Moderne Mobilität ist elektrisch

Klimaschutzbeauftragter des Bundeskanzlers stellte beim Donauinselfest die Zukunft der Mobilität vor

Wien - Am Freitag wurde im Vorfeld des Wiener Donauinselfestes von Andreas Wabl, dem Klimaschutzbeauftragten von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, die neue Generation von Elektromobilen vorgestellt: Zu besichtigen gab es einen elektrischen Fiat Panda, der von der Firma Lupower zur Verfügung gestellt wurde und erstmals in Österreich zu besichtigen war, ein Vectrix Motorrad, einen Elektroroller und ein elektrisch betriebenes motorgestütztes Fahrrad, betrieben mit Sonnen-Strom aus einer Photovoltaikanlage der Firma Rudi Raymann aus Deutschwagram. Die elektrischen Fahrzeuge sind nicht nur klimafreundlich, sondern auch absolute Sparmeister. Zu besichtigen gab es auch die neueste Generation an Biomasseheizungen, die von der Firma KWB aus der Steiermark kamen.

"Ein Auto verbraucht in Österreich im Jahr durchschnittlich rund 840 Liter Benzin, das wiederum grob 1100 Euro im Jahr verschlingt!",erklärt Wabl. "Ein Elektroauto hingegen benötigt, weil der Elektromotor einen vierfach besseren Wirkungsgrad als der Verbrennungsmotor aufweist, nur ein Viertel der Energie.

Der Wirkungsgrad des Elektromotors liege bereits über 80 Prozent, bei Ottomotoren liege die Energieausbeute nur bei knapp 20 Prozent: "Allein mit der verlorenen Energie von traditionellen Autos könnten sämtliche Häuser in Österreich geheizt werden.", meint Andreas Wabl.Zusätzlich denkbarer Nutzen der neuen Generation von Elektroautos: Ein Auto fahre durchschnittlich 200 Stunden im Jahr, die restliche Zeit könne das Elektroauto als Energiespeicher genutzt werden. Voraussetzung dazu wäre eine Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien direkt im Haus, beispielsweise aus einer Solarstromanlage. "Österreichs Wagenflotte könnte ein zweites Kaprun werden.", so Wabl.

Die Zukunft der Mobilität liege, so Wabl, im flächendeckenden Einsatz der Elektromotoren. Nicht nur Autos, auch Busse und LKWs, könnten umgestellt werden, wenn das Netz an Stromtankstellen einmal ausgebaut ist. Dieser Ausbau, entsprechende Förderungen vorausgesetzt, sei durchaus möglich. Um die 1.875 kWh für den Jahresbedarf eines PKW mit einer Photovoltaik-Anlage zu produzieren, wäre eine Fläche von grob 13 Quadratmeter erforderlich. Wenn alle der rund vier Millionen Autos in Österreich mit Sonnenstrom fahren sollen, wird dafür eine Fläche 55
Quadratkilometern nötig. "Das sind nur 0,07% unseres Staatsgebietes."

"Wir dürfen unsere Städte nicht noch weiter aufheizen und noch unwirtlicher machen", sagt der Klimaschutzbeauftragte, "dieAlternativen sind da, um Mobilität, Lebensqualität und Klimaschutz zu vereinbaren!"

Anwesend bei der Präsentation war auch Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Umwelt und Globale Entwicklung, "Es freut mich, dass wir hier beim Donauinselfest ein so breites Publikum mit tausenden von BesucherInnen haben, die sich selbst davon überzeugen können, dass die Zukunft der modernen Mobilität bereits begonnen hat!", zeigt sich Bayr begeistert.

Petra Bayr ist überzeugt, dass sich auch gegen die Interessen der Fossilenergie- Lobby die neuen Technologien im Bereich Mobilität durchsetzen werden. Neben einer verstärkten Forschungs-Förderung verlangt Bayr, alles daran zu setzen, um zu einem neuen Verständnis einer modernen Mobilität zu kommen. "Dieser Umdenkprozess muss gefördert werden", ist sie überzeugt, "das Vorurteil eines Lebensqualitätsverlustes darf nicht länger propagiert werden. Wir brauchen nicht mehr Energie, wir müssen sie nur richtig, also effizient nutzen!"

Bayr fordert außerdem einen massiven Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und neue Herangehensweisen in der Raumplanung. "Das Motto einer modernen Mobilität lautet nicht mehr: 'Der Weg ist das Ziel', sondern: ‘Sauber, sicher, schnell ans Ziel gelangen!'", so Bayr.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /