So helfen Sie Bienen, Hummeln & Co.

Nur wenige kennen die überwältigende Vielfalt von Bienen, Hummeln, Wespen und anderen Hautflüglern

Für das Gleichgewicht im Naturhaushalt ist ihre Anwesenheit jedoch Grundvoraussetzung und bei der ökologischen Schädlingsbekämpfung sind sie praktisch unschlagbar. Der NATURSCHUTZBUND ruft deshalb dazu auf, die Tiere zu unterstützen: Durch Verzicht auf Rasenmähen, Pflanzung heimischer Gewächse und wilde Ecken in Gärten.

Viele reagieren auf Wespen und Hornissen ängstlich, Wildbienen und Hummeln begegnet man eher gleichgültig und allenfalls die Honigbiene genießt vorsichtige Anerkennung. Hier möchte der NATURSCHUTZBUND Informationen liefern, Wertschätzung vermitteln und praktische Anleitungen bieten.

So sind Schlupfwespen natürliche Verbündete gegen Schadinsekten und machen bei entsprechender Förderung Insektizideinsatz überflüssig. Die Schlupfwespe Trichogramma maidis beispielsweise bekämpft erfolgreich den gefürchteten Maiszünsler und half damit in den letzten Jahren, den Einsatz von Tausenden Tonnen Gift zu vermeiden. Ebenso betätigen sich Wespen und Hornissen: Ein Volk fängt in einer Nacht bis zu einem halben Kilo Insekten. Auf anderen Gebieten sind Wild- und Honigbienen aktiv: Ohne ihren Einsatz auf blühenden Pflanzen könnten wir im Herbst keine Früchte ernten.

Mut zur Unordnung

Doch die Welt der nützlichen Hautflügler wird immer unfreundlicher: Penibel gepflegte Gärten, exotische Pflanzen und versiegelte Wege erschweren ihnen die Nahrungsaufnahme und die Aufzucht der Nachkommen. Leere Schneckenhäuschen, Sand- und Kieswege, abgeschnittene Brombeerstauden sowie dürre Äste und Baumstrünke könnten einer Vielzahl der kleinen Gartenhelfer Quartier bieten. Doch nichts Brauchbares liegt herum. ‘Ordnungsfimmel tötet Nützlinge’ heißt es deshalb beim NATURSCHUTZBUND.

Die schönen Züchtungen vieler Pflanzenarten mit gefüllten Blüten machen den Tieren das Leben zusätzlich schwer, denn diese Zierformen bieten kaum Nektar.

Tipps vom NATURSCHUTZBUND

Mit der richtigen Pflanzenauswahl und etwas Gelassenheit kann man Hummel & Co. aber leicht helfen: Pflanzen Sie alte, heimische Arten und richten Sie ein ‘wildes’ Eck im Garten ein. Wenn keine ‘wurmstichigen’ Bäume vorhanden sind, nehmen die Hautflügler auch gerne künstlichen Wohnraum an: In einem vor Regen geschützten Hartholzblock mit Löchern fühlen sich viele Wildbienen- und Wespenarten wohl. Andere bevorzugen zu einem Bündel zusammengebundene hohle oder markhaltige Stängel. Für Bodenbrüter kann man eine steile Lehmwand in einer Kiste improvisieren und etwas Sandboden unter dem Dachvorsprung findet sicher auch bald Bewohner.

GastautorIn: Mag. Dagmar Breschar für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /