© Austria Solar/solarfocus
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Solarwärme-Branche bietet Lehrlingen Platz an der Sonne

Die österreichischen Solarwärme-Betriebe suchen dringend neue Lehrlinge und Fachkräfte

Linz- Die rasant wachsende Solarwärme-Branche bietet sichere Berufsaussichten für Jugendliche beiderlei Geschlechts. Die Solar-Branche benötigt in den nächsten beiden Jahren über 1.000 zusätzliche Fachkräfte. Zum Internationalen Tag der Jugend "Youth and Climate Change: Time for Action" hat der Verband Austria Solar eine Informationsoffensive gestartet.

Der Verband Austria Solar vertritt 49 der größten Solarwärme-Unternehmen Österreichs. Allein 21 davon sind derzeit auf Lehrlingssuche und auf Suche nach ausgebildeten Fachkräften. "Unsere Unternehmen investieren derzeit Millionen Euro in Produktion und Vertrieb. Alleine mein Betrieb wird heuer und 2009 mindestens 20 zusätzliche Fachkräfte engagieren. Einige unserer Lehrlinge und Fachkräfte kommen mittlerweile schon aus Deutschland", berichtete Mag. Andrea Dober, Austria Solar Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der Firma SOLution: "Österreichs Solar-Firmen sind europaweit führend. Die Berufsaussichten sind daher äußerst sonnig", so Dober. Austria Solar hat nun unter www.solarwaerme.at/Jobs ein Jobportal eingerichtet.

Die Ausbildung in dieser Zukunftsbranche spricht junge Frauen und Männer gleichermaßen an. Das veraltete Berufsbild des Installateurs entwickelt sich zeitgemäß in Richtung Klima&Energie-Experte, Wellness/SPA-Technikerin und Geldspar-Profi. Als einer der ersten zwei Lehrberufe in Österreich wird die "Energie- und Gebäudetechnik" ab dem kommenden Lehrjahr mehrere Einzelberufe in einem neuen Modulsystem zusammenfassen. Außerdem ist im Rahmen der Initiative klima:aktiv ein neues Fortbildungsprogramm zum "Zertifizierten Solarwärmeinstallateur/-planer" entstanden.

Installateur-Innung bestätigt Lehrlings-Engpass

Die zukünftigen Energie-ExpertInnen werden durch ihre Ausbildung und ihren Beruf erheblichen Einfluss auf unseren Energie-Verbrauch nehmen. "Auch wir im Handwerk spüren den großen Bedarf der Solarwärme-Branche. Der Fachkräftemangel ist in den vergangenen fünf Jahren immer akuter geworden. Dabei bieten die Solarfirmen und die Installateure hervorragende Zukunftsaussichten für junge Menschen, die einen innovativen und vor allem sicheren Beruf mit Perspektive suchen", so Ing. Alfred Laban, Bundesinnungsmeister-Stellvertreter und oberösterreichischer Landesinnungsmeister.

In Linz hat Laban am Dienstag dazu den neuen Lehrberuf der WK OÖ präsentiert. Mit Qualifizierungsmaßnahmen wie der Schulung "Zertifizierte Solarwärme-InstallateurIn und -PlanerIn" und der neu geregelten Modullehre "Energie- und Gebäudetechnik" unterstützt die Innung aktiv die Unternehmen. "Wir sind als Branchen-Vertreter an der besten Ausbildung interessiert. Spezialausbildungen sind dabei unbedingt notwendig. Solar-technisches Know-How "Made in Austria" wird derzeit in der gesamten EU stark nachgefragt", unterstrich Laban.

Erste Geschäftsführerin im Solar-Gewerbe motiviert junge Frauen zur Lehre

"Mehr Frauen im Solar-Gewerbe führen aufgrund der Vorbildwirkung bei den Mädchen zu mehr Identifikation und Selbstbewusstsein im technischen Beruf. Deshalb beginnen wir im Verband Austria Solar früh neben Burschen auch Mädchen für sichere und zukunftsorientierte Jobs zu interessieren", betonte Austria Solar Vorstand Mag. Andrea Dober. Als Inhaberin und Geschäftsführerin eines oberösterreichischen Solar-Unternehmens ist sie noch eine Einzelerscheinung ihrer Branche.

Große Nachfrage nach Solar-Profiausbildung

Die seit vier Jahren laufenden Kurse im Programm klima:aktiv solarwärme zum "Zertifizierten Solarwärmeinstallateur/-planer" erfreuen sich hoher Nachfrage. Seit 2004 haben 455 Techniker und Installateure die 64 Unterrichtseinheiten (8 Tage) umfassende Ausbildung absolviert. Bereits 175 Absolventen haben auch den letzten Schritt zur Erlangung des Zertifikates bewältigt, den Nachweis von drei errichteten größeren Solaranlagen in den vergangenen beiden Jahren. Fast jeder vierte Installationsbetrieb beschäftigt bereits einen Absolventen der Ausbildung. Mittlerweile gibt es Anfragen aus Deutschland und der Schweiz zur Übernahme des erfolgreichen Schulungskonzeptes.

Österreichs Unternehmen führend bei Solartechnik in der EU

Der Sonnenkollektor-Export der österreichischen Solar-Unternehmen hat sich von 2002 bis 2007 auf 800.000 Quadratmeter mehr als verdreifacht. Jeder dritte Sonnenkollektor in der EU-27 stammt bereits aus Österreich. Heimische Solarfirmen sind Marktführer in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /