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Klimawandel: EU-Kommission startet öffentliche Anhörung zu Klimaschutzübereinkommen nach 2012

Interessengruppen und die breite Öffentlichkeit werden aufgefordert, per Online-Fragebogen ihre Meinung zu äußern

Die Europäische Kommission hat am 4.8.2008 eine öffentliche Anhörung gestartet, um über die Position der EU zu einem weltweiten Klimaschutzübereinkommen für die Zeit bis und nach 2012, dem Ende des Geltungszeitraums für die Ziele des Kyoto-Protokolls, zu diskutieren. Interessengruppen und die breite Öffentlichkeit werden aufgefordert, ihre Meinung zu einer Reihe von entscheidenden Fragen zu äußern, so etwa zu den mittelfristigen Zielen für die Emissionsreduktion in Industrieländern und zu Maßnahmen für die Emissionsverringerung in Entwicklungsländern, zur Anpassung an den Klimawandel, zur technischen Zusammenarbeit und zu finanziellen Aspekten. Die Ergebnisse werden in die Festlegung der Position der EU zu einem Übereinkommen für die Zeit nach 2012 einfließen.

Hierzu erklärt EU-Umweltkommissar Stavros Dimas: "Letztes Jahr wurde auf Bali vereinbart, bis Ende 2009 ein neues Klimaschutzübereinkommen zu schließen. Das ehrgeizige Übereinkommen, das in Kopenhagen erreicht werden soll, muss die Nationen der Welt zusammenbringen, um dieser globalen Herausforderung wirksam zu begegnen. Es ist wichtig, dass die unterschiedlichen Interessengruppen unseren Beitrag zu dieser Diskussion mit ihrem Wissen und ihrer Fachkenntnis mitgestalten."

Die Kommission hat die öffentliche Anhörung eingeleitet, um festzustellen, welche Position die Europäische Union zu einem Klimaschutzabkommen für die Zeit nach 2012 einnehmen soll. Die Anhörung erfolgt im Anschluss an die Mitteilung der Kommission mit dem Titel ’Begrenzung des globalen Klimawandels auf 2 Grad Celsius - der Weg in die Zukunft bis 2020 und darüber hinaus." Hierbei soll die Meinung der Interessengruppen über die verschiedenen Bausteine des Bali-Fahrplans eingeholt werden. Dazu zählen u. a. gemeinsame Vorstellungen zu den Verpflichtungen für die mittelfristigen Ziele der Industrieländer, eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Emissionsreduktion und die Anpassung an den Klimawandel mithilfe von Technik und Finanzmitteln.

Die Kommission begrüßt Beiträge aus allen interessierten Kreisen, also von einzelnen Bürgern ebenso wie aus Industrie, Gewerkschaften und Verbrauchergruppen, Interessenvertretungen oder den NGO und anderen Organisationen. Im Herbst dieses Jahres soll eine Konferenz für die Interessenvertreter stattfinden.

Die Anhörung läuft bis 29. September 2008.

Alle Interessenten können an der Anhörung teilnehmen, wenn sie den Online-Fragebogen unter http://ec.europa.eu/yourvoice/ipm/forms/dispatch?form=climatepost2012
ausfüllen.

Hintergrund

Das Kyoto-Protokoll des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) war ein wichtiger erster Schritt, um der großen Bedrohung durch den Klimawandel zu begegnen. Darin hat sich die EU verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 20012 um 8% gegenüber 1990 zu reduzieren. Im Dezember 2007 haben sich die Teilnehmerländer der UN-Konferenz zum Klimawandel auf der indonesischen Insel Bali auf einen Aktionsplan geeinigt, um bis 2009 beim Treffen der UNFCCC-Vertragsparteien in Kopenhagen ein Rahmenübereinkommen für die Zeit nach 2012 fertig zu stellen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /