© Gerd Altmann / pixelio.de
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Klimafortschrittsbericht: Österreich hat akuten Handlungsbedarf!

Budgetkürzungen müssen zurückgenommen und langfristige Energiestrategie erarbeitet werden

Wien - Heute hat die Europäische Umweltagentur den "Klimafortschrittsbericht" veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass sich die EU, was die Erreichung der gesteckten 2020-Klimaziele betrifft, zwar insgesamt auf Zielkurs befindet, Österreich allerdings eines jener acht Ländern ist, das laut Einschätzung der Europäischen Umweltagentur seine Ziele mit den derzeit geplanten Maßnahmen nicht erreichen wird.

Die erst letzte Woche bekanntgegebenen Budgetkürzungen für Klimaschutzmaßnahmen dürften dabei noch gar nicht eingerechnet sein.
GLOBAL 2000 sieht diesen Ausblick als akuten Handlungsauftrag an die Bundesregierung."Anstatt seinen fairen Beitrag zu leisten, legt Österreich beim Klimaschutz den Retourgang ein. Die erst letzte Woche bekanntgegebenen Budgetkürzungen für Klimaschutz müssen rückgängig gemacht werden und ein langfristiger Ausstieg aus fossiler Energie beschlossen werden. Sonst wird das ein peinlicher Auftritt bei der Klimakonferenz in Paris", so Johannes Wahlmüller, Klimaexperte der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

Konkret soll Österreich seine Treibhausgasemissionen in den Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, um 16 Prozent gegenüber 2005 reduzieren. Diese Sektoren umfassen unter anderem den Raumwärmebereich, den Verkehr,die Landwirtschaft und den Gewerbebereich.Bisher wurden die Emissionen in diesen Sektoren auch um neun Prozent gesenkt. Allerdings reichen die bisherigen Anstrengungen nicht aus, um das 2020-Ziel zu erreichen. Laut offiziellen Angaben des Umweltministeriums besteht noch eine Ziellücke von 350.000 Tonnen CO2*, wobei aktuelle Budgetkürzungen dabei noch nicht berücksichtigt wurden. "Es ist kaum zu glauben, dass sich Österreich kurz vor der Klimakonferenz eine derartige Blöße gibt und trotz negativem Ausblick auf die Zielerreichung das Budget für Klimaschutz kürzt und es nach wie vor keinen Plan gibt, wie der langfristige Umstieg auf erneuerbare Energie gelingen soll", so Johannes Wahlmüller abschließend.


* Berechnungen laut "Maßnahmenprogramm des Bundes und der Länder nach Klimaschutzgesetz zur Erreichung des Treibhausgasziels bis 2020", Mai 2015



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /