Entwurf zur neuen Mautrichtlinie für Österreich enttäuschend

20.7.2008 Seit 1995 ist Lkw-Transport in EU um 46 Prozent gestiegen! Verursachte Gesundheitsschäden durch Lkw-Verkehr zu wenig berücksichtigt

VCÖ (Wien, 8. Juli 2008) - Der Lkw-Transport in den Staaten der EU-27 ist seit dem Jahr 1995 um 46 Prozent gestiegen, in Österreich um 48 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse des VCÖ. Heute präsentiert die EU-Kommission ihren Entwurf zur neuen Mautrichtlinie. Dem VCÖ liegt eine Vorversion vor. Dieser Entwurf ist für Österreich enttäuschend: Es wird nur ein Bruchteil der so genannten externen Kosten berücksichtigt, die besonders negativen Folgen der Abgase und des Lkw-Lärms für Alpenregionen werden ignoriert und es fehlen Mindestmauthöhen. Der VCÖ fordert den vollen Einsatz Österreichs für Verbesserungen der Wegekostenrichtlinie.

In der gesamten EU nimmt der Lkw-Transport enorm zu, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt. In den EU-15 ist der Lkw-Transport seit dem Jahr 1995 um 35 Prozent gestiegen. Österreich weist mit plus 48 Prozent eine besonders starke Zunahme auf. In den neuen EU-Staaten hat sich der Lkw-Transport seit 1995 sogar mehr als verdoppelt. "Österreich ist davon besonders betroffen. Neben der Nord-Süd Transitroute über Brenner und Tauern gibt es jetzt auch eine Ost-West-Route. Die rechte Spur auf den Autobahnen ist zur rollenden Lagerhalle geworden", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest.

Der VCÖ fordert daher mehr Kostenwahrheit im Lkw-Transport. Derzeit zahlt der Lkw-Verkehr nicht einmal 40 Prozent der von ihm verursachten Kosten. Die so genannten externen Kosten des Lkw-Verkehrs betragen in Österreich rund 6,5 Milliarden Euro pro Jahr. Für die gesamte EU 27 ist mit externen Kosten von mehr als 280 Milliarden Euro pro Jahr zu rechnen. "Das entspricht dem Brutto-Inlandsprodukt Österreichs", verdeutlicht VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Lkw-Transport wächst in der EU-ungebremst

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