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Smart Grids Modellgemeinde vor weiterem Quantensprung

Salzburg AG erweitert Smart Grids Leuchtturm Köstendorf - Stromspeicherung auch in Form von Gas und Wärme - Netzbetreiber wird zum Plattform-Provider

Am 23. Oktober 2015 gab es in der Smart Grids Modellgemeinde Köstendorf den Startschuss für die nächste Phase: "Köstendorf goes 3.0". Mag. August Hirschbichler, Vorstandssprecher der Salzburg AG, Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger und DI Michael Strebl, Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH, stellten beim "Tag der smarten Gemeinde Köstendorf" die Energiezukunft vor: Eine Methode, um die produzierte Energie ideal regional zu transferieren - Stromspeicherung nicht nur in Form von Strom, sondern auch in Form von Gas und Wärme. Mit Power-to-heat und Power-to-gas entsteht das Hybridnetz auf regionaler Ebene. Auch der Netzbetreiber stellt sich den Herausforderungen und managt in Zukunft nicht nur Stromnetze sondern einen Daten Hub.

Die Salzburger Projekte haben gezeigt, dass Smart Grids technisch funktionieren und die Einbindung erneuerbarer Energie ins Stromnetz durch Smart Grids Technologien um bis zu 50 % günstiger ist als der konventionelle Netzausbau. Somit tragen intelligente Netze wesentlich zur Leistbarkeit der Energiewende und der Einsparung von CO2-Emmissionen bei.

Es gelang mit den Projekten eine hohe nationale und internationale Sichtbarkeit und Anerkennung zu erreichen. Zahlreiche Delegationen aus dem In- und Ausland besuchten die Smart Grids Gemeinde und machten sich selbst ein Bild des innovativen Leuchtturms.

Neue Trends - neue Herausforderungen

Am Beispiel Köstendorf lässt sich zeigen, wo die großen künftigen Herausforderungen für die Energiewende, den Umstieg auf erneuerbarer Energie, liegen. "Die Aufgaben der Versorgungsunternehmen werden sich stark ändern. Sie werden vom Versorger zum Systemmanager, es geht um das koordinierte Zusammenspiel von unterschiedlichen Energieformen, neuen Produkten und Geschäftsmodellen," erklärt Salzburg AG Vorstandssprecher Hirschbichler. Damit all das funktioniert, werden die bestehenden Netze um Informations- und Kommunikationstechnologien erweitert. Einfach gesagt bedeutet das, dass nicht nur Energie, sondern auch Daten ausgetauscht werden.

"Die bevorstehende Energiewende ist nicht bloß der Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien, sondern bedeutet einen richtigen Systemwechsel: Künftig geht es darum, alle Teilnehmer im Energiesystem (wie z. B. Erzeuger, Kunden und Speicher) intelligent zu vernetzen. Es geht um Effizienzsteigerung, intelligente Vernetzung und Digitalisierung der Energieversorgung", so Hirschbichler.

Stromspeicherung auch in Form von Gas und Wärme

"Mit Köstendorf 3.0 wird am 23. Oktober ein neuer Meilenstein gesetzt. Die aktuellen Innovationen sorgen für ein noch effizienteres und nachhaltigeres Zusammenspiel bei optimaler Energiespeicherung. Weht nämlich der Wind oder scheint die Sonne, entsteht plötzlich viel elektrische Energie - doch diese ist bisher in größeren Mengen eigentlich nicht direkt speicherbar. In Köstendorf wird jedoch eine Methode entwickelt, um die produzierte Energie ideal regional zu transferieren - vom Sommer in den Winter, vom Tag in die Nacht, von der Photovoltaik-Anlage in bleibende Wärme. So werden Ressourcen optimal genützt," erklärt Landesrat Schwaiger.

Köstendorf 3.0 setzt somit auf Stromspeicherung nicht nur in Form von Strom, sondern auch in Form von Gas und Wärme. Mit Power-to-heat und Power-to-gas entsteht das Hybridnetz auf regionaler Ebene.

Netzbetreiber als Plattform-Provider

Die Kunden sind ein wesentlicher Teil der Energiewende, im Vordergrund stehen nach wie vor Versorgungssicherheit, Komfort und Kostenvorteile. Neu hinzu kommt der Wunsch nach Selbstbestimmung und aktiver Gestaltung. Herausforderungen, die die Salzburg AG Tochter - die Salzburg Netz GmbH - aufgreift. Sie hat daraus ein konkretes Projekt gemacht: "Der Netzbetreiber der Zukunft managt nicht nur Stromnetze sondern auch einen Daten Hub - er wird zum Digital Grid Operator, der eine für Dritte offene Datenplattform anbietet. Ziel der Plattform ist es, originäre und energierelevante Informationen aufzubereiten und diese unseren Kunden zur Verfügung zu stellen. Der Netzbetreiber wird zum Plattform-Provider. Neben den Energienetzen betreibt er auch eine Plattform, die es unseren Kunden ermöglicht, die Energiewende aktiv mitzugestalten, es entsteht ein neuer digitaler Kommunikationskanal zwischen Netzbetreiber und Kunden", erläutert der Salzburg Netz GmbH Geschäftsführer Michael Strebl.

Für den Kunden bedeutet das Vorteile: neue Dienstleistungen und zusätzliche Informationen über seinen Energieverbrauch wie z. B. mehr Vergleichbarkeit sowie eine mögliche direkte Interaktion mit anderen Kunden.

Smart Grids Modellgemeinde Köstendorf

Die Smart Grids Modellregion Salzburg wird von der Salzburg AG, Siemens und Salzburg Wohnbau getragen und von Forschungspartnern (Austrian Institute of Technology, Josef-Ressel-Zentrum) unterstützt.

Ziel ist es, unterschiedliche Smart Grids Anwendungen und neue Produkte sowie Geschäftsmodelle - von der intelligenten Netzregelung bis zur aktiven Einbindung der Kunden - in einem integrierten Gesamtsystem darzustellen.

Quelle: Salzburg AG



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /