"Rohstoff" Abfall - Ersatzbrennstoffe als Hilfe zur Treibhausgas-Reduktion

"Anwendung von Ersatzbrennstoffen wird Faktor für Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen"

In knapp vier Jahren ist großer Lostag für den Klimaschutz. 2012 wird sich zeigen, welche Länder die Kyoto-Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen erreicht haben. Österreich scheint derzeit nachzuhinken. Einer der wenigen Sektoren, in denen die Ausstoßzahlen rückläufig sind, ist Österreichs Abfallwirtschaft. Die Sammler und Behandler von Abfällen konnten von 1990 bis 2005 ihre Emissionen um mehr als ein Drittel reduzieren. Dieser Wert kann noch weiter erhöht werden und zwar durch zusätzliche Leistungen der Branche wie die Herstellung von Ersatzbrennstoffen aus Abfällen - eine Technologie, die nicht nur den Einsatz von Primärenergieträgern verringert, sondern auch maßgeblich zur Reduktion von Treibhausgasen beiträgt.

Unternehmen der Zement-, Holz- und Papierindustrie, aber auch Betreiber von Kraftwerken nutzen die Möglichkeit der Energiegewinnung aus Ersatzbrennstoffen schon seit langem. "In Österreich ist die Anwendung von Ersatzbrennstoffen inzwischen in vielen Branchen Standard", erklärt Mag. Georg Zuser, Geschäftsführer der Zuser Umweltservice GmbH. "Einzelne Unternehmen der österreichischen Zementindustrie decken bis zu 80 Prozent ihres Energiebedarfs mit Ersatzbrennstoffen ab. Ihre Nutzung ist mittlerweile ein wesentlicher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen." Der Geschäftsführer der Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke, DI Peter Schwei, dazu: "Wir verwenden Ersatzbrennstoffe seit Ende der 1980er Jahre. Aus wirtschaftlicher Sicht sind wir dadurch unabhängiger. Zudem vermindert der Einsatz von alternativen Materialien den Import von Primärenergieträgern. Das wirkt sich positiv auf Österreichs Handelsbilanz aus."

Zur Produktion von Ersatzbrennstoffen wird eine Reihe von Materialien wie Kunststoffe, Holz, Papier, Karton oder Textilien aber auch Altöle und Lösungsmittel herangezogen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um hochwertige Gewerbeabfälle - Abfall wird zum Rohstoff. Durch die Mischung der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien enthalten Ersatzbrennstoffe am Ende sowohl hochkalorischen fossilen Kohlenstoff - wie er in Kunststoffen zu finden ist - als auch biogenen Kohlenstoff - beispielsweise aus Textilien und Papier. Letzterer hilft, die Emissionen von Industrieanlagen zu verringern. "Biogener Kohlenstoff ist zu 100 Prozent klimaneutral und verbessert so die Treibhausgasbilanz", erklärt Dr. Roland Pomberger, Bereichsleiter des Stoffstrom- und Verwertungsmanagements der Firma Saubermacher. "Der Anteil an biogenen Kohlenstoffen in Ersatzbrennstoffen beträgt rund 35 Prozent. Das bedeutet mehr als ein Drittel weniger klimawirksamer CO2-Emissionsausstoß an die Umwelt." Was das im Detail bedeutet, beweist eine Klima- und Energiebilanz der Fa. Saubermacher. Jährlich werden in mehreren Anlagen Ersatzbrennstoffe zur Substitution von 79.000 Tonnen Steinkohle produziert. Die damit verbundene jährliche Reduktion von Treibhausgasen entspricht 153.000 Tonnen CO2.

Quelle: Fachverband der Abfall- und Abwasserwirtschaft



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /