© Hagelversicherung- Das erste Nachhaltigkeitsfrühstück stellte die Versiegelung von Böden in den Mittelpunkt
© Hagelversicherung- Das erste Nachhaltigkeitsfrühstück stellte die Versiegelung von Böden in den Mittelpunkt

"Wir verschandeln Österreich"

Die „Verschandelung“ Österreichs war Thema beim ersten Nachhaltigkeitsfrühstück der Hagelversicherung- Täglich werden 20 Hektar oder 30 Fußballfelder in Österreich zubetoniert

Wien - Am Mittwoch, dem 16. September 2015, fand das 1. Nachhaltigkeitsfrühstück, initiiert von der Österreichischen Hagelversicherung, statt. Wirklich tragisch: "Österreich ist Europameister im negativen Sinn", so fasst Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung, die gegenwärtige Situation zusammen und weist in seinem Eingangsstatement auf die derzeitige Situation mit der rasant fortschreitenden Versiegelung heimischer Böden hin.

Österreich hat mit 1,8 Quadratmeter Supermarktfläche und 15 Meter Straßenlänge pro Kopf international die höchsten Verbauungszahlen vorzuweisen! Dazu kommen noch die vielen leerstehenden Industrieflächen, Wohn- und Geschäftsimmobilien in einem Ausmaß von 50.000 Hektar. Die Verbauung von wertvollem Boden hat dramatische Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgungssicherheit, auf den Klimawandel und damit auf Schäden durch Wetterextremereignisse wie Dürreperioden, Hochwasser etc. Durch die Versiegelung des Bodens geht notwendiger CO2- und Wasserspeicher für immer verloren.

"Schon 84 Prozent der ÖsterreicherInnen kritisieren explizit die Verschandelung des Landschaftsbildes und 4 von 5 ÖsterreicherInnen verlangen in der Folge, den Bodenverbrauch in der bisherigen Form auch mit gesetzlichen Maßnahmen zu stoppen", weist Weinberger auf die besorgniserregende Entwicklung hin.

Als prominenter Gastredner fungierte beim Nachhaltigkeitsfrühstück "Zeit im Bild"-Moderator Mag. Tarek Leitner. Er beschreibt in seinem Buch "Mut zur Schönheit" die Verschandelung und Zersiedelung Österreichs durch die Errichtung von Siedlungen, Straßen, Industrieanlagen, Gewerbegebieten und ähnlichem. Mit Zahlen und Fakten untermauert er die Folgen, die sich daraus für den Menschen und auch auch für die Tier- und Pflanzenwelt ergeben können. Aber auch die Städtearchitektur in den unterschiedlichsten Epochen und unter den zahlreichen Machthabern der Vergangenheit und der Jetztzeit lässt er nicht unerwähnt.

Abschließend wurde an die zahlreichen Gäste und Meinungsbilder - darunter Casinos Austria-Boss Dr. Karl Stoss, Nationalbankpräsident Dr. Claus J. Raidl, LKÖ-Präsident Hermann Schultes, Dr. Christa Kummer, Theater in der Josefstadt-Chef Mag. Alexander Götz - appelliert, sich für den Bodenschutz einzusetzen, denn wenn die Verbauung in diesem Maß weitergeht, werden in 200 Jahren keine landwirtschaftlichen Flächen für die Produktion unserer Lebensmittel zur Verfügung stehen. Damit würde unseren Kindern die Chance auf eine ausreichende und, vor allem, heimische Ernährung genommen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /