©  GLOBAL 2000/Christoph Liebentritt - Bundeskanzler Werner Faymann, Vize Reihold Mitterlehner, Finanzminister Hans Jörg Schelling und Umweltminister Andrä Ruppprechter schwänzen den Ministerrat.
© GLOBAL 2000/Christoph Liebentritt - Bundeskanzler Werner Faymann, Vize Reihold Mitterlehner, Finanzminister Hans Jörg Schelling und Umweltminister Andrä Ruppprechter schwänzen den Ministerrat.

Ministerrat: Aktion zu mehr Ambition beim Klimaschutz

Als Minister verkleidete UmweltaktivistInnen schwänzen symbolisch beim Klimaschutz und vergnügen sich in der Stadt, anstatt wichtige Entscheidungen zu treffen.

Anlässlich des heute stattfindenden Ministerrates fordern UmweltschützerInnen von GLOBAL 2000 die Bundesregierung mit einer humoristischen Aktion zu mehr Klimaschutz auf. Als Minister verkleidete AktivistInnen schwänzen symbolisch beim Klimaschutz und vergnügen sich im Wiener Prater oder besichtigen die Stadt, anstatt Beschlüsse für mehr Klimaschutz zu tätigen. Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund, denn heute findet der letzte Ministerrat vor dem Start der Klimakonferenz in Paris statt und heuer hat die Bundesregierung noch nichts nennenswertes beim Klimaschutz auf den Weg gebracht: "Es ist beschämend, wie Österreich beim Klimaschutz auftritt. Die österreichische Bundesregierung hat dieses Jahr beim Klimaschutz geschwänzt und keine einzige nennenswerte Initiative auf den Weg gebracht, obwohl uns die Zeit davonläuft. Stattdessen drohen nun sogar massive Budgetkürzungen bei der thermischen Sanierung und beim Klimafonds. Damit werden Jobs gefährdet, die Wirtschaft geschwächt und unsere Zukunft aufs Spiel gesetzt", betont Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

Die Umweltschutzorganisation führt die wesentlichen Versäumnisse der Bundesregierung an: - Es gibt in Österreich keine Energie- und Klimastrategie mit einer langfristigen Perspektive und dem Ziel aus fossiler Energie auszusteigen, obwohl mittlerweile selbst die G7 in Schloss Elmau den Ausstieg aus fossiler Energie beschlossen haben. - Statt zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen, um unsere Klimaziele bis 2020 zu erreichen, sollen die Budgets für thermische Sanierung und für den Klimafonds um insgesamt 77 Mio. Euro gekürzt werden. Das gefährdet Arbeitsplätze und schwächt die Wirtschaft. - Österreich leistet keinen fairen Beitrag zur Unterstützung von Entwicklungsländern. Die Bundesregierung zeigt damit, dass ihm der Abschluss eines fairen Klimaschutzabkommens in Paris nicht wichtig ist, denn das hängt von ausreichender Finanzierung ab. Auch die jetzt angekündigten zusätzlichen 12 Mio. Euro sind nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein und im internationalen Vergleich ein mehr als geringer Beitrag.

GLOBAL 2000 fordert nun Taten beim Klimaschutz: "Die Bundesregierung muss die Arbeitspause beim Klimaschutz jetzt beenden und endlich ernsthafte Maßnahmen auf den Weg bringen. Statt völlig planlos herum zu irren, muss als nächster Schritt eine Energie- und Klimastrategie ausgearbeitet werden, die den Weg aus dem fossilen Energiesystem weist." In einer Studie zeigte GLOBAL 2000 gemeinsam mit dem WWF und Greenpeace, dass ein Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2050 gelingen kann. Dafür muss der Anteil erneuerbarer Energie bis 2030 auf 60 Prozent steigen und der Energieverbrauch um 30 Prozent reduziert werden



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /