Wiener Umweltanwaltschaft für Stilllegung von KKW Mühleberg

Stellungnahmen können bis 14. Juli 2008 abgegeben werden

Das Kernkraftwerk Mühleberg ist das einzige KKW in der Schweiz mit einer befristeten Betriebsbewilligung. Diese läuft 2012 aus. Daher hat der Betreiber des Kernkraftwerks um Ausstellung einer unbefristeten Bewilligung angesucht.

Bis 14. Juli 2008 können in der öffentlichen Auflage zur beantragten unbefristeten Genehmigung des Kernkraftwerks auchÖsterreicherinnen und Österreicher ihre Bedenken äußern. Die Stellungnahmen sind an das Bundesamt für Energie, z. H. Herrn Christian Plaschy, CH-3003 Bern, zu richten.
Detailinformationen dazu: www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/kernenergie/akw/kkwmuehleberg

Periodische Sicherheitsüberprüfung zeigt Mängel auf

Seit Mitte der 1990er Jahre ist eine Rissbildung am Kernmantel des Reaktors im KKW Mühleberg in der Nähe von Bern bekannt. In den letzten 10 Jahren sind die Risse in den Wärmeeinflusszonen der Rundnähte des Kernmantels zum Teil um über einen Meter gewachsen. Die letzte periodische Sicherheitsüberprüfung zeigt, dass bereits 25 % der Länge der meistbetroffenen Rundnaht gerissen sind und die maximale Risstiefe bereits über 3 Zentimeter beträgt. Die zuständige Behörde sieht weiter die Sicherheitserfordernisse erfüllt.

"Die Folgen eines schweren Unfalls in Mühleberg, der durch die Schwächung von Sicherheitskomponenten noch gravierendere Folgen haben könnte, wäre nicht nur für die Schweiz katastrophal", gibt die Wiener Umweltanwältin Dr. Andrea Schnattinger am Donnerstag zu bedenken. Daher fordert die WUA, in ihrer Funktion als Atomschutzbeauftragte für Wien, die Stilllegung des Reaktors.

Zunehmend werden KKW aus wirtschaftlichen Überlegungen bis an die Grenzen ihrer technischen Möglichkeiten betrieben - diese Entwicklung ist für die Wiener Umweltanwaltschaft inakzeptabel. Die Kernenergie ist eine Hochrisikotechnologie, bei welcher Risikominimierung und höchste Sicherheitsanforderungen an erster Stelle stehen müssen. "Ein Ersatz der Stromerzeugungskapazität durch Effizienzmaßnahmen und der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist der zukunftsträchtigere Weg", betont Dr. Schnattinger.

Mehr Informationen zu Kernkraftwerken: www.wua-wien.at/home/atomschutz


Quelle: Wiener Umweltanwaltschaft



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /