EuGH-Urteil bestätigt „Recht auf saubere Luft“ - brisante Folgen für Mitgliedstaaten

Gesetzesbruch in Österreich ist nun Thema einer Privatklage

Gösing/ Wien - ‘Feinstaub macht krank und tötet fast 6.000 Menschen pro Jahr in Österreich. Trotz dieser Tatsache bleiben die verantwortlichen Politiker untätig und brechen die Gesetze zur Luftreinhaltung,’ empört sich Bürgerinitiativen-Sprecherin ‘a.D.’ Karin Kuna. Sie engagiert sich nun als Privatklägerin und hat als solche eine Sammelaktion gestartet, um eine EU-Beschwerde wegen Nichteinhaltung der Richtlinie Luft finanzieren zu können.
Mit einer Mindestspende von € 30.- ist man/ frau entweder anonym oder als ‘Mit-BeschwerdeführerIn’ bei dieser unabhängigen und partei-freien BürgerInnen-Aktion dabei. Transparente Konto-Führung garantiert, dass das Geld für Rechts- und Fixkosten, also ‘für die Sache’ und nicht für Verwaltungsaufwand verwendet wird.

Die Klage eines deutschen Bundesbürgers wurde vor wenigen Wochen vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) entschieden: Die Bürger haben Recht auf saubere Luft. Was den Druck auf die Politik erhöht und die vorliegende EU-Beschwerde zur Musterklage macht. Denn Hauptkritikpunkt sind auch bei der österreichischen Klage die vollkommen unzureichenden, gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmenpläne der einzelnen, für die Einhaltung des Luftreinhalte-Gesetzes zuständigen Landeshauptleute.

‘Gespart wird bei Gesundheit, Bildung, Jugend, Umwelt. Stattdessen werden Unsummen an Steuergeldern in die finanz-marode ASFINAG gepumpt, die auf politischen Zuruf ein LKW-Transit-Netz in Luftsanierungs-Gebieten errichtet!’ kritisiert Kuna, und weiter ‘In jenen Regionen also, wo heute bereits miserable Luftwerte gemessen werden, entsteht zum Beispiel in Niederösterreich eine Drehscheibe für die europäische LKW-Transit-Lawine.’

Diese Ignoranz kostet Menschenleben. Rigorose Maßnahmenpläne gerade zur Eindämmung des Straßenverkehrs fordern Mediziner, da mehr als 50 Prozent der besonders aggressiven Luftschadstoffe durch Diesel-Autos und -LKW entstehen. Kinder leiden an Asthma, Bronchitis und zunehmend an Allergien, weil das Immunsystem sukzessive geschwächt wird, ältere Menschen dafür an Lungen- und Herzerkrankungen, Schlaganfall und Krebs! Alles, weil die ‘Heilige Auto-Kuh’ nicht geschlachtet werden darf – Mobilität wird gleichgesetzt mit Autoverkehr.

‘Die krausen Straßenverkehr-Ausbauideen finanzieren wir, die Allgemeinheit – sie bringen wenigen Firmen Gewinn, dem Bürger/ der Bürgerin aber langfristig Verlust. Denn explodierende Folgekosten wie eben jene für mehr Gesundheitsvorsorge, Umwelt-Reparatur durch Katastrophenfond, Strafzahlungen wegen Klimaschutz-Debakel, und so weiter führen zum Raubbau an der Volkswirtschaft,’ meint Kuna empört: ‘Wir stehlen unseren Kindern die Chancen im Öko-Wettbewerb, wir leben auf Kosten der Zukunft unserer Kinder. Wir haben die Pflicht, alles im Rahmen der Gesetze zu tun, um unsere Kinder zu schützen und dieses Recht auf Gesundheit einzufordern!’

Weitere Info: KarinKuna

GastautorIn: Karin Kuna für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /