© Feuchte, inhomogene Biomasse
© Feuchte, inhomogene Biomasse

Kompost vergoldet den Boden

Erstmals "KompOskar"-Verleihung: Fruchtbare Böden aufbauen!

Wien - Ohne hochwertigen, nährstoffreichen Boden wird der Planet Erde wertlos. Kunstdünger kann zwar vorübergehend dem Boden einen Mehrertrag abtrotzen, das Ziel aber muss sein, "fruchtbare Böden mit ausreichendem Humusgehalt aufzubauen", erklärt Hubert Seiringer, Präsident der österreichischen Arbeitsgemeinschaft Kompost und Biogas. Die dramatische Verknappung von fruchtbaren Böden ist ein weltweit sträflich unterschätzter Vorgang und die Kompostierung ist die Schlüsseltechnologie für einen nachhaltigen Humusaufbau.

Verwerten geht vor Verbrennen

Seit den frühen Neunzigerjahren wird in Österreich professionell kompostiert. 444 Kompostanlagen stellen jährlich aus rund einer Million Tonnen biogener Abfälle wertvollen Kompost her. Beeindruckende Fortschritte wurden in den letzten Jahrzehnten erzielt. "Die gute Zusammenarbeit zwischen Herstellern von Kompostierungsanlagen und Anlagenbetreibern ist das Geheimnis des Erfolges" freut sich Präsident Seiringer. Aber es gilt auch, wachsam gegenüber einer möglichen Fehlentwicklung bei der Kompostnutzung zu sein. "Auf jeden Fall muss eine natürliche Kreislaufnutzung einer thermischen Verwertung vorgezogen werden", stellt Seiringer unmissverständlich fest. So ist die Kompostierung beziehungsweise die Vergärung in der Abfallhierarchie klar vor der Verbrennung bzw. thermischen Nutzung zu reihen, da diese ein Überspringen einiger Nutzungsstufen bedeutet und somit blinde Ressourcenverschwendung ist. Die große Herausforderung für die Zukunft ist somit die intensive Suche nach vertretbaren Lösungen: Welche organische Rohstoffe sollen mit der geeigneten Technik kompostiert oder vergoren und welche unter bestimmten Umständen thermisch genutzt werden?
Sauberer Rohstoff ist die große Herausforderung

Kompostieren ist ein Gemeinschaftswerk, das die gesamte Bevölkerung betrifft. "Wir sind auf die Mithilfe jedes Einzelnen angewiesen", erklärt Robert Tulnik, Fachbereichsleiter Kompost der ARGE Kompost und Biogas, saubere Trennung des Biomülls in der Biotonne sei die Voraussetzung für den Erfolg. Hier bedürfe es noch groß angelegter Aufklärungsarbeit. Vor allem Plastik und anorganische Stoffe machen zu schaffen. Tulnik: "Die exakte Trennung ist oft nur ein kleiner Handgriff für den Einzelnen, aber ein großer Nutzen für die Natur!"

Erfolg wird mit "KompOskar" prämiert

Kompostieren ist eine Art Kunsthandwerk. Erfahrung und Herz, Genauigkeit und Gespür gehören dazu und die Ergebnisse sind messbar. Daher vergibt die ARGE Kompost und Biogas im Rahmen des 4. Internationalen Praktikertages erstmalig den "KompOskar" für den wertvollsten Kompost Österreichs.

Internationales Treffen - weltweit größte Demo-Show

Die Internationale Kompostbranche gibt sich heute ein Stelldichein in Münchendorf bei Wien beim 4. Internationalen Praktikertag am Betriebsgelände des Kompostwerkes Szihn. Bis zu 1.000 Besucher sowie alle relevanten Hersteller der Branche werden erwartet. Es handelt sich dabei um die weltweit größte Demo-Show der Kompostbranche.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /