openPR Logo
Pressemitteilung

Krefeld: Umweltverbände fordern Verzicht auf Kohlekraftwerk

News abonnierenPressekontakt | Energie & Umwelt

Pressemitteilung von: Niederrheinischer Umweltschutzverein e.V. (NUV), Krefeld

/ PR Agentur: www.nuv-online.de
CO2- Austoss vermindern

CO2- Austoss vermindern

„Klimakiller verhindern“ / Proteste zu SPD-Sonderparteitag am 8. Oktober angekündigt / Umweltminister Sigmar Gabriel spricht zu Energie und Klimaschutz / SPD-Umweltexperte Michael Müller gegen Kraftwerks-Bau

Der Niederrheinische Umweltschutzverein, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) NRW, die Coordination gegen BAYER-Gefahren, die Grünen Krefeld und Duisburg, das Umweltforum Duisburg, der Bürgerverein Mündelheim und die Bürgerinitiative Saubere Luft fordern die Krefelder Parteien auf, an ihrer Ablehnung des von den Firmen TRIANEL und BAYER geplanten Steinkohlekraftwerks festzuhalten. Die Verbände bezeichnen das Kraftwerk als „Klimakiller“ und protestieren gegen die damit einhergehende unzumutbare Luftverschmutzung. Neben jährlichen CO2-Emissionen in Höhe von 4,4 Mio Tonnen würde das geplante Kraftwerk pro Jahr jeweils 4.000 to Stickoxide und Schwefeldioxid ausstoßen.


Der Krefelder Stadtrat hatte sich im Frühjahr mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen gegen das Projekt ausgesprochen. Unter dem Einfluss der Gewerkschaft IG BCE sind die Krefelder Sozialdemokraten jedoch eingeknickt: auf einem Sonderparteitag am 8. Oktober, zu dem eigens Sigmar Gabriel anreisen wird, soll nach dem Willen der Parteispitze dem Bau eines Kohlekraftwerks nun doch zugestimmt werden. In der Krefelder SPD war es zuvor zu harten Auseinandersetzungen gekommen – während Fraktionschef Ulrich Hahnen an dem Beschluss vom Frühjahr festhalten wollte (Zitat: „Ein Kohlekraftwerk, das mehr als vier Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Luft bläst, wollen wir nicht in unserer Stadt haben“) setzte Parteichef Bernd Scheelen den Schwenk der Partei durch.

Die Umweltgruppen fordern die Delegierten des Unterbezirksparteitags auf, der Parteiführung nicht zu folgen und an ihrem Nein festzuhalten. Zum SPD-Parteitag am 8. Oktober kündigen die Initiativen daher Proteste an. Unterstützung erhalten sie von Michael Müller, SPD-Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär im Umweltministerium: „Ich habe mich mehrfach kritisch über das Kohlekraftwerk geäußert. Auch die Niederrheinregion braucht einen ehrgeizigen Effizienzplan für Klima-, Gesundheits- und Umweltschutz.“

Ulrich Grubert von Niederrheinischen Umweltschutzverein: „Da die Bürger schon jetzt den beginnenden Klimawandel selbst wahrnehmen, sind Sie bereit Ihren Beitrag an der Reduzierung der Feinstaubemissionen und des CO2-Ausstoßes zu erbringen. Wie soll man es aber den Bürgern erklären, dass sie auf der einen Seite schadstoffärmere Fahrzeuge erwerben und umweltfreundlichere Öl- oder Gasbrenner in ihre Immobilien einbauen sollen, und auf der anderen Seite mit einem Steinkohlekraftwerk vor der Haustür konfrontiert werden. Immerhin würde das geplante Kraftwerk mehr CO2 emittieren als ganz Krefeld zusammen - inklusive aller Industrieanlagen“. Grubert ist aus Protest gegen das Kohlekraftwerk bereits zweimal in einen Hungerstreik getreten, zuletzt fünf Wochen lang.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Es mutet wie ein schlechter Witz an, wenn sich der BAYER-Konzern als Musterknabe in Sachen Klimaschutz aufspielt und gleichzeitig an einer solchen Dinosaurier-Technologie festhält.“ Die CBG hatte aufgedeckt, dass die Behauptung von BAYER, seine Klima-Emissionen bereits um 70% gesenkt zu haben, größtenteils auf Ausgliederungen von Unternehmensteilen und auf erhöhtem Fremdbezug von Energie basierte – also nur auf dem Papier stattfand.

Angelika Horster vom BUND NRW ergänzt: „Nach umfangreicher Akteneinsicht in die Unterlagen der bestehenden BAYER-Kraftwerke haben wir erhebliche Zweifel, dass BAYER seine alten Kessel – wie versprochen - abschalten wird. Wir sprechen uns gegen jeglichen Kraftwerks-Neubau am Standort Uerdingen aus.“

Herbert Mommertz von der Bürgerinitiative Saubere Luft: „Nachdem nun gerichtlich festgestellt ist, dass wir Bürger ein Recht auf saubere Luft haben, muss auch der Ausstoß von Feinstaub durch Industrieanlagen - und dazu gehören insbesondere Kohlekraftwerke - drastisch reduziert werden. Der Bau weiterer „Dreckschleudern“ wäre kontraproduktiv.“

Claudia Leiße, Bezirksvertreterin und Regionalrätin der Grünen: „NRW braucht dringend ein Energiekonzept, denn hier wird Strom für die gesamte Bundesrepublik produziert und noch darüber hinaus. Es kann aber nicht sein, dass die Bürger und Bürgerinnen im dichtbesiedelten Raum alle Nachteile „schlucken“ müssen. Wenn die Lebensqualität in einer Stadt wie Krefeld weiter abnimmt, dann gehen noch mehr Arbeitsplätze verloren. Denn Lebensqualität ist heute schon ein harter Standortfaktor für Firmenansiedlungen.“

Klaus-Dieter Drechsler, Vorsitzender des Bürgerverein Mündelheim 1988 e.V.: „Die Bürger in Duisburg fragen, warum unsere Region durch das Steinkohlekraftwerk zusätzlich belastet werden soll, zumal genug andere Projekte unser Leben deutlich beeinträchtigen, z.B. die Deichrückverlegung, die Aufständerung der B288, die Verlegung der CO-Pipeline, der geplante Ausbau der B288 zur Autobahn, der Straßen- und Fluglärm und die latente Gefährdung durch das Phosgen in der BAYER-Produktion!“

Auch 140 Krefelder Ärzte sprechen sich gegen den Bau des Kraftwerks aus. Die Ärzte warnen vor einer erhöhten Schwermetall- und Feinstaubbelastung, die zu noch mehr Allergien und ernsthaften Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems bei Anrainern führen könnte. Die Lungenkrebsrate im Ruhrgebiet liegt erheblich über der des Bundesdurchschnitts, dabei ist Duisburg besonders stark betroffen. Es ist gesichert, dass Schwermetalle und Feinstäube Entzündungen in der Lunge und im Gefäßsystem verursachen und kanzerogene Wirkung haben.

Weitere Informationen:

· www.uerdinger-kohlekraftwerk.de/
· www.nuv-online.de
· www.cbgnetwork.de
· www.bund-nrw.de/trianel_krefeld.htm
· www.bi-saubere-luft.de

Kontakt:

· Markus Freyt (NUV): E-Mail
· Philipp Mimkes (CBG): E-Mail , Tel: 0211 – 333 911
· Claudia Leiße (Grüne): E-Mail, Tel. 02065/940884
· Herbert Mommertz: E-Mail

veröffentlicht durch:
Niederrheinischer Umweltschutzverein e.V. (NUV), Krefeld
Kreuzbergstr. 81, 47800 Krefeld
Telefon: +49 2151 59 44 73
Telefax: +49 2151
Email : E-Mail
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 161929 • Views: 2334

Diese Meldung Krefeld: Umweltverbände fordern Verzicht auf Kohlekraftwerk bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Krefeld: Umweltverbände fordern Verzicht auf Kohlekraftwerk teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von Niederrheinischer Umweltschutzverein e.V. (NUV), Krefeld


Das könnte Sie auch interessieren:

Guter Tag für den Klimaschutz
Guter Tag für den Klimaschutz
VERBRAUCHER INITIATIVE zum Verzicht auf Berliner Kohlekraftwerk Berlin, 13.03.2009. Als „guten Tag für den Klimaschutz“ bezeichnete die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. den gestern von Vattenfall erklärten Verzicht auf den Bau eines Kohlekraftwerks in Berlin-Lichtenberg. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren eine unerträgliche Arroganz im Umgang mit …
Kein Steinkohlekraftwerk in Krefeld Uerdingen
Kohlekraftwerk Krefeld: Umweltverbände kritisieren Schwenk vom Oberbürgermeister Kathstede
… NRW sowie der Bürgerverein Mündelheim protestieren gegen die neuerliche Stellungnahme seitens Herrn Oberbürgermeister Georg Kathstede (CDU), nun doch einem von Trianel und Bayer geplanten Steinkohlekraftwerk in Krefeld Uerdingen positiv gegenüber zu stehen. Hatte er doch selbst noch im März 2007 gesagt: "Es wäre unglaubwürdig, in einer Zeit, in der wir …
Das von Südweststrom in Brunsbüttel geplante Kohlekraftwerk würde die Elbe, zahlreiche Fischarten sowie die dortigen Berufsfischer massiv bedrohen. Darauf wiesen Experten der Bürgerinitiative, des BUN
Deutschlands größtes Steinkohlekraftwerksprojekt: Gefährdung für Elbe, Fischbestände und Berufsfischer
… massiv bedroht / Existenz der letzten Elbfischer steht auf dem Spiel Brunsbüttel, 09. Februar 2010. Zu Beginn des wasserrechtlichen Erörterungstermins bekräftigen Umweltverbände, Berufsfischer und Landwirte ihre Kritik am bundesweit größten Steinkohlekraftwerksprojekt in Brunsbüttel. Jürgen Quentin, Umweltjurist der Deutschen Umwelthilfe (DUH), weist auf …
Anerkennung durch das UBA in Dessau erforderlich
Seit heute ist es soweit: Mehr Klagerechte für Umweltverbände
Mit Inkrafttreten des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes bekommen Umweltverbände mehr Klagerechte im Umweltschutz. Damit können Vereinigungen, die sich den Schutz der Umwelt zur Aufgabe gemacht haben, bestimmte behördliche Entscheidungen von den Gerichten prüfen lassen. Diese Umweltvereinigungen müssen unter anderem satzungsgemäß dem Umweltschutz dienen, nicht …
HOMBURGER: Umweltverbände beim Emissionshandel in der Pflicht
HOMBURGER: Umweltverbände beim Emissionshandel in der Pflicht
BERLIN. Zur heutigen Positionierung der Umweltverbände zum Nationalen Allokationsplan als Grundlage für den Emissionshandel in Deutschland erklärt die stellvertretende Vorsitzende und umweltpolitische Sprecherin, Birgit : In zumindest einer Hinsicht haben die Umweltverbände Recht: Der Emissionshandel ist das wichtigste und leistungsfähigste Instrument …
GÖRG berät bei deutschlandweit größter Kraftwerksprojektfinanzierung
GÖRG berät bei deutschlandweit größter Kraftwerksprojektfinanzierung
Trianel schließt für das Kohlekraftwerk Lünen 1,3 Milliarden Euro-Darlehensvertrag mit WestLB Die Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG hat am 26. Juli 2008 mit der WestLB einen Kreditvertrag über ein Volumen von ca. 1,3 Milliarden Euro abgeschlossen. Damit ist die Fremdfinanzierung des geplanten 750-MW-Kohlekraftwerkes in Lünen, eines …
Jörg Nobis, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag
Jörg Nobis (AfD): „Der Norden braucht moderne Kraftwerke – keine grüne Symbolpolitik“
… Norden braucht moderne Kraftwerke – keine grüne Symbolpolitik zulasten der Umwelt und des Steuerzahlers“ Der Energiekonzern Vattenvall will sein erst 2015 fertiggestelltes Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg abschalten, wenn er bei der Ausschreibung der Bundesnetzagentur zur Stilllegung von Kraftwerkskapazitäten in Norddeutschland den Zuschlag erhält. Die …
Kein Kohlekraftwerk in Krefeld Uerdingen
Kein Kohlekraftwerk in Krefeld Uerdingen
… mit Abwehungen verbundenen Kohlelager, bis zu 4900 t Gips, bis zu 4800 t Flugasche, bis zu 600 t Kesselasche und bis zu 720 t Kalksteinmehl. Die Umweltverbände NABU, BUND, NUV und das Umweltforum Duisburg lehnen das Steinkohlekraftwerk in Krefeld zusammen mit dem “Werbering Krefeld-Uerdingen” und der “Ärzteinitiative gegen das Kohlekraftwerk Uerdingen” …
Jörg Nobis, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag
Jörg Nobis (AfD): „Was hier abgeht, kann man nur noch als energiepolitischen Wahnsinn bezeichnen“
Jörg Nobis zur drohenden Abschaltung des modernen Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg: „Was hier abgeht, kann man nur noch als energiepolitischen Wahnsinn bezeichnen“ Kiel, 7. September 2020 Der Energiekonzern Vattenvall hat angekündigt, sein erst 2015 fertiggestelltes Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg möglicherweise schon in wenigen Monaten …
Genehmigungsdschungel schadet der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Industrieparks
Genehmigungsdschungel schadet der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Industrieparks
… Messe, Köln Köln/Düsseldorf, Februar 2010. Die nicht erteilte Genehmigung für das 210 Meter lange Teilstück einer Kühlwasserleitung für das neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Kohlekraftwerk im Chemiepark Krefeld-Uerdingen über Duisburger Stadtgebiet ist ein neuerliches Beispiel für die Schwierigkeiten von Industrie- und Chemieparks ihre Infrastrukturen zu modernisieren. …

Sie lesen gerade: Krefeld: Umweltverbände fordern Verzicht auf Kohlekraftwerk