© Fridays For Future / Menschenkette rund um den Ring in Wien
© Fridays For Future / Menschenkette rund um den Ring in Wien

Fridays For Future appellieren an Regierung: “Keine leeren Versprechen mehr!”

Tausende Teilnehmende- Bunte Menschenkette rund um den Ring in Wien

Im Zuge des 7. Weltweiten Klimastreiks gingen gestern Nachmittag österreichweit tausende Menschen auf die Straße, um die Politik zur Bewältigung der Klimakrise aufzurufen. Bei den Protestaktionen in ganz Österreich wurde klar gemacht: Die Zivilgesellschaft ist längst bereit für raschen Klimaschutz. ÖVP und Grüne müssen ihrer Verantwortung endlich gerecht werden und mutiger handeln. Konkret werden große Würfe wie ein starkes Klimaschutzgesetz und eine rasche Umsetzung der ökosozialen Steuerreform gefordert. Mehrere Tausend Teilnehmende in Wien bildeten eine Menschenkette auf der Wiener Ringstraße, um die Regierung an ihre geteilte Verantwortung zu erinnern.

Starkes Zeichen für Ende von Klimaschutz-Blockaden: “ÖVP muss sich bewegen!”

“Politik und Wirtschaft lassen durch lasche Klimapolitik eine Jugend im Stich, die ohnehin schon schwer mit den psychischen Folgen des Lockdowns zu kämpfen hat. Rasche Klimapolitik uns allen eine gesündere, glücklichere und krisensichere Welt bringen. Ich gehe heute auch für die Menschen auf die Straße, die das zur Zeit nicht können. Es ist so schön zu sehen, wie viele Menschen sich heute politisch eingemischt haben. Das ist ein deutliches Zeichen an die Politik, rascher zu handeln!”, so die 21-jährige Elena Zimmermann.

„Ein Klimaschutzministerium ist nett, aber demgegenüber stehen mehrere Blockade-Ministerien. Die ÖVP, mit ihren Ressorts Wirtschaft, Finanzen und Landwirtschaft, stellt sich gegen wirtschaftliche Trends und ökologisch-soziale Notwendigkeiten. Die Kanzlerpartei muss Verantwortung für das Wohl der Menschen in Österreich übernehmen, statt auf die fossilen Lobbys zu hören. Und die Grünen sollten endlich ihr volles politisches Gewicht in diese Konfrontation werfen, statt sich zu ducken”, so Aktivist Moritz Blei.

Breite Allianz: Kilometerlange, bunte Menschenkette auf Wiener Ringstraße

Zusammen mit Fridays For Future gingen in Wien mehr als 40 Umwelt- und Menschenrechts- Organisationen, Vertreter*innen der Wissenschaft sowie Religionsgemeinschaften für eine klimagerechte Welt auf die Straße. Der Streik wurde ebenso von Arbeiterkammer, ÖGB und Teilgewerkschaften unterstützt. Ab 12 Uhr wurde auf der Ringstraße eine bunte Menschenkette unter Einhaltung strenger Corona-Hygienemaßnahmen gebildet. Drei Meter Sicherheitsabstand und FFP2-Masken waren verpflichtend. Vom Schottentor über den Karlsplatz bis zum Stubentor wurden zahlreiche Musik- und Redebeiträge zu Themen wie Klimaflucht, Energie- und Mobilitätswende abgehalten. Das Programm wurde auf 20 Bühnen aufgeteilt, um Menschenmassen zu vermeiden und Abstandhalten zu ermöglichen.

Warum der politische Protest weiter nötig sein wird, wurde heute in Salzburg besonders deutlich. Pünktlich zum weltweiten Klimastreik wurde dort der "Masterplan 2030" veröffentlicht. Darin schreibt die Landesregierung unter anderem fest, dass Salzburg, im Gegensatz zu ganz Österreich bis 2040, erst 2050 klimaneutral werden soll. "Wir stellen uns unter ambitionierter Klimapolitik keinen Plan vor, der das Pariser Klimaabkommen nicht nur nicht einhält, sondern eher verhöhnt", so Anika Dafert, Aktivistin aus Salzburg.

FFF


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /