LEIPZIG (Ceto). – Bereits am Dienstagabend blieben die Rohölpreise bei aktivem Handel weiter unter Druck und kursierten am Abend bei Tagestiefs. Zu den bekannten preisdrückenden Faktoren (Nachlassende Sturmsorgen, steigender Dollar, Gas-Preissturz und Technik) gesellte sich die Meldung, dass die Türkei dem Irak wieder die Verpumpung von Teilmengen zum Verladehafen Ceyhan erlaubt hat, nachdem die Verpumpung wegen verspäteter Zahlung der Pipeline-Benutzungsgebühren gestern ganz gestoppt worden war.
Auch heute Morgen zeigten sich die Notierungen schwächer in Fortsetzung der gestrigen Verluste. Preisdämpfend wirken die nachgelassenen Sorgen um Hurrikan Dolly, der nach letzten Meldungen auf seinem Weg durch den Golf von Mexiko nicht auf Öl-/Gaseinrichtungen treffen wird und die Sorgen in den USA über Rückgänge bei Wirtschaftswachstum und Nachfrage.
Der kräftige Preisrückgang an den Börsen führte bereits zur Ansicht einiger Marktbeobachter, dass die Ölspekulationsblase geplatzt sei und damit Rohölpreise unter USD 100 / Barrel möglich werden könnten. Hauptgrund ist in erster Linie die Feststellung, dass eine Reihe von Volkswirtschaften die hohen Preise nicht mehr verkraftet haben. Ölproduzenten und Ölverarbeitungsbetriebe werden ihren Ausstoß aber an den sinkenden Verbrauch anpassen, so dass bei Versorgungsstörungen Preissprünge an der Tagesordnung bleiben werden. Der Iran hat indes von offizieller Seite erklärt, dass der jüngste Preiseinbruch der Ölpreise in erster Linie durch eine politisch entspannte Lage ausgelöst wurde.
Bei anhaltend fallenden Rohölnotierungen konnte sich auch der Abwärtstrend heute den zehnten Tag in Folge im deutschen Wärmemarkt weiter fortsetzen. Dabei fiel der Preisrückgang heute mit bundesdurchschnittlich 1,26 Euro pro 100 Liter wieder etwas größer als, als in den vergangenen Tagen. Damit erhöhte sich der Gesamtrückgang vom letzten Jahreshoch ein weiteres Mal und stieg auf mehr als 6,50 Euro pro 100 Liter. Gleichzeitig fiel der Bundesdurchschnittspreis für die 3.000 Liter-Partie erstmal seit Anfang Juni wieder unter die Marke von 92 Euro.
Die Entwicklung der heimischen Heizöl-Endverbraucherpreise in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten.
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Deutlich entfernt vom Jahreshoch
Entwicklung des Preis für Heizöl EL Standard bei einer Abnahmemenge von 3.000 Liter (in Euro pro 100 Liter) inkl. gesetzlicher MwSt. im Bundesdurchschnitt
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