© DH/ „Grünflächen in der Sozialen Stadt“  im Fokus
© DH/ „Grünflächen in der Sozialen Stadt“ im Fokus

Hannover-Stöcken als Grün-Soziales Modellquartier ausgezeichnet

Verleihung ist Teil des bundesweiten Projekts „Grünflächen in der Sozialen Stadt“ der Deutschen Umwelthilfe

Hannover/Radolfzell - Viele Städte besitzen Wohngebiete, die trostlos wirken und deren Umgebung nicht zum Verweilen und Erholen einlädt. Mit dem Projekt ‘Grünflächen in der sozialen Stadt’ wirkt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dem entgegen. Sie setzt sich in betroffenen Gebieten für mehr Umweltgerechtigkeit und eine lebendige Nachbarschaft ein. Der Hannoveraner Stadtteil Stöcken hat sich im Laufe der Jahre in ein naturnahes Wohnumfeld mit Freizeitangeboten für Jung und Alt verwandelt. Gestern Abend wurde das Viertel als zweites von drei Modellquartieren von der DUH ausgezeichnet. Heute veranstaltet die DUH in Kooperation mit der Stadt Hannover einen Workshop zum Thema ‘Freiraumkonzepte, Gesundheitsförderung und Verstetigung’.

In Stöcken leben ca. 6.000 Menschen leben. Das Wohngebiet ist seit 2007 Teil des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms ‘Soziale Stadt’. Das umfassende Freiraumentwicklungskonzept (FEK) umfasst eine Vielzahl von kleineren und größeren Maßnahmen, um Aktivitäten auf Grün- und Freiflächen in dem Viertel zu fördern. Für bewegungseingeschränkte Personen gibt es z.B. an den Wegen Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen. Einige Straßenränder wurden mit Bäumen begrünt. Ein ehemals schlecht zugängliches Waldstück hat sich in einen viel besuchten Bewegungspark mit Sportgeräten für Jung und Alt verwandelt. Und ein bisher nicht zugänglicher Bachlauf soll noch erschlossen werden. Geplant ist auch ein Klassenzimmer am Bach unter freiem Himmel zur Umweltbildung und Naturerfahrung für Kinder und Jugendliche.

‘Die Entstehung und Umsetzung des Freiraumentwicklungskonzepts ist vorbildlich. Verschiedene städtische Fachverwaltungen arbeiten eng zusammen und treffen sich regelmäßig mit Vertretern der Wohnungswirtschaft und Vereinen aus dem Quartier. So schaffen sie Transparenz und sammeln immer wieder neue Ideen,’ sagt Heidi Stolzenwald, Vorsitzende der Kommission Sanierung Stöcken. Sie nahm am Vorabend die Auszeichnung entgegen.

Unter dem Slogan ‘Stöcken blüht auf!’ konnten Menschen jeder Altersgruppe Ihre Interessen und Bedürfnisse einbringen. ‘Gerade in Stadtquartieren mit besonderem Handlungsbedarf ist die gezielte Ansprache der Menschen ausschlaggebend. Stöcken ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedliche Alters- und Personengruppen tatkräftig an der Gestaltung ihres Umfelds beteiligt werden können,’ erläutert Robert Spreter, Leiter Kommunaler Umweltschutz bei der DUH. Er war bei der Auswahl der Modellquartiere beteiligt.

Beim Workshop diskutieren Schlüsselakteure aus dem Quartier und der Stadtverwaltung über Erfolgsfaktoren und Schwierigkeiten einer nachhaltigen Entwicklung in belasteten Quartieren am Beispiel von Stöcken. Die Ergebnisse werden im Anschluss auf der Projektseite der DUH www.duh.de/gruensozial.html veröffentlicht und 2017 in einen Handlungsleitfaden einfließen.

Gefördert wird das DUH-Projekt vom Umweltbundesamt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /