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Zweites bayrisches AKW wird dieses Wochenende stillgelegt und durch Erneuerbare Energie ersetzt

Das AKW Grafenrheinfeld geht vom Netz

Das AKW Grafenrheinfeld, nur 186 km von der Grenze zu Oberösterreich, wird dieses Wochenende endgültig stillgelegt, das 9.stillgelegte AKW in Deutschland - nach dem AKW Isar das zweite AKW in Bayern, das geschlossen wird. Nach 33 Jahren Betrieb, in denen es jährlich 3,8 Mio. Haushalte mit Strom versorgt hat. Damit sind in Europa nur noch 130 AKW in Betrieb, 1989 waren es noch 177 Reaktoren.

Für Deutschland entwickelt sich der Atomausstieg aus Sicht der Energieversorgung völlig problemlos - die Stromerzeugung aus Windenergie und Sonnenenergie wurde drastisch gesteigert, dadurch ist Deutschland trotz der Schließung von mittlerweile 9 AKW ein Großexporteur von Strom. Zum Vergleich: alleine die Windenergie erzeugt mittlerweile eine Strommenge, die der dreieinhalbfachen Leistung von Grafenrheinfeld entspricht. Die Energiewende funktioniert hervorragend.

Öberösterreichs Landesrat Rudi Anschober: "Ein großer Erfolg der Umwelt- und Grünbewegung. Gerade auch für Oberösterreich. Wir sind der Antreiber in Europa für den Atomausstieg und Vorreiter für die Energiewende. Wir zeigen vor, dass es auch in Industrieregionen funktioniert."

Der Atomausstieg als notwendiger Schritt zeigt aber auch auf, wie verantwortungslos die Atomenergie generell war und ist. Denn trotz Ausstieg wird das Problem Atom über hunderte Generationen erhalten bleiben. Noch immer gibt es kein Endlager - es sollte Sicherheit für eine Million Jahre bringen, das ist denkunmöglich. Der AKW-Standort Isar1 bei Landshut, der jahrelang im Fokus meiner Kritik gestanden ist, wurde bereits stillgelegt. Aber nun treten neue Probleme auf. Im Abklingbecken des stillgelegten AKW lagern noch immer 1700 abgebrannte Brennelemente. Ein neues Gutachten zeigt auf, dass das Kraftwerk daher bei Beginn der Abbrucharbeiten nicht frei von Brennstoffen sein wird und dies die Gefahr von Störfällen erhöht, so die Beratungsfirma Intac aus Hannover. Die Forderung lautet daher, die Abbrucharbeiten erst nach Abtransport der Brennstäbe zu beginnen.

Anschober: "In einem aktuellen Schreiben an Bayerns Umweltministerin Schärf setze ich mich daher für größtmögliche Sicherheit beim Abbruch und einer vorrangigen Entfernung der Brennstäbe vor dem Beginn der Abbrucharbeiten ein."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /