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Heizen mit Holz, fahren mit Biokraftstoffen, Ausbau des Ökostroms

Österreichischer Biomasse-Verband präsentiert Schwerpunkte der Verbandsarbeit

Wien- Bei der Vorstandssitzung des Österreichischen Biomasse-Verbandes präsentierte der Vorsitzende, Dr. Heinz Kopetz die Arbeitsschwerpunkte für die kommenden Monate. "In Schwindel erregende Höhen steigende Preise für Erdöl und Erdgas rücken die preisstabilisierende Bedeutung von Biomasse als Energiequelle immer mehr in den Vordergrund", betont Kopetz. "Wer mit Holz heizt, der spart sich mittlerweile bis zu zwei Drittel seiner Brennstoffkosten gegenüber Heizöl. Das sind immerhin bis zu 2000 Euro pro Jahr für ein durchschnittliches Einfamilienhaus." Kopetz kann auch auf eine Reihe erfolgreicher und publikumswirksamer Veranstaltungen zurückblicken. "Über 1000 Bioenergie-Experten aus 50 Ländern und vier Kontinenten machten Graz bei der Mitteleuropäischen Biomassekonferenz vom 16. bis 19. Jänner zur Biomasse-Welt-Hauptstadt", so Kopetz. Neben Fachvorträgen fand das "industry forum", eine Präsentationösterreichischer Spitzentechnologie, eine Kooperationsbörse für Unternehmer sowie ein Spezialworkshop zum Thema Feinstaub statt.

Workshop zur EU-Richtlinie für Erneuerbare Energie

"Die neue EU-Richtlinie zur Förderung der Nutzung von erneuerbarer Energie stellt einen Meilenstein in der Energiepolitik dar, die erstmals alle drei Energie-Bereiche: Strom, Wärme und Treibstoffe behandelt", so Kopetz weiter. Für Österreich sieht der EU-Richtlinien-Entwurf den Ausbau des erneuerbaren Energieanteils auf 34 % vor. "Um diese Vorgabe zu erreichen, wird ein Paradigmenwechsel in der österreichischen Energiepolitik erforderlich sein: Weniger fossile Energie, weit gehender Stopp des Verbrauchsanstieges durch eine drastische Effizienzverbesserung und Sparbemühungen sowie wesentlich beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren Energien", betont Kopetz.

Wärme aus Biomasse besonders wichtig

Rund 40 % des Endenergiebedarfs in Österreich entfällt auf Wärmeerzeugung. Aufgrund der zahlreichen Öl- und Gasheizungen ist die Wärmeproduktion ein großer Treibhausgas-Emmitent. "Die neue Bundesförderung durch den Klima- und Energiefonds der Bundesregierung bietet hier eine gute Gelegenheit für Häuselbauer und Sanierer, zusätzlich zu den Landesförderungen 800 Euro für Pelletsheizungen und 400 Euro für Hackhut- oder Stückholzkessel abzuholen und die Umstellung auf Heizen mit Holz kostengünstig durchzuführen" zeigt sich Geschäftsführer Ernst Scheiber überzeugt.

Gaspreise werden "explodieren"

Der derzeitige Novellenentwurf des Ökostromgesetzes liegt nun wieder beim Wirtschaftsausschuss zur Begutachtung. "Der Entwurf enthält eine Reihe von Verbesserungen, die entscheidend für die Absicherung der bestehenden Ökostromproduktion sind. Wichtige Fragen, die den zukünftigen Ausbau betreffen, wie die Investitionssicherheit und der Wegfall der Deckelung für kleine Biomasseanlagen und Windkraft sind nicht zukunftsweisend gelöst.". Auch die Zielsetzung von knapp 10 % Ökostrom bis zum Jahr 2015 (ohne Wasserkraft) mutet bescheiden an. Und Kopetz weiter: "In Deutschland werden die Gaspreise nach der jetzigen Erhöhung von 20 % im Herbst um weitere bis zu 45 % erhöht. Daher sind der raschere Ausbau von Ökostrom und die Zurückhaltung bei fossiler Stromerzeugung ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft."

Biokraftstoffe - Keine Irritationen zulassen

Ab 1. Oktober 2008 wird die Beimischung von Biokraftstoffen zu herkömmlichen Treibstoffen von 4,3 % auf 5,75 % erhöht. So istÖsterreich gegenüber anderen EU-Staaten Vorreiter in Sachen Biosprit. Bis 2010 soll dieser Anteil auf 10 % angehoben werden. "Nicht nur Lebensminister Josef Pröll hält an diesem Ziel fest, auch derÖsterreichische Biomasse-Verband spricht sich für die Beibehaltung dieses Ziels aus", so Kopetz. Hybridmotoren und alternative Treibstoffe werden in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Derösterreichische Biomasse-Verband regt an, dass Tankstellen nach schwedischem Vorbild ab einer gewissen Größe zumindest einen alternativen Treibstoff verpflichtend anbieten müssen, etwa Ethanol als E85, 100 %-Biodiesel B100 oder Biomethan. "Angesichts der Turbulenzen und Unsicherheiten auf den Erdölmärkten betrachtet der Biomasse-Verband eine Verwendung von 10 % Biotreibstoffen als wichtige Maßnahme der Krisenvorsorge. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass in der Zukunft die benötigten fossilen Treibstoffe immer bereitstehen werden", ergänzt Kopetz.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /