Oberösterreichs Böden sind wertvoll und müssen geschützt werden

6.12.2020 Kampagne des Bundeslands Oberösterreichs zum Bodenschutz

Das Bild ist bekannt: Es wird gebaut, gebaut und gebaut. Auf der grünen Wiese entstehen Einkaufszentren, während es in den Stadt- und Ortskernen immer mehr Leerstände gibt. Dort, wo gerade noch fruchtbares Grünland war, fahren Bagger und Planierraupen. Immer mehr Ackerflächen werden zu Bauland, doch unsere Grünflächen sind extrem wertvoll und lebenswichtig. Der Boden hat keine Lobby und die Bedeutung unseres Bodens ist vielen nicht bewusst.

Oberösterreichs Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder: „Mit der Kampagne wollen wir zeigen, wie wertvoll und besonders unser Boden ist und warum Böden uns alle angehen! Egal ob beim täglichen Einkauf, beim Gärtnern oder bei der Entscheidung, wie und wo man wohnen will - Bodenschutz bedeutet einen respektvollen Umgang mit der gemeinschaftlichen, nicht erneuerbaren und begrenzten Ressource Boden.“

Ziel der Kampagne ist es, Bewusstsein zu schaffen: Wer weiß schon, dass in einer Handvoll gesundem Boden mehr Lebewesen existieren als Menschen auf der Erde? Der Boden ist ein lebendiger, großartiger, aber auch sensibler Lebensraum für Organismen. Und er funktioniert nur, wenn die Zusammensetzung der Arten intakt ist.



Die Fläche der Shopping-Center hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt und mit 1,66 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Kopf sind wir gemeinsam mit Belgien Europameister. Ein „Erfolg“, auf den niemand stolz sein kann. Dazu Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder: „Über zwei Hektar Land – etwa drei Fußballfelder – werden in Oberösterreich tagtäglich verbraucht. In den letzten 25 Jahren verlor Österreich durch Verbauung 150.000 Hektar Äcker und Wiesen. Das entspricht der gesamten Agrarfläche des Burgenlands. Klarer kann nicht aufgezeigt werden, dass es dringend ein effektives Gegensteuern und eine verantwortungsvolle Bodenpolitik braucht“.



Boden ist Grundlage für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen und er bildet deren Lebensraum. So können auf einem Quadratmeter artenreicher Blumenwiese Bienen Blüten für bis zu 20 Gramm Honig finden – das reicht für fünf Honigbrote. Der Boden ist aber auch das Zuhause für viele unserer wildlebenden Bienen – weit über die Hälfte von ihnen nisten im Boden.



Außerdem ist der Boden ein wesentlicher Teil des Wasserkreislaufs und ein ausgleichender Puffer, er ist Klimaanlage und der beste Hochwasserschutz. In Zeiten des Klimawandels kommt dem Boden auch als Kohlenstoffspeicher eine wichtige Rolle zu. Ein Boden, der viel Kohlenstoff enthält, ist auch reich an Humus, speichert gut Nährstoffe und Wasser und ist in der Regel auch fruchtbar. „Es muss uns bewusst werden, dass Bodenschutz auch Klimaschutz ist. Unsere Böden werden vom Klimawandel beeinflusst, aber die Böden haben auch Einfluss auf das Klima. Gesunde Böden können dazu beitragen, den Klimawandel aufzuhalten“, so Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder abschließend.