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Güterverkehr hat sich im Donaukorridor mehr als verdoppelt!

VCÖ: Lkw-Verkehr hat sich vervierfacht, Schifffahrt ist um 68 Prozent gestiegen

Wien - Osteuropa ist derzeit der Wachstumsraum in Europa. Das schlägt sich auch im Güterverkehr nieder. Eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt, dass der Güterverkehr im Donaukorridor seit dem Jahr 1994 um das 2,5 Fache gestiegen ist, der Lkw-Verkehr hat sich sogar vervierfacht. Die Studie sieht ein großes Verlagerungspotenzial auf die Donau. Der VCÖ fordert die Donau mit Containerdiensten stärker für den Güterverkehr zu nutzen.

"Am Donaukorridor werden deutlich mehr Güter transportiert als am Brennerkorridor. Und der Gütertransport nimmt hier überdurchschnittlich zu", fasst VCÖ-Experte DI Martin Blum die aktuelle VCÖ-Studie zusammen. Im Donaukorridor in Österreich wurden im Jahr 2007 insgesamt 81 Millionen Tonnen Güter transportiert, das waren um 157 Prozent mehr als im Jahr 1994.

Die VCÖ-Studie zeigt, dass sich der Güterverkehr auf der Straße im österreichischen Donaukorridor seit dem Jahr 1994 auf rund 42 Millionen Tonnen im Vorjahr vervierfacht hat. Der Lkw-Transit hat sich in diesem Abschnitt sogar versechsfacht. Auf der Schiene kam es im gleichen Zeitraum zu einer Verdoppelung auf rund 26,5 Millionen Tonnen. Am schwächsten war die Zunahme auf der Donau: Die Schifffahrt legte um 68 Prozent von 7,2 auf 12,1 Millionen Tonnen zu.

"Die massive Zunahme des Lkw-Verkehrs belastet die Straßen und durch Abgase und Lärm die Bevölkerung und Umwelt. Eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf Bahn und Schiff ist daher anzustreben. Vor allem auf der Donau gibt es noch ein großes ungenutztes Potenzial", betont Blum.

Vor allem mit Containerdiensten könnte der Anteil der Schifffahrt deutlich erhöht werden. So hat sich die Containermenge im Schwarzmeerhafen Constanza seit dem Jahr 2002 auf 1,4 Millionen Tonnen verzehnfacht. Der rumänische Hafen ist das Bindeglied zwischen dem europäischen Binnenverkehr und dem wachsenden Seeverkehr aus Asien. Der diese Woche neue eröffnete Wiener Hafen hat eine Kapazität von 500.000 Containern.

"Bis zum Jahr 2015 könnten mit entsprechenden Maßnahmen rund zehn Millionen Tonnen Güter von der Straße aufs Schiff verlagert werden. Wesentlich ist dabei aber auch mehr Kostenwahrheit im Lkw-Verkehr", betont Blum.In Europa betragen die so genannten externen Kosten des Lkw-Verkehrs rund 300 Milliarden Euro pro Jahr. Das sind Kosten, die der Lkw-Verkehr verursacht, aber nicht bezahlt, sondern auf die Allgemeinheit abwälzt.

VCÖ: Massive Zunahme des Güterverkehrs am Donaukorridor
(Änderungen seit dem Jahr 1994)

Straße: 42,2 Millionen Tonnen (plus 31,6 Millionen Tonnen)
Schiene: 26,5 Millionen Tonnen (plus 13 Millionen Tonnen)
Schiff: 12,1 Millionen Tonnen (plus 4,9 Millionen Tonnen)
Gesamt: 80,8 Millionen Tonnen (plus 49,5 Millionen Tonnen)
Quelle: ÖIR, VCÖ 2008


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /