VEÖ: Strom ist Schlüssel zu mehr Energieeffizienz

Thermische Sanierung und Verkehr bieten größte Potenziale zum Energiesparen

"Strom ist der Schlüssel für eine maßgebliche Steigerung der Energieeffizienz, die Österreich benötigt, um auch nur annähernd seine Klimaziele zu erreichen." Dies erklärte VEÖ-Generalsekretärin Barbara Schmidt anlässlich eines Symposiums der Plattform Energieeffizienz, bei dem Zwischenergebnisse der Arbeit an einem österreichischen "Grünbuch Energieeffizienz" präsentiert wurden. Der VEÖ unterstützt mit seiner langjährigen Erfahrung auch die Plattform Energieeffizienz.

Ehrgeizige Ziele erfordern tatkräftige Maßnahmen

Die ehrgeizigen Ziele Österreichs zur Steigerung der Energieeffizienz erfordern tatkräftige Maßnahmen, vor allem in jenen Sektoren, die die größten Einsparungschancen bieten. Schmidt: "Falls dies nicht rasch in Angriff genommen wird, sind die Vorgaben der österreichischen Klimastrategie nicht zu erfüllen." Geplant sind eine aufkommensneutrale Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energieträger am Gesamtenergieverbrauch in Österreich auf mindestens 25 Prozent bis 2010 und auf 45 Prozent bis zum Jahr 2020 und eine Verbesserung der Energieintensität um mindestens fünf Prozent bis zum Jahr 2010 sowie von 20 Prozent bis zum Jahr 2020. Auch die Ziele des EU-Klimapakets können ohne rasches Handeln nicht erreicht werden.

Trendwende durch Einsparungen bei Verkehr und Raumwärme schaffen

Dazu muss zu allererst eine Trendwende geschafft werden. Schmidt: "Seit 1970 hat sich der Energieverbrauch Österreichs auf 28,2 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent fast verdoppelt. Rein statistisch verbraucht damit jede/r Österreicher/in im Schnitt 3420 kgÖl-Äquivalent pro Jahr. Mehr als ein Drittel des Verbrauchs entfällt auf den Verkehr, knapp ein Drittel auf die Industrie und etwa ein Viertel auf die Haushalte. Lediglich 19 Prozent des energetischen Endverbrauchs entfallen auf Strom, dagegen knapp ein Drittel auf den Verkehr und mehr als die Hälfte auf Heizung und Kühlung von Räumen. Schmidt: "Auch wenn alle Sektoren Beiträge zur Effizienzsteigerung leisten müssen, wird daher besonderes Augenmerk auf die Steigerung der Energieeffizienz in den Bereichen Verkehr und Raumwärme gelegt werden müssen."

Strom ist Voraussetzung für Effizienzverbesserungen

Die österreichische E-Wirtschaft unterstützt die Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Entwicklung eines Marktes für effiziente Energiedienstleistungen. Schmidt: "Strom ist ein wertvolles Gut, das im Sinne der Ressourcenschonung möglichst effizient eingesetzt werden sollte. Zudem ist Strom eine grundlegende Voraussetzung für Effizienzverbesserungen in anderen Bereichen." Ein Mehr an Stromverbrauch, wie beim Einsatz von Wärmepumpen bringe hohe Einsparungseffekte in anderen Bereichen. Selbst wenn Elektroautos konventionell produzierten Strom nützen, können damit allein aufgrund der hohen Wirkungsgrade des Elektroantriebs hohe Einsparungseffekte im Gesamtsystem erzielt werden. Als Grundvoraussetzung für den Erfolg einer umfassenden Effizienzstrategie sieht Schmidt eine Gesamtbetrachtung des Themas Energieeffizienz anstelle punktueller Maßnahmen: "Strom darf insbesondere dann nicht diskriminiert werden, wenn er zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz beiträgt", so Schmidt.

Die Beratungstätigkeit der E-Wirtschaft zu den Themen Strom- und Energiesparen hat in Österreich nicht nur lange Tradition, sondern wurde von heimischen Elektrizitätsunternehmen bereits zu einem zukunftsfähigen Geschäftszweig ausgebaut. Mit Energieberatung, Energie-Checks, Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, Gerätetauschaktionen, Energie-Audits in Betrieben und vielen anderen Maßnahmen beteiligt sich die Elektrizitätswirtschaft aktiv an den Bestrebungen zur Verbesserung der Energieeffizienz.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /