© respACT / (v.l.n.r.) Peter Giffinger (Geschäftsführer Saint Gobain Rigips und respACT-Landeskoordinator), Herbert Schlossnikl (Vorstand der Vöslauer Mineralwasser AG), Wolfram Tertschnig / Umweltministerium
© respACT / (v.l.n.r.) Peter Giffinger (Geschäftsführer Saint Gobain Rigips und respACT-Landeskoordinator), Herbert Schlossnikl (Vorstand der Vöslauer Mineralwasser AG), Wolfram Tertschnig / Umweltministerium

Neue EU Richtlinie zu Nachhaltigkeitsberichterstattung fordert mehr Transparenz von österreichischen Unternehmen

Rund zwanzig Vorstände namhafter steirischer Betriebe diskutierten im Rahmen des jährlichen respACT-Business Lunches in Graz über die Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichten

Mit der Umsetzung der Richtlinie 2014/95/EU werden große Unternehmen öffentlichen Interesses ab 2017 dazu verpflichtet, nicht-finanzielle Kennzahlen über Umwelt-, Sozial-, und Arbeitnehmerbelange sowie Diversitätsstrategien zu veröffentlichen. Durch das Lieferkettenmanagement können dabei auch indirekte Auswirkungen auf kleine und mittlere Unternehmen entstehen. Herbert Schlossnikl, Vorstand der Vöslauer Mineralwasser AG, und Wolfram Tertschnig, Leiter der Abteilung Umweltförderpolitik, Nachhaltigkeit, Biodiversität im Ministerium für ein lebenswertes Österreich sprachen über die Bedeutung dieser gesetzlichen Anforderungen für österreichische Unternehmen und den Mehrwert eines Nachhaltigkeitsberichts.

Herbert Schlossnikl, neben seiner Vorstandstätigkeit für Vöslauer auch respACT Vorstandsmitglied, präsentierte seinen eigenen Nachhaltigkeitsbericht und einige besonders gelungene Berichte anderer Unternehmen. Er strich die Bedeutung von ehrgeizigen aber erreichbaren Zielen und vor allem Ehrlichkeit bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung hervor. Den Mehrwert sieht er vor allem darin: "Nachhaltigkeitsberichterstattung mit dem Blick auf das Wesentliche erzeugt Aktivitäten und vermittelt Verantwortung und Transparenz."

Wolfram Tertschnig berichtete vom Status Quo in Sachen Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht und informierte darüber, wen die Richtlinie auf welche Art und Weise betrifft: "EU-weit sind es ca. 6.000 Betriebe, die Anzahl österreichischer Unternehmen, die direkt betroffen sind, hält sich in Grenzen. Indirekt wird sich die Richtlinie durch den Fokus auf Lieferanten und Wertschöpfungsketten jedoch auf zahlreiche Unternehmen aller Größen und Sparten auswirken." Tertschnig stellte zudem einige Instrumente wie beispielsweise den Leitfaden G4 der Global Reporting Initiative (GRI) vor. Er plädierte dafür, "die Richtlinie nicht als bürokratische Belastung zu betrachten. Authentische und validierte Nachhaltigkeitskommunikation eröffnet Innovationsmöglichkeiten, stärkt die Glaubwürdigkeit und sichert unternehmerischen Erfolg."

Die Mitgliedsunternehmen von respACT, der Unternehmensplattform für verantwortungsvolles Wirtschaften, beschäftigen sich schon seit Jahren mit dem Thema. "In den letzten Monaten hat das Interesse an der Nachhaltigkeitsberichterstattung noch einmal zugenommen. Unterstützung bieten wir Unternehmen etwa in Form von Arbeitsgruppen, Einsteigerworkshops, Leitfäden oder Webinaren", so Peter Giffinger, Managing Director und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Saint-Gobain Rigips Austria GesmbH sowie steirischer respACT-Landeskoordinator.

Der steirische Business Lunch findet einmal jährlich statt und ist eine Initiative von respACT, unterstützt vom Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich.

Zwtl.: Über respACT:

respACT - austrian business council for sustainable development ist Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltiger Entwicklung. Der Verein unterstützt seine - aktuell 270 - Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen. www.respact.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /