Verfall des "Marktpreises" für Strom auf inzwischen rund 3 Cent/kWh aufgrund von Atom- und Kohlesubventionen. Eine von der alten EU-Kommission, DG Energy, in Auftrag gegebene und bezahlte Ecofys-Studie aus Oktober 2014 berechnete die externen Kosten und aktuellen Subventionen für die einzelnen Energieträger. Aufgrund der für die EU-Kommission und für die fossile und atomare Stromlobby unangenehmen Ergebnisse werden die Zahlen dieser Studie laut dem Europarlamentarier Claude Turmes auch konsequent nicht mehr in irgendeinem offiziellen EU-Dokument zitiert. Nach dieser Studie gehört die Wasserkraft - die Kleinwasserkraft wurde nicht herausgerechnet - pro kWh zu den günstigsten Ökostromquellen, zu den am wenigsten subventionierten Energiequellen und ist jene Energieform, die die geringsten externen Kosten aufweist (Figure S-6 u. 3-8).

Die Klage gegen die wettbewerbsverzerrenden Subventionen für Hinkley Point C in der Höhe von 108 Mrd. Euro laut Brainpool könnte bei Erfolg die weitergehende Verzerrung am Strommarkt im Bereich der Atomkraft verhindern. Aber bereits die bestehenden Marktverzerrungen reichen aber aus um den Ökostromausbau und den Erhalt von Ökostromanlagen zu gefährden. Daher braucht es einen in Österreich beschlossenen Ausgleich für Ökostrom um dieses Ungleichgewicht wieder auszubalancieren.

Faire und marktkonforme Preise für Ökostrom, vor allem auch für bestehende Anlagen und ein Ziel von 100% Ökostrom bis 2030 und 100% erneuerbare Energie bis 2050 sind ein Gebot der Stunde für Österreichs Anti-Atompolitik und den Klimaschutz. "Wir unterstützen die Umwelt-NGOs bei ihrem Kampf gegen Kohle- und Atomstrom und für saubere Energie", betont Christoph Wagner und fügt abschließend hinzu. "Die Kleinwasserkraft ist bereit ihren Antiatom- und Klimaschutzbeitrag zu leisten, man muss sie nur lassen".

Ecofys-Studie

Quelle: Kleinwasserkraft Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /