© Nina HOLLER
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Wärmedämm-Revolution für Wien

Grüne Wien fordern: Gesetzliche Sanierungspflicht - MieterInnen benötigen ein Recht auf Energie-Mindeststandards

Wien- Der Energiesprecher der Grünen Wien, Christoph Chorherr, fordert vor dem Hintergrund exorbitant steigender Gaspreise die rasche und unbürokratische Verbesserung der Wärmedämmung in den Wiener Haushalten. "Am globalen Gaspreis wird die Stadt Wien nichts verändern können, auch die Bindung an den Ölpreis wird man nicht beenden können. Aber Wien könnte ihren BewohnerInnen, die mit Gas heizen, mindestens die Hälfte der Kosten ersparen. Wien braucht eine Wärmedämm-Revolution, hier liegt ein riesiges Sparpotenzial begraben", so Chorherr. "Es nutzt nichts, wenn die SPÖ-Regierung in Wien vor den Gaspreisen sitzt, wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange. Es gibt nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Senkung des Energieverbruachs, die einfach durchzuführen sind und jetzt getätigt werden müssen. Den Menschen kann aus der Kostenfalle Energiepreise herausgeholfen werden."

In Wien heizen 41 Prozent der Haushalte mit Gas. Durch die gesetzliche Verankerung einer Sanierungsverpflichtung für schlecht gedämmte Wohnhäuser könnte Wien wirkungsvoll zur Energiekostensenkung in den WIener Haushalten beitragen. "Darüberhinaus fordern die Grünen Wien ein Recht für MieterInnen auf Einhaltung von Mindeststandards beim Energieverbrauch. Die nötigen Sanierungen müssen massiv vom Staat unterstützt und vorangetrieben werden. Klimaschutz und Kostenreduktion gehen Hand in Hand", so Chorherr.


"Die von Gemeinderat Chorherr eingemahnte Wärmedämm-Revolution gibt es in Wien bereits." Ein Beispiel dafür sei die vor wenigen Tagen in Kraft getretene Techniknovelle, deren zentrale Elemente höhere energetische Mindestanforderungen an Gebäude und ein verpflichtender Energieausweis sind. "Hauptziel des Gesetzes ist es vor allem, die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Auch mit den thermischen Sanierungen im Rahmen der Stadterneuerung ist Wien auf dem Gebiet der Wärmedämmung aktiv. Zudem besteht im geförderten Wohnbau seit 1998 die Verpflichtung zum Niedrigenergiestandard, darüber hinaus forciert die Stadt die Passivhaustechnologie" , stellte der Wohnbausprecher der Wiener SPÖ und Vorsitzende des Wohnenausschusses des Wiener Gemeinderates, Dr. Kurt Stürzenbecher, dazu fest.

Welche wesentliche Rolle die thermisch-energetische Sanierung im Rahmen der Stadterneuerung in Wien spiele, erläuterte Stürzenbecher anhand von Fakten: "Bis Ende 2006 wurde die thermische Sanierung von rund 150.000 Wohneinheiten durch die Stadt gefördert, davon rund 60.000 im Rahmen der thermisch-energetischen Wohnhaussanierung (Thewosan). Der Beitrag zum Klimaschutz ist eine Reduktion von jährlich mehr als 234.000 Tonnen CO2 insgesamt, auf Thewosan entfallen rund 96.000 Tonnen pro Jahr. Die Mieter der auf diese Weise thermisch sanierten Wohnungen ersparen sich oftmals bis zu 40 Prozent der vorherigen Heizkosten", informierte Stürzenbecher, der zudem darauf hinwies, dass die Förderung seitens der Stadt für Wärmedämm-Maßnahmen selbstverständlich weiter gewährleistet wäre.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /