© geralt/Gerd Altmann- pixabay.com
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ÖGfE-Schmidt: UNO-Klimakonferenz - ÖsterreicherInnen sehen Erfolgschancen derzeit skeptisch

64 Prozent: Klimawandel akute Gefahr - 62 Prozent: Gipfel wird globalen Temperaturanstieg nicht eindämmen - Für 31 Prozent ist EU Vorreiter in Klimapolitik - #FragedesMonats

"Morgen ist ein Stichtag für den globalen Klimaschutz. Im Rahmen der UNO-Klimakonferenz soll ab Montag über Maßnahmen zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs entschieden werden. Eine Mehrheit der ÖsterreicherInnen sieht die Erfolgsaussichten des Gipfels allerdings skeptisch", analysiert ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). "Der Klimawandel stellt für den Großteil der Befragten eine akute Gefahr dar. Umso mehr ist die EU in Paris gefordert, eine Vorreiterrolle einzunehmen."

Generell wird der Klimawandel von rund zwei Drittel der ÖsterreicherInnen (64 Prozent) "eher als akute Gefahr" betrachtet. 27 Prozent sehen ihn "eher nicht als akute Gefahr". 8 Prozent äußern sich zu dieser Frage nicht.

Die Rolle der Europäischen Union in der internationalen Klimapolitik wird ambivalent beurteilt. 31 Prozent denken, dass die EU "eine Vorreiterrolle" einnimmt, 27 Prozent meinen, sie "hinkt eher hinterher", 30 Prozent äußern sich neutral ("keines von beiden").

"Stärker als in den vergangenen Jahren hat die EU erst kürzlich deutliche Zeichen zum Klimaschutz gesetzt: Nicht nur wurde das europäische Emissionshandelssystem erneuert und gilt als Vorlage für ähnliche Systeme in China, Südkorea und Brasilien. Die EU hat auch mit ihrer Bereitschaft, bis zum Jahr 2030 vierzig Prozent ihrer Treibhausgase einzusparen, eine klare Linie vorgegeben. Diese findet allerdings noch recht geringen Widerhall bei den ÖsterreicherInnen."

Ziel des UNO-Klimagipfels ist die Beschränkung des globalen Temperaturanstiegs auf maximal zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100. 22 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen sind optimistisch und glauben, dass sich die Konferenzteilnehmer auf Maßnahmen einigen werden, die die Umsetzung dieses Ziels ermöglichen. 62 Prozent äußern sich hingegen skeptisch und erwarten eher keinen Durchbruch (15 Prozent "weiß nicht/Keine Angabe).

"Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sind nachhaltige Maßnahmen ein Gebot der Stunde. Die EU sollte in Paris ihren Einfluss geltend machen, um weitreichende Beschlüsse zu erzielen. Aus globaler Verantwortung ebenso wie in ihrem eigenem Interesse: Denn auch der Klimawandel birgt das Potential, zu einer weiteren weltweiten Flüchtlingswelle zu führen", so Schmidt abschließend.

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 16. bis 24. November 2015 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 516 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.


Quelle: Österreichische Gesellschaft für Europapolitik


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /