© UNFCC / Mike Bloomberg bei seiner Rede in Paris
© UNFCC / Mike Bloomberg bei seiner Rede in Paris

#COP21 Klimagipfel: Klare Vereinbarungen sind mehr denn je ein Muss

Ein Rückblick auf die ersten Tage - berichtet von unseren "OEKONEWS-Friends" France

© UN Photo/Rick Bajornas - Generalsektretär  Ban Ki-Moon begrüßt die Vertreter der westafrikanischen Staaten in Paris
© UN Photo/Rick Bajornas - Generalsektretär Ban Ki-Moon begrüßt die Vertreter der westafrikanischen Staaten in Paris
© Climate Vulnerable Forum / Übergabe des RAY of the DAY!
© Climate Vulnerable Forum / Übergabe des RAY of the DAY!

Unser Kernteam ist nicht in Paris- Aber: die OEKONEWS-Friends, Teil unseres ehrenamtlichen Teams, sind, genau wie tausende andere Menschen sind vor Ort. "Wer hat hier tatsächlich seine CO2-Bilanz kompensiert und zumindest damit ein sinnvolles Projekt im Bereich erneuerbare Energien unterstützt?" fragt uns Sylvie, unser guter Engel aus Paris.

"Eigentlich hätte der Pariser Klimagipfel alle Zutaten, um Geschichte zu schreiben: Es gibt ein nahezu universelles Verständnis für die Dringlichkeit zu handeln, eine Einigung, dass ein endgültiges Dokument in Reichweite kommen muss, und Regierungen, die weltweit entschlossen zu handeln", meint Alexander Ochs, Leiter der Klima und Energiedelegation von Worldwatch.

"Ein Vierteljahrhundert nach den ersten Gesprächen sind wir dem Punkt, das wirkliche Veränderung passiert. näher als je zuvor. Wir wissen, was wir bei Energieerzeugung und -verbrauch ändern müssen, wie wir ökologische Güter fertigen können. Wir können unsere Nahrung entsprechend produzieren, wir wissen, wie wir unsere Wälder und Moore behandeln sollten, wie unsere Verkehrssysteme laufen können. Ökosystemveränderungen sind bereits im Gange. Vielleicht ist es am wichtigsten, endlich einfach zusammenzuarbeiten, über die Grenzen hinweg, weil wir mit Problemen in globalem Maßstab konfrontiert sind", sagt Ochs.


"Es ist Zeit für die Gesellschaft, zu handeln", meint Ed Groark, Präsident des Worldwatch Institute. "Die Welt kann es sich einfach nicht länger leisten, zu streiten, während dramatischen Veränderungen im globalen Klima bereits in soziale und ökologische Systeme, auf die wir uns universell verlassen, verlagert worden sind. Es gibt eine enorme öffentliche Dynamik hinter den Verhandlungen in Paris. COP21 muss ein Wendepunkt sein, dass gesagte Sätze zum Kurs für Regierungen, Unternehmen und soziale Gesellschaften werden, wie wir unsere Umwelt und uns gegenseitig in den kommenden Jahrzehnten behandeln. "



Am Montag waren Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zur Eröffnung da. Nix Neues.. so der Tenor von Gesprächen mit einigen NGO-Vertretern. Nun zumindest hat Österreichs Bundeskanzler Faymann eine klare Ansage gemacht- zu 100% erneuerbarem Strom für Österreich. Die Aussagen aus den USA und von China, von Präsident Obama und Präsident Xi waren eher "vorsichtig".

Vorreiter: 43 Entwicklungsländer für 100% erneuerbare Energie!


Eines zeigte sich diese Woche: Vorreiter scheinen die Betrofffenen zu sein. Diese vom Klimawandel besonders stark betroffenen Staaten wollen klare Vereinbarungen. 43 Entwicklungsländer wollen die Führungsrolle übernehmen und auf erneuerbare Energie umstellen, wie Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000, in seinem Blog berichtet. Ursprünglich haben sich 20 Entwicklungsländer zum Climate Vulnerable Forum zusammengeschlossen und wollen Klimaschutz vorantreiben. Für ihre Initiative wurden sie von den Umweltorganisationen in Paris gewürdigt. Anstelle des ‘Fossil of the day’ wurde ihnen der ‘Ray of the day’ verliehen, ein Preis der nur sehr selten anstelle des Negativpreises vergeben wird. Also manchmal passiert auch noch wirklich außergewöhnliches! Nach dem Treffen hochrangiger Vertreter der 43 Nationen, die beim "Climate Vulnerable Forum" dabei sind, haben sie eine ehrgeizige Erklärung gemacht: Diese Länder, die am stärksten gefährdet sind, haben sich entschieden, nicht Opfer sein zu wollen, sondern zeigen eine Führerrolle, von der der Rest der Welt wirklich nur lernen kann! Sie haben erklärt, dass sie für eine Pariser Vereinbarung sind, die zur volle Dekarbonisierung unserer Wirtschaft beitragen soll, damit diese auf 100% erneuerbare Energie umstellt! Und zwar vor der Mitte des Jahrhunderts! Sie wollen die Weichen stellen für eine sicherere Welt, mit nur 1,5 Grad globaler Erwärmung. Diese Erklärung ist so wunderbar, sie lässt viele anderen Ländern einfach nur noch "Fossil" aussehen!
Die EU und einige weitere Industriestaaten unterstützen die Forderung dieser vom Klimawandel besonders stark betroffenen Staaten, das 1,5 Grad Ziel in den Verhandlungsergebnissen niederzuschreiben.



Spannend sind eigentlich die unzähligen Aktivitäten aus dem NGO-Bereich oder von regionalen Initiativen, die man in Paris erfahren kann. ACT now - das wird regional und lokal schon umgesetzt. Wenigstens das macht Freude.

"If this meeting can explain to the marketplace why it needs to take action, it will" Mike Bloomberg, Philanthroph, Geschäftsmann, Stifter und früherer Bürgermeister von New York im Rahmen der COP21. Mike Bloomberg erklärte auch: "Wir müssen bei jeder Frage auf die Beweise achten, uns ansehen, wohin sie führen, und den Menschen zuhören, dort wo sie sind. Wenn wir das tun, gibt es kein Problem, das wir nicht lösen können." Die Beweise liegen auf dem Tisch. Die Zivilbevölkerung wünscht sich mehr den je klare Taten. In diesem Sinne hoffen wir (noch) auf positive Nachrichten aus Paris.

Um auf unser Anfangsstatement zurück zu kommen: Wie die UNO selbst klimaneutral agieren will und ihren Fußabdruck reduzieren will, das können wir hier morgen erfahren!

Mit einem sonnigen Gruß aus Paris.

GastautorIn: Michael und Denise für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /