© skeeze -pixabay.com
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60 Prozent von Österreichs Autofahrern fahren im Alltag auch Rad

Jeder vierte berufstätige Autofahrer radelt zur Arbeit

Wien - "Die Einteilung in "die Autofahrer" oder "die Radfahrer" ist überholt und für das heutige Mobilitätsverhalten der Bevölkerung nicht mehr zeitgemäß. Das Mobilitätsverhalten wird vielfältiger. Je nach Zweck wird das am besten geeignete Verkehrsmittel gewählt", soVCÖ-Experte Markus Gansterer zu einem Ergebnis der diesjährigen VCÖ-Radfahr-Umfrage. Bei der vom Institut Integral durchgeführten repräsentativen Umfrage wurden österreichweit 1.590 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren befragt.

Die Ergebnisse der VCÖ-Radfahr-Umfrage im Detail: 60 Prozent von Österreichs Autofahrerinnen und Autofahrer nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel, also um beispielsweise zur Arbeit zu fahren, Einkäufe zu erledigen oder um ins Kino, Café, Sportplatz oder Schwimmbad zu fahren. Auch bei jenen, die mehrmals die Woche mit dem Auto fahren, ist der Anteil der Alltagsradfahrer mit 56 Prozent hoch. In der Gruppe der Autofahrer, die nur mehrmals im Monat ein Auto lenken sind sogar 69 Prozent im Alltag auch mit dem Rad unterwegs. 27 Prozent der berufstätigen Autofahrer radeln zumindest mehrmals im Jahr in die Arbeit, davon vier von zehn mehrmals die Woche. Erledigungen, wie etwa Einkäufe, macht jeder zweite Autofahrer auch mit dem Rad. Und jeder fünfte berufstätige Autofahrer schwingt sich für dienstliche Fahrten zumindest gelegentlich auf den Sattel.

Beliebt ist das Fahrrad bei Autofahrerinnen und Autofahrern auch in der Freizeit: 53 Prozent nutzen es in der Freizeit als Verkehrsmittel, um beispielsweise ins Kino, zum Sportplatz oder ins Café zu fahren. 38 Prozent der Autofahrer betreiben Radfahren als Sport und 59 Prozent machen zumindest gelegentlich Ausflüge mit dem Rad.

Der VCÖ hat auch umgekehrt die Radfahrerinnen und Radfahren befragen lassen, wie häufig sie Autofahren. 57 Prozent der Alltagsradfahrenden lenken mehrmals die Woche ein Auto, weitere 18 Prozent mehrmals im Monat. Etwa jeder fünfte Radfahrer fährt nicht mit dem Auto. "Das Fahrrad und das Auto verbindet, dass sie beide Individualverkehrsmittel sind ", so VCÖ-Experte Gansterer.

Die Bereitschaft vom Auto aufs Rad umzusteigen ist vorhanden: 55 Prozent der Alltagsradfahrer gaben an, dass sie heute Strecken mit dem Rad fahren, die sie früher mit dem Auto zurücklegten. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Österreich fast die Hälfte der Autofahrten kürzer als fünf Kilometer ist. "Ein Hindernis für den Umstieg aufs Rad ist immer wieder die mangelnde Infrastruktur zum Radfahren. Wenn die einzige Verbindung zwischen einer Siedlung und dem nächstgelegenen Ort eine Freilandstraße ist, dann wird selbst bei kurzen Strecken das Auto genommen", fordert VCÖ-Experte Gansterer den verstärkten Ausbau des Radwegenetzes in den ländlichen Regionen.

In den Ballungsräumen gibt es durch den Bau von Rad-Highways als möglichst kreuzungsfreie Verbindung vom Umland in die Städte großes Potenzial zur Verlagerung des Autoverkehrs auf das Fahrrad. Damit können Staus in den Ballungsräumen verringert und auch viele Arbeitsplätze geschaffen werden, betont der VCÖ. Pro investierter Milliarde Euro schafft der Bau von Radwegen direkt rund doppelt so viele Arbeitsplätze wie etwa der Bau von Autobahnen.


Auch jene, die viel Autofahren, fahren im Alltag Rad
(Anteil Alltagsradfahrer, in Klammer Radfahrer gesamt (inkl. Ausflugsfahrten und Sport))

Mehrmals die Woche mit Auto unterwegs: 56 Prozent fahren im Alltag Rad (68 Prozent fahren Rad (inkl. Sport und Ausflugsfahrten))

Mehrmals pro Monat mit Auto unterwegs: 69 Prozent (74 Prozent)

Mehrmals im Jahr mit Auto unterwegs: 75 Prozent (79 Prozent)

Quelle: Integral, VCÖ 2016


Viele Autofahrerinnen und Autofahrer fahren auch Rad
(Anteil Autofahrerinnen und Autofahrer, die zumindest mehrmals im Jahr Radfahren)

Radfahren gesamt: 70 Prozent

Radfahren im Alltag: 60 Prozent

Radausflug (nicht Sport): 59 Prozent

Freizeitziele (z.B. Kino, Café, Sportplatz): 53 Prozent

Erledigungen (z.B. Einkäufe, Arztbesuch, Behördenwege, usw.): 50 Prozent

Radfahren als Sport (Rennrad, Mountainbike): 38 Prozent

Radfahren zur Arbeit: 27 Prozent der berufstätigen Autofahrer

Dienstliche Erledigungen: 21 Prozent der berufstätigen Autofahrer
Quelle: Integral, VCÖ 2016


Daten zur Umfrage: Durchgeführt im Auftrag des VCÖ durch das Meinungsforschungsinstitut Integral im Mai 2016. Repräsentative Umfrage, befragt wurden online österreichweit 1.590 Personen (16 bis 69 Jahre).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /