© Bela Geletneky /pixabay.com
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Klimaschutzbericht 2015: Österreichs Treibhausgas-Emissionen sinken

Nationale Klimaziele: Eingeschlagener Kurs zeigt Erfolg – aber langfristig ist weiterhin konsequentes Handeln notwendig- Energiewende muss fortgesetzt werden

Wien – Diese Woche wurde vom Umweltbundesamt der Klimaschutzbericht 2015 vorgestellt. Er zeigt, dass die Treibhausgas-Emissionen in Österreich sinken und das dieser Trend weitergeht. Im Rahmen des Klimaschutzberichts werden die Entwicklungen der Treibhausgas-Emissionen in Österreich jährlich detailliert analysiert- enthalten ist im Klimaschutzbereich die Bilanz 2013. Die ExpertInnen rechnen damit, dass sich der Trend auch 2014 fortsetzt und dass eine weitere Reduktion von rund 4% gegenüber 2013 zu erwarten ist.

‘Klimaschutzmaßnahmen sind eine immens wichtige Investition in die eigene Wirtschaft. Um jetzt die Weichen für einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger zu stellen, ist rasches und entschlossenes Handeln notwendig,’ meint Jürgen Schneider, Klimaexperte des Umweltbundesamtes. ‘Eine effiziente Volkswirtschaft braucht eine auf erneuerbaren Energieträgern basierende Energieversorgung, die auch entsprechend energieeffizient ist. Nur so bleiben wir langfristig wettbewerbsfähig.’

Emissionen sind sinkend

2013 wurden 79,6 Mio. Tonnen Treibhausgase in Österreich emittiert, das sind 0,2 Mio. Tonnen weniger als 2012. Für 2013 bis 2020 gelten in Österreich und in den anderen EU-Mitgliedstaaten Höchstmengen für die Treibhausgase aus den Wirtschaftssektoren, die nicht im Emissionshandel geregelt sind. 2013 wurde das nationale Ziel mit rund 49,7 Mio. Tonnen um rund 2,9 Mio. Tonnen unterschritten. Die ExpertInnen rechnen, dass die österreichischen Klimaziele bis 2020 mit Klimaschutzmaßnahmen im Inland erreichbar sind. ‘Unsere erste Abschätzung für 2014 zeigt eine weitere Emissionsreduktion, die bedingt durch die Witterung mit einem Minus von mehr als 4 % recht hoch ausfällt. Wir gehen auch davon aus, dass durch das Maßnahmenprogramm 2015-2018 und das Energieeffizienz-Gesetz neue Impulse gegeben werden, die bis 2020 noch weitere Reduktionseffekte nach sich ziehen,’ sagt Jürgen Schneider. Dazu ist jedoch notwendig, dass bestehende Maßnahmen, wie z. B. im Wohnbau, nicht zurückgenommen werden.

Das Reduktionspotenzial ist in allen Sektoren groß

Für eine weitere Emissionsreduktion bis 2030 sind jedoch zusätzliche Anstrengungen notwendig. Die Europäische Union hat sich geeinigt, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 40 % zu senken, nationale Ziele werden für 2016 erwartet. Die Szenarien des Umweltbundesamts für Österreich zeigen bis 203 einen klaren Handlungsbedarf . Große Potenziale für eine Emissionsreduktion gibt es in allen Sektoren: Dazu gehören eien entsprechend hohe thermischen Qualität von Gebäuden, der weitere Ausbau Erneuerbarer Energieträger, die Forcierung des Öffentlichen Verkehrs oder Elektrofahrzeuge genauso wie neue Technologien für die Speicherung erneuerbarer Energien, eine entsprechende Forschungspolitik sowie Energiepreise, die sich nach den Umweltauswirkungen der Energieträger orientieren.

Konkrete Szenarien für Österreich bis 2050

Bis 2050 müssen die Industriestaaten ihre Treibhausgas-Emissionen um mind. 80 % reduzieren, um die durchschnittliche Erderwärmung auf höchstens 2°C zu beschränken. Bei der Klimakonferenz in Paris wird sich zeigen, ob die Staatengemeinschaft bereit ist, ambitionierte Klimaziele einzugehen, die mit diesem Ziel vereinbar sind.

Für Österreich hat das Umweltbundesamt konkrete Szenarien erstellt, die ganz klar die Vorteile einer langfristigen Klima- und Energiestrategie zeigen: Durch den Einsatz Erneuerbarer Energie und eine deutliche Verringerung des Gesamtverbrauchs an Energie kann der Import fossiler Energieträger deutlich verringert und die im Land verfügbaren Ressourcen besser genutzt werden. Damit wird die Versorgungssicherheit verbessert und Innovationen werden im Inland umgesetzt.

‘Der Klimawandel ist die zentrale ökologische Herausforderung unserer Zeit – und auch ein ökonomisches Risiko, wenn wir nicht rasch und entschlossen handeln,’ meint Jürgen Schneider.

Klimaschutzbericht 2015


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /